Der Kattendorfer Reiterhof DALARNA ist aktiv: Ponyreiten, Jugendarbeit, Therpiepferde – alles gut, nur eine Halle fehlt. Die soll nun entstehen, doch der Verein fühlt sich von der Gemeinde im Stich gelassen. „Sie lassen uns im Regen reiten“, sagten die Vorstandsmitglieder bei einer Pressekonferenz gestern Mittag. Dabei hatte der Verein alles für eine neue Halle getan.
Der Plan war so gut: Der Verein, welcher immerhin 190 Mitglieder zählt, wollte für seinen Reitbetrieb und das Therapeutische Reiten anbauen. Die Mini-Reithalle von 15×22 Metern sollte auf 22×45 Meter vergrößert werden, Boxen für Großpferde gebaut und ein Extraraum, für Therapiegespräche mit Eltern, über dem bestehenden Reiterstübchen eingerichtet werden. 40.000 Euro hatte der Verein dafür eigens zurückgelegt. Doch seit 2006 verhindert die Gemeinde Kattendorf den Bau – und das obwohl eine Baugenehmigung vorliegt. Im Finanzierungsplan für das 231.000 Euro teure Vorhaben war neben Geld vom Keissportverband Segeberg und dem Landessportverband Schleswig Holstein insgesamt eine 30-prozentige Kostenübernahme durch die Gemeinde vorgesehen. Da das Geld von der Gemeinde nicht zur Verfügung gestellt werden konnte, ließ sich der Verein immer mehr einfallen um die Kosten für die Gemeinde zu senken. Am Ende beschlossen sie, zunächst nur die Halle zu bauen und trieben beinahe den gesamten Gemeindeanteil durch Spenden auf. Nun hofften sie im nächsten Sommer in einer großen Reithalle reiten und vor allem auch mehrere Therapiesitzungen gleichzeitig abhalten zu können.
Doch auf einmal hieß es der Zuschuss werde nicht mehr gewährt, da die Finanzierbarkeit nicht gewährleistet sei. Den Spendern wurde mitgeteilt, dass die Spenden nicht angenommen würden. Auf weitere Erklärungen pochten die DALARNA-Mitglieder vergeblich.
An der gestrigen Pressekonferenz nahm, trotz Einladung, kein Vertreter der Gemeinde teil und über ein Gespräch mit dem Leiter der Amtsverwaltung des Amtes Kisdorf, zu dem Kattendorf gehört, Rainer Löchelt, durfte die erste Vorsitzende des Vereines Irmtraud Völtz auf seinen Wunsch gestern nicht sprechen.
Heute teilte Löchelt St.GEORG-online am Telefon mit, er werde für den Bürgermeister von Kattendorf, der im Urlaub sei, Stellung beziehen. Der Finanzausschuss hat beschlossen, aus finanziellen Gründen nicht zu fördern, so Löchelt. Die Spende habe nicht angenommen werden können, da bei mindestens einem Spender eine Nähe zum Verein festgestellt worden sei. Es bestehen persönliche Verbindungen, präzisiert er. Da bei Spenden immer der Anfangsverdacht der Bestechung bestehe, drohe mangelnde Transparenz. Es könnte der Eindruck entstehen, dass die Zuwendung ein bestimmtes Handeln bei der Gemeinde auslöst, sagt Löchelt. Da es sich um zweckgebundene Spenden handelte, war das allerdings wohl vorauszusetzen. Im Übrigen seien die Gemeindevertreter alle berufstätig. Termine sind dann nicht für jedermann erreichbar.
Von der Arbeit mit der Gemeinde hat die Vorsitzende Völtz nun zunächst einmal genug. Nach fast sieben Jahren sind wir nun erschöpft und hoffen auf Investoren aus der Wirtschaft. Denn so gemein es ist: Ohne den Zuschuss der Gemeinde, können auch die anderen Gelder, nach den Richtlinien für eine Bezuschussung, nicht fließen. Lediglich der Zuschuss des Landessportverbandes bleibt erhalten lediglich zehn Prozent der Summe. Kirsten Stamer
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