Arville: Event Rider Masters Etappe an Chris Burton, Drei-Sterne-Premiere für Michael Jung mit neuem Pferd

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Siegerehrung der Event Riders Masters Etappe von Arville 2018 mit Chris Burton auf dem obersten Treppchen. (© Facebook/Event Riders Masters)

Das Schloss Arville in Belgien war Schauplatz der dritten Etappe der Event Riders Masters. Beide Drei-Sterne-Prüfungen gingen nach Australien. Außerdem war der Stall Jung prominent vertreten sowie auch einige andere deutsche Paare.

Das Highlight, die Event Riders Masters-Etappe, sicherte sich Christopher Burton im Sattel des Westfalen-Wallachs Polystar v. Polytraum. Der 13-jährige Rappe aus der Zucht von Ludger Budde beendete die Prüfung mit seinem Dressurergebnis von 23,60 Minuspunkten.

Zweite wurde die Britin Laura Collett auf dem Landos-Sohn London mit 32,20 Minuspunkten, gefolgt von einem weiteren Australier, William Levett auf Shannondale Titan.

Bester Deutscher war an zwölfter Stelle Nils Trebbe auf der zehnjährigen westfälischen Montendro-Tochter Montina mit 55,10 Minuspunkten.

Michael Jung hatte hier die achtjährige Hannoveraner Stute Corazon v. Casillas gesattelt. Nach der Dressur lagen sie noch recht aussichtsreich auf Rang neun. Doch im Parcours fielen drei Stangen und im Gelände gaben sie schließlich auf.

Michael Jung berichtet auf Facebook: „Dieses Wochenende verlief nicht ganz nach Plan, aber dennoch haben alle Pferde gute Leistungen gezeigt und vor allem sehr viel gelernt. (…) Corazon habe ich nach einem nicht optimalen Springen nur zum Training im Gelände geritten und nach den schwierigen Aufgaben, die sie locker gemacht hat, zurückgezogen.“

Sein Fazit: „Manchmal ist Erfahrung deutlich mehr wert als die Schleifen und ich bin weiterhin begeistert von meinem Buschnachwuchs und gespannt wie sich alle weiterentwickeln.“

Denn Corazon war nicht das einzige Pferd aus dem Stall Jung in Arville.

CIC3* Nummer zwei an Sam Griffiths

Die zweite Drei-Sterne-Kurz-Prüfung sicherte sich ebenfalls ein Reiter aus Down Under: Sam Griffiths im Sattel der Touchdown-Tochter Gurtera Cher. Sie hatten eine von nur zwei Geländerunden ohne Zeitfehler gedreht.

Die zweite kam aus Großbritannien von Izzy Taylor und dem Master Imp-Sohn Direct Cassino. So arbeiteten die beiden Paare sich von Rang zwölf bzw. 17 nach vorne.

William Levett war auch hier Dritter, diesmal auf dem KWPN-Wallach Alexander NJ v. Furore.

Bestes deutsches Paar waren Sophie Grieger und die achtjährige DSP-Stute Al Martina v. Imperio. Sie stammt aus der Zucht und dem Besitz des Haupt- und Landgestüts Schwaiganger und konnte mit einem siebten Platz glänzen.

Rebecca-Juana Gerken und Scipio S wurde das Springen zum Verhängnis. Hier fielen drei Stangen. Sonst wären sie deutlich weiter vorn gewesen als auf Rang elf.

Noch vier weitere deutsche Paare konnten die Prüfung beenden: Katharina Schedel mit Carla (18.), Michael Jung und Greenline (21. nach einem Vorbeiläufer, Lisa Hemmer auf Karat B (26.) und Fabian Held mit Santiago (27.).

Sowohl Nina Schultes auf Zappelphilipp als auch Tina Krüger mit Dolce Mia schieden im Gelände aus.

Michael Jung über den Auftritt mit Greenline, seiner Nachwuchshoffnung aus Irland, die noch nicht lange in seinem Stall steht, und der in Arville seine erste Drei-Sterne-Prüfung ging: „fischerGreenline lief alle Teilprüfungen genial in seiner ersten CIC3*. Leider fehlte uns am vorletzten Sprung, einer schmalen Ecke, etwas die gemeinsame Erfahrung und wir mussten 20 Punkte aufs Konto nehmen.“

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CIC2* an Ludwig Svennerstal

In der Zwei-Sterne-Prüfung war Stephanie Böhe auf Classic Royetta als Führende nach Dressur und Springen in den Cross gestartet. Hier ließen die beiden sich etwas zu viel Zeit und sammelten acht Strafpunkte, die sie auf Platz drei zurückwarfen. 

Auch in dieser Prüfung gab es nur zwei Paare innerhalb der erlaubten Zeit. Das eine waren der Schwede Ludwig Svennerstal und der KWPN-Wallach Camelot v. Namelus R, die am Ende auch die Nase vorn hatten. 

Zweiter wurde Sam Griffiths auf dem Iren Sea Summer Bay. 

Michael Jung und der erst siebenjährige Caretino-Sohn Highlighter hatten nach fehlerfreiem Springen auch im Gelände keine Hindernisfehler, aber in der ersten CIC2*-Prüfung ließ Jung es ruhig angehen und nahm Zeitfehler in Kauf. Am Ende waren sie Zwölfte. 

Rang 14 wurde es für Kai-Steffen Meier auf Mighty Mr. Magic. 

Stephanie Böhe und der ebenfalls erst siebenjährige Phantom of the Opera v. Quo Vados beendeten als 32. 

Julia Stiefele und Chaterflai gaben im Cross auf. Michael Jung und Choclat wurde das Wasser zum Verhängnis. Aber: „Das unfreiwillige Bad mit Choclat haben sowohl ich als auch er gut weggesteckt.“

Doppelerfolg für Karin Donckers

Belgiens Amazone Nummer eins im Busch, Karin Donckers, hatte im CIC* gleich doppelten Grund zur Freude – über den Sieg auf Hamilton, einem Sohn ihres langjährigen Erfolgspferdes Gazelle de la Brasserie, und über Rang zwei auf dem Nabab de Reve-Sohn Nolimit VDB Z.

Beste Deutsche war Rebecca-Juana Gerken auf der Trakehner Grafenstolz-Tochter Sexta Z als Viertplatzierte nach fehlerfreier Geländerunde.

Eine solche lieferten auch Tina Krüger und der neunjährige Ituango xx-Sohn Ibikus, Rang zehn. Direkt dahinter reihte sich Stephanie Böhe mit der erst sechsjährigen Romanov-Tochter Romance P ein. Lisa Hemmer und Forstmeister wurden 19.

In Arville gab es auch ein Wiedersehen mit Michael Jungs Doppeleuropameister von 2015, Takinou. Er wurde von Jungs italienischem Bereiter Pietro Grandis vorgestellt, der nach Rang drei in der Dressur mit 13,20 Strafpunkten aus dem Parcours kam. Im Gelände traten die beiden nicht mehr an.

Alle Ergebnisse finden sie unter www.rechenstelle.demen’s jordan upcoming releases | jordan outlet store orlando florida

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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  1. Horst Müller

    Vielseitigkeitsreiterei ist keine Fließbandarbeit, da mag das Management noch so gut sein!
    Pferde sind und bleiben Lebewesen.
    War Corazon im CIC*** Wiesbaden noch platziert, wurde sie am darauf folgenden Tag in Wiesbaden gleich mit einem zusätzlichen Springen „belohnt“, in dem sie am schnellsten war und siegte.
    In Arville hatte sie nun ein schönes „Training“.
    Schön zu beobachten wie die schreibende Garde die Facebookseiten der Reiter kopiert.

  2. Martha Wieland

    Sehr geehrter Herr Müller,
    was wollen Sie uns damit sagen? Es ist falsch, dass die Stute genau einen Monat später eine 3*** Vielseitigkeit geht oder dass Herr Jung mit 15 Pferden unterwegs und am Start ist?
    Dass Frau Klimke drei Wochen nach Wiesbaden in Luhmühlen antritt mit Hale Bob, ist dann aber OK?
    Was ist Ihr Punkt?

  3. Martha

    Außer Gefecht mit verstauchtem Knöchel, habe ich das ERM Arville am Livestream miterlebt und kann daher feststellen: Herr Jung hat nichts falsch gemacht, es ist halt „dumm gelaufen“. Frühe Dressurzeit, daher „gemischte“ Richternoten, aber deutlich besser als Wiesbaden, 9. Platz; am Sonntag dann ein Stolperer und Vollbad mit Choclat im 2**, deshalb eigentlich außer der Reihe letzte Startposition im Springen mit Corazon, dann doch vorgezogen worden und daher vermutlich keine ruhige Aufwärmrunde vor dem Springen: 3 um, davon zwei einfache Fehler, Netzroller. Folge: Im Gelände ruhige Runde, alle Skinnies und sonstigen Schwierigkeiten genommen (im Gegensatz zu Townsend, Price (sie und er), Toddy mit Frau Pochhammers Campino etc etc, die alle 1/2 Vorbeiläufer hatten) und vor der letzten anstrengenden Steigung aufgehört. Was daran ist nicht pferdegerecht? Diejenigen, die Arville gesehen hatten, konnten seinen Facebookeintrag gut verstehen.
    Ja, das zusätzliche Springen in Wiesbaden? Das war das unsägliche „Jump and Drive“, Volksbelustigung, die wirklich keiner braucht, aber kein „vollwertiges“ Springen. Kann man kritisieren, wenn man das bei einem Reiter ohne den richtigen „Stallgeruch“ unbedingt will, …

    • Luisa Mellhorn

      „Campino“ von Mark Todd ist New Zealand Bloodstock und nicht der „Leonidas“ von Frau Pochhammer….
      Da merkt man was an Fachwissen dahinter steckt!

  4. Luisa Mellhorn

    „Campino“ von Mark Todd ist New Zealand Bloodstock und nicht der „Leonidas“ von Frau Pochhammer….
    Da merkt man was an Fachwissen dahinter steckt!

  5. Horst Müller

    Danke Frau Mellhorn,
    NZB Campino ist im Besitz von New Zealand Bloodstock & Sir Mark Todd.
    Campino ist ein Hannoveraner aus der Zucht Hans-Jürgen Abel aus Bremervörde und hat Contendro I zum Vater.
    Der Muttervater des Campino ist Pinkus ein Sohn des Pandur (Praefectus xx), der auf der Mutterseite der Grande Sohn Garibaldi II führt.
    Weiteres hannoversches Spitzenspringblut auf der Großmutterseite über den Ferdinand Sohn Wedekind und Don Carlos.

    Die Frage nach meinem „Punkt“ hat Frau Martha Wieland schon selbst beantwortet.
    Fließbandarbeit bedeutet nicht nur mit 15 Pferden an einem Turnierwochenende unterwegs zu sein, sondern noch eine viel höhere Anzahl an Pferden zum Beritt im Stall zu haben, mit denen man früher in der Vielseitigkeit zusammenwachsen wollte.
    Dieses ist aber kein Einzelproblem, sondern das Problem vieler Profis.
    Der die Grundrechenarten beherrschende Leser wird schnell feststellen, dass ein Reiter diese Kapazität nicht bewältigen kann.

    Das ein Pferd am Folgetag eines absolvierten CIC*** noch ein weiteres Springen geht, ist absolut nicht pferdefreundlich und bisher nur zweimal bei dem gleichen Reiter vorgekommen.
    Ganz nebenbei kritisieren diesen Einsatz auch die „Berufskollegen“ des Betroffenen.

  6. Martha

    Danke für die freundliche Belehrung. „Campino“ habe ich 2012 in Greenwich beobachtet und kann ihn durch sein Abzeichen von“ Leonidas“ unterscheiden. Dass ich Frau Pochhammer auch für dieses Pferd als Züchterin nannte, lag daran, dass sie zunächst von der Rechenstelle für Arville als solche angegeben wurde. Dort hat man dies inzwischen berichtigt. Ich entschuldige mich für mein mangelndes Wissen.

  7. Horst Müller

    Es gibt auch Menschen, die Campino im Jahre 2008 unter Lutz Gripshöver bei seinem Sieg in einer Springpferdeprüfung der Klasse M in Dortmund beobachtet haben.
    Doch darauf sollte es hier nicht ankommen, auch nicht, ob sich die Rechenstelle vertan hat und man dieses fälschlicherweise übernommen hat.

    Mir ging es in meinem ersten Kommentar darum, auf die aus meiner Sicht teilweise negativen Entwicklungen im Profivielseitigkeitssport hinzuweisen.

    Was auch Amateure im Stande zu leisten waren, haben uns die OS im Jahre 2008 gezeigt.

    Dabei vergesse ich nicht die Profileistungen!

    Nur zu welchem Preis?

  8. Verena

    Vielleicht sollte man ganz ruhig die Fakten betrachten: Herr Jung hat laut Ergebnislisten insgesamt vier Pferde in drei unterschiedlichen Prüfungen geritten und dabei mit Corazon in der ERM nach fehlerfreier zu drei Vierteln abgelegter Geländeprüfung aufgegeben – was EquiRatings unmittelbar zu der Sensationsmeldung veranlasst hat, dass eine „Serie“ zu Ende gehe und der Reiter nach acht Jahren und insgesamt 79 aufeinander folgenden fehlerfreien Geländeritten auf Dreisterneniveau eine Aufgabe zu verzeichnen habe. Das weist nun nicht direkt auf fehlendes Vertrauen zwischen dem Reiter und seinen Pferden hin, eher auf „viel Feind-viel Ehr“ (oder besser umgekehrt, „viel Ehr – viel Feind“).

  9. Horst Müller

    Sehr geehrte Verena,
    bei ruhiger Betrachtung der Fakten frage ich mich, wer die zuhause gebliebenen Pferde weiter ausbildet, wenn der Reiter drei Wochen lang ununterbrochen turniermässig mit jeweils einem Pferd unterwegs war?

  10. Anja Sieg

    Sollte man Michael Jung nicht überlassen, welche Pferde er wann und wo reitet? Er ist ja nicht erst seit gestern in diesem Sport Oder gibt es noch einen zweiten Michael Jung?
    Und was Campino angeht, war er in Arville tatsächlich zunächst Frau Pochhammer zugeordnet worden.

  11. Horst Müller

    Sehr geehrte Frau Sieg,
    selbstverständlich bleibt es Michael Jung überlassen welche Pferde er wann und wo reitet.

    Das er nicht erst gestern im Sport ist, ist auch mir nicht entgangen.

    Das von mir angesprochene Thema bezieht sich nicht allein auf einen einzelnen Reiter, sondern allgemein auf die Veränderung im Sport, wo das Pferd immer mehr zum „Sportgerät“ wird und verschiedene Reiter durch die „Massenpferdehaltung“ dem Pferd nicht mehr gerecht werden können.

    Wie sonst sind die „Pferdeabgänge“ in diesem Ausmaß zu erklären?

    Insider der Szene wissen, welche Pferde „nicht mehr einsatzfähig“ sind.

    Erfolg und Geld dürfen nicht erste Priorität sein, geht es doch um den geliebten Vielseitigkeitssport, wo Pferd und Reiter eine zusammengewachsene Einheit bilden!

  12. Andreas Apsel

    Sehr geehrter Herr Müller,

    ich muß Ihnen leider zustimmen, in Bezug auf Pferd als „Sportgerät“ und auch daß Geld alles ist.
    Leider nimmt dieser Trend meiner Meinung nach zu, im Springsport noch viel mehr. Dazu kommt eine
    viel zu große Zahl an internationalen Turnieren auf denen es immer höhere Preisgelder zu gewinnen gibt. Da reicht ein Pferd nicht mehr aus…


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