Auch in anderen Mannschaften schlug das Desaster zu: Bei den Australiern schied der CIC-Aachen-Zweite Shane Rose nach Verweigerungen des offensichtlich ermüdeten Qualified aus, nicht ohne vorher ein paar rüde Szenen zu produzieren. Der erste Neuseeländer Tim Price wurde eliminiert, als sein Pferd in einer Wendung ausrutschte. „Das ist wohl das Schlimmste, was einem Reiter passieren kann“, sagte sein Teamkamerad Mark Todd, mit 60 Jahren der älteste Starter. „Auf der Flachen stürzen und dann ausscheiden.“ Er selbst ritt der Order folgend mit dem Holsteiner Leonidas an Hindernis 23 als zweiter Kiwi-Starter den längeren Weg, kassierte am Ende zwei Zeitfehler und liegt bisher auf Platz vier, das Team auf dem Silberrang.
Unglücklich verlief der Tag auch für die Briten, allen voran den Dressurführenden William Fox-Pitt, dessen Hengst Chilli Morning an Hindernis drei einmal vorbei lief. „Das war komplett mein Fehler“, sagte er, „ich ritt zu weit links. Ansonsten hatte ich eine gute Runde. “ Die Enttäuschung konnte Fox-Pitt nicht verbergen:
Mein Pferd war großartig. Ich habe meine Chane vertan.
Von 65 Startern beendeten 46 die Geländeprüfung in der Wertung, 26, also mehr als ein ein Drittel auch ohne Hindernisfehler, wobei häufig von Anfang an der längere Weg gewählt wurde, vor allem am Hindernis 23/24. Dass man trotzdem in der Zeit bleiben konnte, zeigte der bisherige Spitzenreiter Christopher Burton, der trotz einer langen Variante in der Zeit blieb. Der neunjährige Hannoveraner Santano mit der Dressurabstammung (Sandro Hit-Brentano II) zog souverän, schnell und sicher springend seine Bahn, eine Augenweide. Der Schwarzbraune überraschte selbst seinen Reiter:
Ich reite ein sehr, sehr grünes Pferd, aber er ist unglaublich schnell. Dabei hat er sehr wenig Blut, dafür ist er wirklich eine Rakete.
Insgesamt standen am Ende fünf Stürze (vier Pferde, ein Reiter) zu Buche, alle sahen gefährlich aus, aber alle Pferde standen schnell wieder und konnten vom Platz geführt werden. Ob und inwieweit sie verletzt waren, kann nur vermutet werden. 50 Verweigerungen beziehungsweise „Vorbeilaufer“ wurden registriert, verteilt auf die ganze Strecke. Hier gab es mehrfach unschöne Szenen von Reitern, die ihre erschöpften Pferde rüde über die Sprünge drückten. Auch wenn nur geschätzte 5000 Zuschauer den Weg in den Cross fanden, gingen die Bilder vom olympischen Geländeritt doch in den Äther.
Manche hätte die Welt besser nicht zu Gesicht bekommen
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