Auslöser war der Tod von 21 Poloponys aufgrund einer Selenvergiftung. Regeln des US-Sportverbandes werden übernommen. Sie erlauben allerdings immer noch ausgedehnte Behandlungen angeschlagener Pferde.
Nachdem im vergangenen Jahr 21 Poloponys wegen einer versehentlich gegebenen Überdosis Selen bei einem Poloevent in Palm Beach, Florida, starben, hat jetzt der US-Poloverband die Antidoping- und Medikationsregeln des US-Reiterverbandes (USET) übernommen. Bei der Untersuchung der Todesfälle hatte sich nämlich herausgestellt, dass es überhaupt kein Regelwerk zur Dopingkontrolle gab.
Nach Durchsicht der einschlägigen Bestimmungen in anderen Pferdesportarten entschloss sich der US-Poloverband die USET-Regeln zu adaptieren. Erstmals angewendet werden sie bei den zurzeit laufenden US Open Polo Championships in Palm Beach. Allerdings wird es in dieser Saison noch keine Sanktionen geben, bei positivem Befunde der nach dem Zufallsprinzip genommenen Blut- beziehungsweise Urinproben werden Pferdebesitzer und Spieler lediglich kontaktiert. Ab 2011 sollen Dopingsünder mit Geldstrafen, nachträglicher Disqualifikation des ganzen Teams oder sogar dem Ausschluss aus dem US-Poloverband bestraft werden können. Ähnliche Maßnahmen sollen auch bei Verstößen gegen den Tierschutz ergriffen werden. Dr. Stephen Schumacher, Leiter der USET-Abteilung Drogen und Medikation spricht von einem enormen Fortschritt im Sinne des Wohlergehens des Pferdes.
Die USET-Antidopingregeln erlauben allerdings wesentliche höhere Dosierungen verschiedener Medikamente, wie Schmerz- und Entzündungshemmer (NSAID) als die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) und europäische Verbände, etwa die deutsche FN.
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