Noch nie ist es einem deutschen Vielseitigkeitsreiter gelungen, das Traditionsturnier in Blenheim zu gewinnen. Bis Bettina Hoy und Seigneur Medicott mit einem Start-Ziel-Sieg die Briten das Fürchten lehrten.
Schon nach der Dressur waren Hoy und der zehnjährige Westfale mit Weile in Führung gegangen. Im Cross blieben sie trotz widriger Wetterbedingungen ohne Hindernis-, wohl aber mit Zeitfehlern, die ihre Führung jedoch nicht gefährdete. Einen Abwurf hätte das Paar sich im abschließenden Springen erlauben können. Aber nichts da. Im Parcours sprang Seigneur Medicott souveränst und machte damit den Sieg klar. Mehr als zehn Strafpunkte Vorsprung hatten sie vor dem Neuseeländer Andrew Nicholson mit Tesio, der sich von Rang neun nach der Dressur im Gelände und im Parcours auf Platz vorarbeiten konnte.
Bettina Hoy war naturgemäß überglücklich: „Es ist unglaublich! Es ist so lange her, dass ich etwas Großes gewinnen konnte. Und das dann hier in Blenheim, ist etwas ganz besonderes. Was schön ist, ist wie sehr sich jeder für mich freut. Ich habe derzeit nur drei Pferde im Turniereinsatz, weil ich mich in Teilzeit um meine Eltern kümmere.“
Bei aller Freude über den Sieg plagt Hoy derzeit aber auch die Ungewissheit über die Zukunft von ihr und ihrem Siegerpferd Seigneur Medicott alias „Micky“. Der bildschöne Wallach steht zum Verkauf. Hoy hofft, Sponsoren zu finden, die den Wallach für sie als potenzielles zukünftiges Championatspferd halten – vielleicht sogar für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
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