Für Christoph Wahler und Carjatan beendete ein Sturz an Sprung 16 die Geländestrecke der Vielseitigkeit bei Olympia 2024 vorzeitig. Beide blieben unverletzt. Anders als viele vermuten, bedeutet dies nicht das Aus der deutschen Mannschaft.
Christoph Wahler und sein Holsteiner Carjatan S hatten einen nahezu perfekten Start erwischt. Die Geländestrecke und der große Holsteiner schienen wie füreinander bestimmt. Geräumig meterte der Schimmel über die Cross Country-Strecke. Alles nach Plan, alles ideal in der Abstimmung. Zuvor hatte Julia Krajewski schon mit Nickel eine bemerkenswerte Runde als erste der insgesamt 64 Starter hingelegt. Lediglich 4,8 Strafpunkte für Zeitfehler hatte die Olympiasiegerin zu ihrem Dressurergebnis addiert.
Der Sturz von Christoph Wahler an Sprung 16
Am Hindernis 16 wählte Wahler die rechte Option: ein Tiefsprung mit anschließendem trocknem Graben. Eigentlich sah alles passend aus, aber der Holsteiner blieb mit dem linken Hinterbein an der Kante des Grabens kurz hängen, kam dadurch aus der Balance und katapultierte Wahler aus dem Sattel. Das Pferd kam nicht zu Fall, Wahler rettete sich mit einer Rückwärtsrolle und führte den offenkundig unverletzten Carjatan S gen Zielbereich.
Christoph Wahler, Mannschaftsweltmeister 2022, konnte sich den Sturz mit den bitteren Konsequenzen für das deutsche Olympia-Vielseitigkeitsteam nicht recht erklären: „Es ist schwer zu sagen, um ehrlich zu sein. Er springt eigentlich die Kante genauso runter, wie ich es erhofft hatte – und ich muss sagen, dass er vorher fantastisch ging. Ich hatte an keinem Sprung das Gefühl gehabt, das heute etwas ‚schiefgehen‘ kann. Und dann kommen wir die Stufe runter, eigentlich auch genau mit der Distanz, die ich erhofft hatte, dass es drei kurze Galoppsprünge werden, dann ist er irgendwie mit dem Hinterbein in den Graben gekommen und das hat den Galoppsprung dann so unterbrochen, dass ich aus dem Sattel geschubst wurde. Ich kann es aber nicht genau erklären.“
Das bedeutet der Sturz von Wahler für das deutsche Team
Der Sturz bedeutet nicht, dass das deutsche Vielseitigkeitsteam geplatzt ist. In der Einzelwertung ist Christoph Wahler zwar ausgeschieden. Das Team bekommt 200 Strafpunkte. Wahler kann morgen noch in der Mannschaftsentscheidung im Springen reiten, vorausgesetzt, Carjatan S besteht die Verfassungsprüfung. Dem ersten Augenschein nach spricht nichts dagegen. Der Vet-Check findet morgen um 7.30 Uhr statt.
Wenn Wahler nicht mehr an den Start geht, kann Reservist Calvin Böckmann mit The Phantom of the Opera im (Team)Springen starten. Dafür kämen weitere 20 Strafpunkte aufs Teamkonto. Nach dem Ritt von Michael Jung wird es ein Pressegespräch geben.
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