Als Anfangsreiterin war Weltmeisterin Sandra Auffarth auf dem 14-jährige Opgun Luovo die erste Enttäuschung der deutschen Fans. Bereits am ersten Wasser, Sprung 4, bekam sie die Linie nicht vom Einsprung zum Papageiensprung im Wasser, weil der sehr stürmische Opgun Luovo sich festmachte und nicht wenden ließ. Melzer: „Das waren eindeutig Steuerungsprobleme.“ 20 Punkte für einen Vorbeiläufer. Am letzten Wasser kam Sandra Auffarth unglücklich über die zweite Bürste, dann habe ihr ein Galoppsprung zum berüchtigten „Frosch“ gefehlt, sagte sie später. Sie musste eine große Volte einlegen, das kostete Zeit. Die 20 Fehler, die ihr zunächst angekreidet worden waren, wurden wieder – ohne Einwirkung der deutschen Mannschaftsführung – zurückgenommen, weil der Frosch ein eigenes Hindernis war, das als nicht angeritten galt. Aber am Ende blieb mit 66,40 Punkten nur Zwischenrang 20 übrig. Sandra Auffarth war frustriert:
So ist das Leben. Es tut mir leid fürs Team.
Noch schlechter lief es für die dritte deutsche Starterin Julia Krajewski, von der sich Melzer eine sichere Runde versprochen hatte. Nach drei Verweigerungen an drei verschiedenen Hindernissen schied sie aus. „Mein Pferd war mit dem Kopf nicht im Gelände, ich kann mir das nicht erklären. Ich bin unheimlich enttäuscht, aber auch überzeugt, dass wir der Aufgabe gewachsen waren. Es war klar, dass das hier schwer werden würde. Die Aufgaben kamen sehr gehäuft, das hat die Sache nicht leichter gemacht,“ sagte die Luhmühlen-Dritte. Ingrid Klimke hätte es mit einer zeit- und hindernisfehlerfreien Runde noch in der Hand gehabt, die deutsche Führung zu sichern. Es ging um alles oder nichts, es war dann nichts. Sie fing phantastisch an, rhythmisch zog Hale Bob seine Bahn, schnell und sicher an den Sprüngen. Dann am letzten Wasser wischte der Braune an der zweiten Bürste vorbei, großer Umweg, 20 Punkte, Zeitfehler. Hans Melzer:
Eine kleine Unachtsamkeit und schon ist der Traum vom Titel dahin
In diesem Fall von zwei Medaillen, denn mit ihrem Dressurergebnis von 39,50 Minuspunkten wäre Ingrid Klimke noch ganz vorne mit im Medaillenrennen, jetzt liegt sie auf Platz 19. Doch das Pech hatten nicht nur deutsche Reiter „an den Hacken“ …
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