Während die Dressurreiter ihre Europameisterschaft in der Soers austragen, treten die Vielseitigkeitsreiter zum Nationenpreis an. Für die Deutschen ist Aachen zugleich die letzte Station vor der EM im September. Und der Sieg ist in greifbarer Nähe. Allen voran für Ingrid Klimke.
Nach dem ersten Prüfungstag des CICO*** hat sich Ingrid Klimke mit der Hannoveraner Stute Escada an die Spitze des Teilnehmerfeldes gesetzt. Wie in Aachen üblich werden zuerst die Dressur- und Springprüfung an einem Tag absolviert. Die Teilprüfung Gelände folgt morgen zum Abschluss.
32,1 Minuspunkte haben Klimke und ihre braune Embassy-Tochter, mit der sie das CCI**** Luhmühlen in diesem Jahr erstmals gewinnen konnte, bisher auf dem Konto. Im Dressurviereck lieferte Escada eine durchlässige und ausdrucksvolle Runde ab mit tollen Verstärkungen und einer ansprechenden Galopptour. Lediglich im Schritt vor der Kurzkehrt-Wendung zackelte sie für einen Moment an, war aber schnell wieder konzentriert bei ihrer Reiterin. „Overnightleader – ich bin so happy“, schreibt die Reiterin auf ihrer Facebook-Seite. „Escada fühlte sich irre an.“ Mit ihrem zweiten Pferd Hale Bob reitet Ingrid Klimke für die deutsche Mannschaft. Mit ihm liegt sie momentan auf Platz vier mit 37 Minuspunkten. „Beide Pferde sprangen toll und ich freu mich sehr auf den schönen Geländekurs in Aachen“, so Klimke.
Teamkollege Michael Jung hat ebenfalls zwei Pferde an den Start gebracht. Sein Mannschaftspferd Halunke absolvierte eine solide Dressurprüfung, bei der er zu Beginn noch nicht hundertprozentig auf den Punkt war. 39,9 Minuspunkte gaben die Richter, was bei den Zuschauern auf Unverständnis stieß, und auch der Reiter hätte mit mehr Punkten gerechnet, wie er im Nachhinein sagte. Was auffiel: Die Bewertungen der drei Richter klafften teilweise sehr weit auseinander. Am extremsten bei Michael Jung – während Martin Plewa, Richter bei C, ihn auf Platz drei sah, vergab der Richter bei H, der Ungar Sandor Fülöp, die Platzziffer 28 (!). Im anschließenden Parcours fiel dann eine Stange bei Michael Jung und Halunke, die Distanz zu einem Oxer passte nicht hundertprozentig. Macht in Summe 43,9 Minuspunkte in der Zwischenwertung. Im Sattel von Takinou, einem achtjährigen Angloaraber v. Jaguar Mail, startet Jung in der Einzelwertung und geht von Platz fünf (37,2) in die Geländeprüfung. Die dritte Teamreiterin ist Sandra Auffarth mit ihrem Weltmeisterpferd Opgun Louvo. Nach einer gewöhnt souveränen Dressurvorstellung, berührte der Selle Français Wallach im Parcours am Aussprung einer dreifachen Kombination die Stange – vier Fehler, insgesamt 37,2 Minuspunkte, Rang sechs. Das Streichergebnis des Teams lieferte in beiden Prüfungen Dirk Schrade auf Hop and Skip. Auch bei diesem Paar fiel im Parcours eine Stange. Zu dem Dressurergebnis von 43,6 Minuspunkten wurden vier Strafpunkte addiert und so hat Schrade 47,6 Minuspunkte vor dem Gelände auf seinem Konto.
Das deutsche Team liegt knapp in Führung mit insgesamt 118,1 Minuspunkten. Damit trennen sie lediglich 3,1 Punkte von der Konkurrenz – weniger als erwartet oder zumindest erhofft. Die neuseeländischen Mannschaft (121,2) ist ihnen dicht auf den Fersen, gefolgt von den Briten mit 123,6 Minuspunkten. Für Neuseeland gehen Jonelle Price und Faerie Dianimo, Zweite beim CCI**** in Luhmühlen dieses Jahr, (Rang 7, 37,4), ihr Gatte Tim Price und Wesko, Luhmühlensieger 2014 (Rang 8, 40,2), Altmeister Mark Todd mit Campino (Rang 12, 43,6) und Olympiareiter Jonathan Paget auf Clifton Lush (Rang 30, 54,2) an den Start.
Die Briten haben eine starke junge Reiterin in Front: die 21-jährige Holly Woodhead, die auch auf der EM-Longlist steht. Mit dem irischen Wallach Lupison v. Lupicor hat sie schon in Dressur auf sich aufmerksam gemacht und für eine durchweg harmonische auf den Punkt gerittene Runde 34,3 Minuspunkte bekommen. Im Parcours blieben alle Stangen liegen und nun liegt sie in der Zwischenwertung auf dem zweiten Platz, nur 2,2 Punkte von Ingrid Klimke entfernt. Platz drei im aktuellen Ranking belegt Andrew Hoy, der mit Cheeky Calimbo (34,5) die australische Flagge für das Team, das an sechster Stelle rangiert, vertritt. Für Großbritanniens Mannschaft ist neben Holly Woodhead Gemma Tattersall mit Quicklook (Rang 11, 42,0), Francis Whittington auf Easy Target (Rang 20, 47,3 und Flora Harris mit Bayano (Rang 34, 55,5) am Start.
Um den Sieg in der Einzelwertung kämpfen aus deutscher Sicht neben Klimke und Jung mit Escada und Takinou außerdem Niklas Bschorer mit Tom Tom Go (Rang 15, 44,8), Peter Thomsen auf Barny (Rang 17, 45,2), Bettina Hoy mit Designer (Rang 19, 46,6), Andreas Dibowski auf Butts Avedon (Rang 25, 49,8) und Claas Hermann Romeike auf Cato (Rang 32, 54,6). Der Deutsche Meister Andreas Ostholt und So is et sind nicht nach Aachen gekommen. Der Westfale hat nach einer verletzungsbedingten Pause noch Trainingsrückstand, heißt es aus Warendorf.
Insgesamt sind in der Aachener Soers 43 Paare am Start, neun Nationen stellen ein Team. Die Geländeprüfung startet morgen um 14 Uhr. Die Strecke ist 4000 Meter lang. Insgesamt sind 26 Hindernisse zu überwinden. Einen Eindruck der Strecke gibt’s auf der virtuellen Karte.
Alle Einzelergebnisse finden Sie hier.nike sb dunk sizing and fit guide | air jordan 1 retro high og blue release date
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar