Bei den Europameisterschaften der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter im schwedischen Segersjö gewann das deutsche Team Mannschaftsbronze. Die Teamreiter Tabea-Marie Meiners und Annika Möritz holten außerdem Silber und Bronze in der Einzelwertung.
Die deutsche Mannschaft der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter blickt auf eine erfolgreiche Woche in Segersjö zurück. Beim sog. FEI European Cup – den Europameisterschaften der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter – behielt das Team von Roger Böckmann und Roland Harting die Medaillenränge stets im Blick. Am Ende reichte es für Bronze.
Der große Unterschied zu den Europameisterschaften der Profis: Eine Mannschaft besteht nicht nur aus vier, sondern aus sechs Paaren. Außerdem wird eine Mannschaftsdressur geritten. Für Deutschland gingen Tabea-Marie Meiners mit Luc M, Anika Möritz mit Jamira, Konstantin Harting mit Caspara, Laura Jahn mit Sööte Deern, Anna Haag mit Little Caterpillar und Nicholas Goldbeck mit Chintano an den Start. Mit ihrem gemeinsamen Auftritt im Dressurviereck gingen sie zunächst in Führung. Anika Möritz setzte sich darüber hinaus auch in der Einzelwertung an die Spitze.
Die größte Schwierigkeit im Gelände: das Wetter
Im Gelände machte den Teilnehmern das Wetter zu schaffen. Dem Regen trotzend, galoppierten Tabea-Marie Meiners, Anika Möritz und Konstantin Harting ohne Hindernisfehler ins Ziel. Laura Jahn verzichtete währenddessen auf die Fortsetzung der Geländestrecke und Nicholas Goldbeck stürzte am drittletzten Sprung. Dasselbe Hindernis – ein Tisch, der aus einer Wendung überwunden werden musste – bereitete auch Anna Haag Probleme. Es kam zum Missverständnis zwischen Pferd und Reiterin, aus dem eine Verweigerung am nächsten Sprung resultierte. Für die Teamwertung zählten die vier besten Ergebnisse. Aufgrund der gesammelten Fehlerpunkte im Cross gaben die Deutschen somit ihre Führung ab und rangierten nach dem Gelände auf Platz zwei.
Im Parcours war erneut auf Tabea-Marie Meiners, Anika Möritz und Konstantin Harting Verlass, die jeweils eine Nullrunde ablieferten. Für Anna Haag lief es jedoch weniger gut, sie verbuchte 28 Strafpunkte auf ihrem Konto. Durch das Ausscheiden der letzten beiden Teammitglieder am Vortag gab es kein Streichergebnis – die 28 Punkte zählten. Das machte ein Gesamtergebnis von 276,41 Minuspunkten für das deutsche Team und Platz drei in der Gesamtwertung. Den Sieg sicherte sich die Mannschaft aus Belgien mit 274,47 Minuspunkten. Knapp dahinter auf dem Silberrang die Niederlande mit 274,71 Punkten.
Nochmal Bronze und Silber in der Einzelwertung
Die guten Leistungen von Tabea-Marie Meiners verhalfen ihr zu Silber in der Einzelwertung. Mit dem von ihrem Vater gezogenen 16-jährigen Oldenburger Luc M v. Ludwig von Bayern erzielte sie ein Ergebnis von 44,5 Minuspunkten. Mit 11,6 Zeitstrafpunkten war sie im Gelände sogar die beste Deutsche.
Knapp dahinter mit 45,4 Minuspunkten platzierte sich Teamkollegin Anika Möritz mit der zehnjährigen Donauklang-Tochter Jamira. Damit gab es Bronze für die 24-Jährige.
Konstantin Harting verfehlte mit 46,2 Minuspunkten auf der zehnjährigen Holsteiner Stute Caspara v. Berlin knapp eine Medaille, freute sich am Ende über Platz vier.
Die Goldmedaille in der Einzelwertung sicherte sich der Belgier Robbe Verelst mit 43,8 Minuspunkten. Er ritt Minos van de Brem, einen elfjährigen belgischen Wallach v. Triomphe de Riverland.
Weitere deutsche Beteiligungen
Neben den Mannschaftsreitern sind zwei weitere deutsche Reiterinnen nach Segersjö gereist. Joelle Celina Selenkowitsch unterstützte mit Akeby’s Zum Glück das finnische Team, um diesem zu Mannschaftsstärke zu verhelfen. Mit insgesamt 53 Minuspunkten wurde die Vize-Deutsche Meisterin der Jungen Reiter 2020 Achte in der Einzelwertung. In der Mannschaftswertung wurde sie mit den Finnen Vierte.
Außerdem ging Sina Siegle mit Borky du Ruisseau als Einzelreiterin an den Start. Sie erzielte ein Gesamtergebnis von 59,8 Minuspunkten und platzierte sich damit an 13. Stelle.
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