38 deutsche Paare peilen die Luhmühlen Horse Trials an. Ein Überblick über Deutschlands DM-Debütanten und Fünf-Sterne-Paare.
Bestens bekannt ist der Cross von Luhmühlen Andreas Dibowskis Butts Avedon. Für den nun 16-jährigen Hannoveraner v. Heraldik xx ist es der vierte Auftritt im CCI5* bzw. damals noch Vier-Sterne-Gelände in der Heide. 2017 gaben die beiden auf, 2015 waren sie Elfte, 2013 Neunte und 2012 Dritte.
Die Deutschen Meisterschaften wird der frisch gebackene Berufsreiterchampion Dibowski aber auch mitreiten. Hier plant er mit dem elfjährigen Westfalen Wolfsmond v. Alberto II aus einer Vollblut-Mutter. Wolfsmond war immer sehr dosiert eingesetzt worden. Die Saison 2018 schloss er mit einem achten Platz beim CCI3* in Strzegom ab, nachdem er zuvor den CIC3* in Baborowko mit seinem Dressurergebnis hatte gewinnen können.
Dirk Schrade mit zwei Eisen im Feuer
Der erste Fünf-Sterne-Einsatz wird es für Dirk Schrades Selle Français-Wallach Unteam de la Cense v. Diamant de Semilly sein. 2016 hatte der Mannschaftsolympiasieger von 2012 Unteam de la Cense aus Schweizer Hand übernommen und langsam aufgebaut. 2017 gab es den ersten Zwei-Sterne-Sieg. 2018 folgten die ersten Drei-Sterne-Starts und Platzierungen, z.B. Platz sieben beim Nationenpreisturnier in Boekelo, Niederlande.
Bei den Deutschen Meisterschaften, die ja stets im Rahmen des CCI4*-S ausgetragen werden, ist Dirk Schrade aber auch am Start. Hier reitet er Bettina Hoys Designer – ein großer Vertrauensbeweis für Schrade, wie die Deutsche Meisterin von 2017 im Gespräch mit St.GEORG bestätigte.
Frank Ostholt mit selbst gezogenem Talent
Noch ein Mannschaftsolympiasieger im deutschen Aufgebot, diesmal von 2008: Frank Ostholt. Er will in Luhmühlen den neunjährigen Jum Jum an den Start bringen, den er selbst aus einer Papi’s Boy xx-Tochter in Verbindung mit dem großartigen Jaguar Mail gezogen hat.
Jum Jum hat eine vorbildliche Karriere gemacht – 2016 erster internationaler Start und erster Ein-Sterne-Sieg bei nur zwei Einsätzen. 2017 nach mehreren guten Platzierungen ein neunter Rang bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde. 2018 dann erste Drei-Sterne-Starts und als krönender Saisonabschluss Platz zwei beim Nationenpreisturnier in Boekelo.
Jum Jum ist das einzige Pferd, das Frank Ostholt für Luhmühlen genannt hat. Die Deutschen Meisterschaften finden ohne ihn statt – so er denn nach der Tragödie, die seine schwedische Frau Sara Algotsson Ostholt, Sohn Eric, den Pfleger und zwei Pferde auf dem Rückweg von der Vielseitigkeit in Sopot ereilte, überhaupt an den Start geht. Vermutlich hatte ein technischer Defekt den LKW während der Fahrt in Brand gesetzt. Beide Pferde an Bord starben, eines musste sofort eingeschläfert werden, das andere starb in der Tierklinik an seinen schweren Verletzungen.
Corvettes zweiter Anlauf
Ähnlich hält es auch sein Bruder Andreas. Der Deutsche Meister von 2015 hat die elfjährige, ebenfalls westfälisch gezogene Chacco Blue-Mytens xx-Tochter Corvette für den CCI5* genannt, aber kein DM-Pferd. Corvette hat schon einen Fünf- bzw. damals noch Vier-Sterne-Einsatz hinter sich. Im vergangenen Jahr ritt Andreas Ostholt sie in Pau. Der Auftritt dort war verheißungsvoll.
Die beiden starteten von Rang drei nach der Dressur in den Cross. Auch im Gelände lief es rund – bis Hindernis 14, wo es einen Vorbeiläufer gab. Im abschließenden Springen gab es vier Strafpunkte für Zeitüberschreitung, aber keine Hindernisfehler. Damit war das Paar am Ende 25. Auf Luhmühlen hat das Paar sich beim CCI4*-S in Sopot vorbereitet, den sie auf dem neunten Platz beendeten.
Mit der richtigen Tactic
2017 waren Nicolai Aldinger und der Ire Tactic v. Cult Hero schon einmal beim CCI4* in Luhmühlen am Start gewesen. Damals hatten sie keine Hindernisfehler im Gelände, aber 20,4 Zeitstrafpunkte. Sie konnten die Prüfung jedoch nicht beenden. Bei der zweiten Verfassungsprüfung wurde der Wallach zurückgezogen. Nun ist Tactic 18-jährig und bereit für einen neuen Anlauf.
Deutsche Meisterschaften prominent besetzt
Luhmühlen ist für die Vielseitigkeitsreiter eine wichtige Station auf dem Weg zum diesjährigen Championat, den Europameisterschaften, die ebenfalls in der Heide ausgetragen werden. Deutschland kann dort 12 Paare an den Start bringen. So finden sich einige „neue“ Reiter auf der Starterliste sowie die arrivierten Größen mit jungen Pferden.
So wird auch Michael (Gold-)Jung wieder in der Heide reiten, nachdem er 2017 zuletzt dort am Start gewesen war. Er hat zwei Pferde genannt: die neunjährige Hannoveraner Casillas-Sir Donnerhall-Tochter Corazon sowie den erst achtjährigen Iren Highlighter v. Caretino.
Highlighter ging im vergangenen Jahr seine ersten internationalen Prüfungen, damals noch mit Jungs italienischem Stallreiter Pietro Grandis. Jung selbst stellte ihn nur einmal im Juni vor, beim CIC2* in Arville, wo sie Zwölfte wurden. Dieses Jahr saß er allerdings ausschließlich selbst im Sattel – so auch bei Highlighters Vier- – bzw. nach altem Reglement Drei-Sterne-Debüt – auf der schwäbischen Alb am vergangenen Wochenende.
Die beiden hatten 20 Hindernisstrafpunkte im Gelände. Allerdings hatte Michael Jung absichtlich eine Volte geritten, weil er feststellte, dass er zu zwei versetzt stehenden Hecken keine optimale Distanz bekam und er das junge Pferd nicht verschrecken wollte. Auf Highlighter hält der Multichampion sehr große Stücke.
Ein Jahr erfahrener ist Corazon, die in Marbach Siebte wurde. Im Oktober vergangenen Jahres konnte Michael Jung sie außerdem an zweiter Stelle beim CCI3* in Strzegom platzieren.
Ingrid Klimke und die Weltmeisterin
Die WM-Dritte Ingrid Klimke, die ihren Badminton-Start ja absagen musste, weil ihr Spitzenpferd Hale Bob nicht fit war, setzt in der Heide auf Jungpferde-Weltmeisterin Asha P. Für die achtjährige Brandenburger Stute v. Askari aus einer Heraldik xx-Mutter wird es der erste Vier-Sterne-Start sein. Ihre Saison begann schon viel versprechend mit einem dritten und einem zweiten Platz bei den CCI3*-S Prüfungen in Luhmühlen und Kreuth.
DM-Premieren
Ihren ersten DM-Start bei den Senioren hat die 22-jährige Hanna Knüppel vor sich. Ihr Toppferd, der Holsteiner Carismo, hat sie ja schon zu zahlreichen Meriten getragen, unter anderem Doppelgold bei den Europameisterschaften der jungen Reiter 2017 in Millstreet. Auch Drei-Sterne-Platzierungen haben sie schon (z.B. Rang vier in Houghton Hall 2018). Aber beim großen Juni-Turnier in der Heide waren sie noch nie am Start.
Ein weiterer Nachwuchsstar, der seiner ersten DM in Luhmühlen entgegensieht, ist Jérôme Robiné. Der 21-Jährige ist Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr und lebt in Warendorf. Es mag sein erstes Mal in Luhmühlen sein, aber ansonsten ist Robiné bereits hoch erfolgreich im Drei-Sterne-Bereich.
Im vergangenen Jahr wurde er beispielsweise Dritter in der Gesamtwertung des CIC3* Wiesbaden und Bester der U25-Wertung. Zudem sammelte er bereits zahlreiche EM-Medaillen, die letzte war eine goldene für den Mannschaftssieg in Millstreet, wo er Seite an Seite mit Hanna Knüppel ritt.
Dabei sitzt Robiné stets auf von der Familie selbst gezogenen Pferden. In Luhmühlen hat er den 14-jährigen Oldenburger Quaddeldou R v. Quattro B genannt, seinen EM-Partner von 2017, den er auch bei seinem Erfolg in Wiesbaden ritt.
Noch einer, der zum ersten Mal Luhmühlen reitet und meistens auf familieneigenen Zuchtprodukten sitzt, ist Arne Bergendahl. Der 18-jährige Sohn eines ebenfalls im Busch erfolgreichen Vaters reitet den zwölfjährigen Westfalen Checkovich v. Chequille, den er selbst ausgebildet und in den Sport gebracht hat. Sie waren auch in Marbach am Start, wo sie zwar einige Zeit-, aber keine Hindernisfehler im Gelände hatten.
Dann ist da z.B. noch Johannes Hayessen, der bei der DM gerade 22 Jahre geworden sein wird. Er hat Anfang April sein Vier-Sterne-Debüt in Strzegom gegeben, wo er auf Anhieb Achter wurde mit dem elfjährigen Hannoveraner Betel xx-Sohn By My Side. Auch für den Wallach war es das erste Mal auf diesem Niveau. 2014 ging er mit Hayessen seine erste internationale Prüfung.
Die gesamte Teilnehmerliste finden Sie hier.
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