Alles sah nach einem Start-Ziel-Sieg für Oliver Townend und King Joules aus beim CCI3* in Bramham. Doch das Springen hat die Rangierung noch einmal gehörig durcheinander gerüttelt – zum Glück für Andrew Nicholson.
Oliver Townend ritt MHS King Joules in Bramham, einen elfjährigen Iren mit bewegter Geschichte. In den Sport gebracht wurde der Ghareeb-Sohn von Mary King. Doch die hatte ihre Probleme mit ihm. 2014 erhielt sie auf ihm in Bramham eine Sperre wegen gefährlichen Reitens. Er sei zu stark für sie im Gelände, befand sie und gab den Wallach an Andrew Nicholson ab. Tatsächlich schaffte es der Meister aus Neuseeland, den Unreitbaren zu zähmen. Aber auch er gab im Rahmen einer öffentlichen Lehrstunde zu, dass dies nicht ganz einfach war. Doch King Joules ist ein Pferd mit großen Anlagen.
Das hat er jetzt in Bramham mit Oliver Townend wieder bewiesen. Townend reitet King Joules seit vergangenem Jahr und war bislang bei zwei internationalen Turnieren mit ihm am Start: Ende September in Ballindenisk (CCI3*) und vor wenigen Wochen in Houghton Hall beim Nationenpreis. Bei beiden Gelegenheiten endeten die beiden auf Rang acht. Wobei sie im Rahmen ihres Debüts sogar noch 20 Hindernisstrafpunkte im Gelände kassiert hatten. Aber schon Houghton Hall konnten sie mit ihrem Dressurergebnis von 44,10 Minuspunkten beenden.
Jetzt in Bramham gingen sie nach der Dressur mit 37,9 Minuspunkten in Führung und kamen ohne Zeit- und Hindernisfehler aus dem Cross. Doch im Parcours fielen dann zwei Stangen, so dass unter dem Strich 45,9 Minuspunkte standen – Platz drei für das Paar mit Zukunft.
Der Sieg ging an Andrew Nicholson, für den 41 Minuspunkte mit dem in Spanien gezogenen Jet Set IV nach Dressur noch Rang fünf bedeutet hatten. Aber schon nach dem Gelände fand er sich mit diesem Ergebnis an dritter Stelle wieder. Im Parcours fiel dann sogar noch eine Stange, aber der Sieg war ihm dennoch sicher, denn das ging auch anderen so. Siehe Oliver Townend.
Auch die zweitplatzierte Britin Lauren Shannon kam mit ihrem Quality Purdey nicht ohne Fehler aus der letzten Disziplin. Nach 41,2 Minuspunkten auf dem Viereck, 0,4 Zeitfehlern im Cross und einem Abwurf bedeutete dies 45,6 Minuspunkte in der Endabrechnung.
Ein einziger Deutscher war in dieser Prüfung am Start: Nicolai Aldinger auf Tactic, seinem 15-jährigen Iren v. Cult Hero. Die beiden waren erst zwei Wochen zuvor Siebte in Baborowko geworden. In Bramham lief es schon in der Dressur nicht ganz optimal (51,1 Strafpunkte). Im Gelände kamen 16,8 Zeitfehler hinzu und im Parcours fielen drei Stangen. So wurde es Platz 36.
Weitere Prüfungen
Aldinger war der einzige Deutsche im CCI3*, aber nicht der einzige Deutsche bei dem Turnier. Auch Pia Münker war mit ihrem Spitzenpferd Louis M am Start, ging in der Dressur in Führung, zog den Fuchs dann aber vor dem Gelände zurück. In einer weiteren Drei-Sterne-Kurzprüfung wurde sie mit Stachus 27.
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