Der Badminton-Sieger, dem es alle gegönnt haben: Andrew Nicholson
Mit dem Sieg in Badminton hat sich der Neuseeländer Andrew Nicholson, 55, einen großen Traum erfüllt. Mit Freudentränen in den Augen versuchte er im Interview, seine Gefühle zu beschreiben.
Es fühlt sich einfach noch hundertmal besser an als ich erwartet habe!
Nachdem er mit Nereo 2015 den Sieg trotz Führung wegen drei ärgerlicher Fehler im Springparcours verpasst hatte, wollte er 2016 mit dem in Spanien gezogenen Fuchs einen neuen Versuch wagen. Doch nach seiner schweren Wirbelverletzung im Genickbereich, bei der er nur knapp am Rollstuhl vorbeischrammte, war er schließlich doch nicht fit genug. Er zog zurück, sagte damals: „Ich könnte meinem Pferd einfach nicht gerecht werden.“ In diesem Jahr nun endlich der große Coup. Nach Dressur und Gelände lag er noch auf Platz drei. Als er in den Parcours einritt, zweifelten viele, auch die Kommentatoren, dass Nereo eine fehlerfreie Runde abliefern würde. Doch der Fuchs belehrte alle eines Besseren. Nur ein Zeitfehler landete auf dem Punktekonto. Durch die Patzer von Michael Jung und Ingrid Klimke gelang Andrew Nicholson nun endlich, was er trotz bereits 35 (!!) beendeten Geländekursen der Badminton Horse Trials noch nie geschafft hatte: der Sieg. Im Interview verriet der glückliche Sieger außerdem, dass Ingrid Klimke und Michael Jung ihn gefragt hatten, ob er sie unterstützen würde und gemeinsam mit ihnen den Geländekurs abgeht.
Ich war überrascht und habe mich wirklich geehrt gefühlt. Ich dachte aber auch, dass ich ganz schön dumm aussehen würde, wenn ich nicht gewinne, nachdem ich ihnen ja geholfen habe.
Übrigens: Nicholsons Pflegerin Johanna Ward wurde auch noch extra ausgezeichnet mit der „Mark Holliday Memorial Trophy“. In Badminton weiß man, wie wichtig die Grooms sind!
Möglich wurde Nicholsons Triumph auch durch einen Fehler eines Paars, das nach wie vor den Nimbus der Unschlagbaren hat. „Magic-Michi“ und sein Sam …
Liebe St.-Georg-Autoren, bitte achtet auf korrekte Übersetzungen!!! Elisa Wallace schrieb wörtlich, „I’m disappointed in myself for letting down my horse [..] I should have pulled him up.“
Das hat nichts mit liegenlassen und hochhelfen zu tun; Simply Priceless blieb auf seinen vier Hufen nach dem Sturz. „To let down“ bedeutet in etwa „Im Stich lassen“. „To pull up“ bedeutet, den Ritt vorzeitig zu beenden. Elisa Wallace sagt also, dass von sich selbst enttäuscht ist, da sie ihr Pferd im Stich gelassen hat und sie hätte von sich aus früher aufgeben sollen.
Habt Ihr die Zusammenfassung selbst mal gelesen? Ist das noch normaler Sport? 15 Stürze- mehrere Verletzungen- GottseiDank mal keiner tot?
Ich war mit meinem Mann als Zuschauer dabei. Es war schwer, aber jeder sollte das wissen, der daran teilnimmt. Diese Geländestrecke ist nun mal für die Besten der Welt gebaut. Ganz deutlich hat man gesehen, das viele Pferde einfach zu wenig Kondition hatten. Das ist wie beim Bergsteigen, viele wollen ein Reinhold Messner sein , sind aber weit entfernt!
Wenn man das als Mensch für sich beschließt und dann die Kondition doch nicht reicht, ist das eine Sache. Angesichts der vielen Toten in diesem „Sport“ und der Tatsache, dass es auch für die Besten eine Herausforderung ist, die schnell in Gefährdung umschlägt, sollte man das den Pferden nicht antun. Und wenn es überhaupt nur für die Besten ist- warum dann nicht konsequent nur die besten 10 der Welt zulassen?! Weil viele Zuschauer eben gern auch die sehen, die scheitern?!