Ein Triumph auf ganzer Linie war das letzte Nationenpreisturnier der Saison für Frankreichs Vielseitigkeitsreiter mit dem Sieg in Einzel- und Mannschaftswertung im niederländischen Boekelo.
Nachdem das zweite Wasser im gestrigen Cross diversen Paare, darunter auch den beiden deutschen Mannschaftsreiterinnen Julia Krajewski/Nickel und Anna-Lena Schaaf/Fairytale, zum Verhängnis wurde, war der Weg frei für Frankreich. Die Tricolore brachte drei ihrer vier Teamreiter ohne Hindernis- und zwei auch ohne Zeitfehler ins Ziel und übernahm damit die Führung. Dass sie nach der Aufgabe von Maxime Livio nur noch zu dritt ins heutige Springen gingen, war kein Problem. Sie ritten „einfach“ alle fehlerfrei und konnten ihren ohnehin komfortablen Vorsprung so locker ins Ziel bringen.
Mit 97,8 Minuspunkten setzten sich der Sieger der Einzelwertung, Nicolas Touzaint auf Diabolo Menthe (25,4), Karim Florent Laghouag im Sattel des erst neunjährigen Embrun de Reno (33,9/10.), Jean Lou Bigot auf Utrillo du Halage (38,5/24.) und Maxime Lvio mit Api du Libraire, die aber freilich heute nicht mehr antraten, gegen die Briten (111,2) und Belgien (129,0) durch. Das deutsche Team war mit dem Ausscheiden von Krajewski und Schaaf ja quasi geplatzt und belegte den letzten Platz.
In der Gesamtwertung der FEI Nationenpreisserie lag Belgien schon vor dieser letzten Etappe mit 600 Punkten uneinholbar in Front. Daran änderte auch der heutige Triumph der Franzosen nichts.
Einzelwertung
In der Einzelwertung beendete Nicolas Touzaint auf seinem erst zehnjährigen Selle Francais-Wallach Diabolo Menthe das Wochenende mit ihrem Dressurergebnis. Der Dollar de la Pierre-Enkel (v. Scareface du Mars), der auf der Mutterseite neben Vererberlegende Galoubet auch Cor de la Bryère-Vater Rantzau xx im Pedigree führt, dürfte nächstes Jahr in Paris „one to watch“ sein. Mit Boekelo hat er nun jedenfalls die formelle Qualifikation für Olympia.
Einen ganz starken Auftritt hatten auch Belgiens Lara de Liederkerke-Meier und ihr Hannoveraner Diarado-Sohn Ducati d’Arville. Der ist nun 13 und damit auf seinem Zenit. Das bewies er in Boekelo mit hindernis- und zeitfehlerfreier Geländerunde. Im Parcours kamen noch zwei Zeitfehler zu den 26,6 Minuspunkten aus der Dressur hinzu. Das änderte aber nichts an Platz zwei vor Rosalind Canter und dem zehnjährigen Iren MHS Seventeen v. Callahan.
Der Sieger sagte später: „Seit er dreijährig ist, habe ich dieses Pferd vorbereitet. Der Boden war sehr gut und alles lief wie geplant. Ich bin sehr froh, dass ich nun auch Diabolo Menthe für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert habe, ebenso wie mein anderes Pferd, Absolut Gold.“
Die deutschen Ergebnisse
Nach dem gestrigen Gelände waren noch Felix Etzel und der Trakehner Hengst Polartanz an dritter Stelle rangiert. Die Chance auf eine Topplatzierung verspielten die beiden durch acht Strafpunkte für zwei Abwürfe im Parcours. Rang 16 wurde es.
Das beste deutsche Ergebnis lieferte Teamreiter Christoph Wahler mit D’Accord. Nach einem Abwurf heute wurden sie schlussendlich Zwölfte. Noch zwei weitere deutsche Paare schafften es unter die Top 20, ebenfalls mit vier Fehlern im Parcours: Arne Bergendahl auf Checkovich auf Rang 17 und Nicolai Aldinger mit Timmo als 19.
Anna Siemer und Butts Avondale hatten ebenfalls einen Abwurf und beendeten auf Platz 60. Rang 66 wurde es für Rebecca-Juana Gerken und Solara nach fehlerfreiem Parcours. Ben Leuwer und Citius sammelten 13,2 Strafpunkte und endeten auf Rang 74. Brandon Schäfer-Gehrau hatte sein Fräulein Frieda vor dem Springen zurückgezogen.
Alle Ergebnisse aus Boekelo finden Sie hier.
Herrliches Bild des frischen Siegers von Boekelo beim Ueberwinden des ver…….. Tiefsprungs. Das abschliessende Springen hat ja in etwa zu dem Ergebnis gefuehrt, welches ich in meinem Kommentar vom Cross-Tag anskizziert hatte. War auch nicht so schwierig. Rose Canter schafft’s halt i.d. Regel auf’s Podium, egal mit welchem Partner. Haengt wohl auch damit zusammen, dass die Dame nicht auf dem Pferd, sondern im Pferd drinnen sitzt. Das gelingt wie ihr, nur ganz Wenigen.
Jeder Springfehler in der Teilpruefung Springen der Military, ist i.d. Regel einer zu viel und tut einem fuer die Betroffenen leid. Besonders bei Polartanz haben die beiden weh gean. „He jumps like a stag“, mag fuer einen Steeepler ein Kompliment sein fuer einen Eventer, ist eher Bascuelieren, beim Ueberwinden der Hindernisse angezeigt. Da ist bei Polartanz sicher noch Luft nach oben, die man in Warendorf, wie der Bundestrainer sehr richtig sagt, dem bestem Ort um richtig aus zu bilden, bei so einem Hoffnngstraeger fuer die Vielseitigkeit, sicher nutzen wird.
Hauptsache, alle sind gesund in ihre Heimatboxen zurueck gekehrt. Die meissten gehen jetzt wohl in die Winterpause, um dann im kommenden Jahr mit frischen Kraeften ins Geschehen ein zu greifen
Alte Regel: Be first, but at first be right – Auf dem Bild sind API DU LIBAIRE und Maxim Livio abgebildet…
Hallo XC-Freund, da haben Sie recht. Zu unserer Ehrenrettung sei gesagt, es sind beides Schimmel aus Frankreich und das Bild war in der FEI Datenbank anders benannt. Aber das korrigieren wir natürlich!
Sehr geehrter XC – Freund,
bin echt beschaehmt, dass mir dieser Lapsus ( wobei es sich hier nicht um einen geringfuegigen Fehler, der zwar ohne Absicht, im Sinne des Wortes, sondern um einen gravierenden meinerseits handelt) unterlaufen ist. Sie haben Ihre Kritik und Richtigstellung sehr sportlich fair formuliert. Ich habe einfach nicht aufgepasst und will mich garnicht damit heraus reden, dass das Foto einen hervorragend sitzenden Reiter und ein der Situation voll gewachsenes, ganz sicher springendes Pferd zeigt. Kompliment an beide, auch wenn sie die Priefung leider nicht beenden konnten. Werde in Zukunft die alte Regel : Be first, but first be right – besser beherzigen. Nichts fuer ungut und beste Gruesse