Michael Jung: hauchdünn an der nächsten Sensation vorbeigeschrammt
Seinen sensationellen Sieg von 2016, wo er das Event mit seinem Dressurergebnis von 34,4 Minuspunkten beendete, konnte Michael Jung leider nicht wiederholen. Am Schluss wurde es ein hervorragender zweiter Platz.
Sein 17-jähriger Stan the Man xx-Sohn zeigte sich im Geländekurs topfit mit unbändigem Siegeswillen. Für den Schlussspurt schien er noch unendliche Reserven zu haben, erhöhte das Tempo scheinbar mühelos. Obwohl man auch bei diesem erfahrenen Ausnahmepaar sah, dass der Kurs kein Spaziergang war, war es ein durchweg rhythmischer, harmonischer Ritt. Doch ein Flüchtigkeitsfehler im Parcours macht die Hoffnung auf den Sieg und den erneuten Grand Slam leider zunichte.
Natürlich bin ich etwas unglücklich über den ärgerlichen Fehler, zumal es meiner war
… sagte der 34-Jährige nach dem Springen. „Aber Sam fühlte sich im Gelände super an, insgesamt bin ich überglücklich über den Verlauf den ganzen Woche. Sam ist mit seinen 17 Jahren noch topfit, das hat er diese Woche wieder gezeigt. Er will alles geben, das tut er auch. Heute sprang er sehr gut, so ein Fehler ist mal schnell passiert.“
Liebe St.-Georg-Autoren, bitte achtet auf korrekte Übersetzungen!!! Elisa Wallace schrieb wörtlich, „I’m disappointed in myself for letting down my horse [..] I should have pulled him up.“
Das hat nichts mit liegenlassen und hochhelfen zu tun; Simply Priceless blieb auf seinen vier Hufen nach dem Sturz. „To let down“ bedeutet in etwa „Im Stich lassen“. „To pull up“ bedeutet, den Ritt vorzeitig zu beenden. Elisa Wallace sagt also, dass von sich selbst enttäuscht ist, da sie ihr Pferd im Stich gelassen hat und sie hätte von sich aus früher aufgeben sollen.
Habt Ihr die Zusammenfassung selbst mal gelesen? Ist das noch normaler Sport? 15 Stürze- mehrere Verletzungen- GottseiDank mal keiner tot?
Ich war mit meinem Mann als Zuschauer dabei. Es war schwer, aber jeder sollte das wissen, der daran teilnimmt. Diese Geländestrecke ist nun mal für die Besten der Welt gebaut. Ganz deutlich hat man gesehen, das viele Pferde einfach zu wenig Kondition hatten. Das ist wie beim Bergsteigen, viele wollen ein Reinhold Messner sein , sind aber weit entfernt!
Wenn man das als Mensch für sich beschließt und dann die Kondition doch nicht reicht, ist das eine Sache. Angesichts der vielen Toten in diesem „Sport“ und der Tatsache, dass es auch für die Besten eine Herausforderung ist, die schnell in Gefährdung umschlägt, sollte man das den Pferden nicht antun. Und wenn es überhaupt nur für die Besten ist- warum dann nicht konsequent nur die besten 10 der Welt zulassen?! Weil viele Zuschauer eben gern auch die sehen, die scheitern?!