Die Generalprobe für die deutschen Buschreiter in der Soers gelang, auch ohne Team-Sieg im Nationenpreis, der nach Australien ging. Aber die Rio-Kandidaten waren gut drauf.
Am Ende hieß der Sieger mal wieder Michael Jung. Mit 42,40 Minuspunkten beendete der amtierende Olympiasieger als letzter Reiter die Geländestrecke in der Soers, stürmisch bejubelt von den Zuschauern, die die letzten vier Hindernisse im Stadion verfolgen konnten. Am allerletzten Sprung gab es noch einen kleinen Angstmoment, als der zehnjährige französische Fuchs kurz strauchelte, sich aber schnell wieder fing. Jung nahm für seinen sicheren Ritt, bei dem er nie ans Limit seines Pferdes ging 5,20 Zeitfehler in Kauf, gerade soviel, wie er sich leisten konnte, um den Sieg vor dem Australier Shane Rose auf Qualified (42,80) nicht zu gefährden.
Takinou ist aufgrund seiner sichereren Dressur der Rio-Kandidat. Platz drei und vier belegte Ingrid Klimke mit ihren beiden Pferden Hale Bob (44,30) und der wieder in Saft und Kraft stehenden Escada (46,90).
Die Teamwertung sicherten sich die Australier mit 145,40 Minuspunkten vor Deutschland (154,90) und Irland (170,90). Im deutschen Team ritten Klimke mit Escada und Michael Jung mit Badminton-Sieger Sam (49,7, Platz sechs), Dirk Schrade mit Hop and Skip (58,30, 14.)und Andreas Ostholt auf So is et, der mit drei Abwürfen im Springen, das wie die Dressur am Freitag vor dem Gelände ausgetragen wurde, die Erwartungen enttäuscht hatte. Dank seines zweiten Platzes im Viersterne-CCI in Badminton im Mai ist der Rio-Startplatz so gut wie sicher. Die Chancen auf einen Platz zumindest als Reservistin vergab die dreimalige Olympiateilnehmerin Bettina Hoy. Mit Designer, ihrem EM-Pferd von 2015, verzichtet sie nach 17 Fehlern im Springen auf einen Start im Gelände, mit Seigneur Medicott, nach Dressur und Springen noch auf Platz vier, kassierte sie eine Verweigerung an Sprung 17, dem Coffin, und fiel auf Rang 23 zurück.
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