Die deutschen Reiterinnen und Reiter sind bereit für die Europameisterschaft im Haras du Pin. Beim Vetcheck gab es einen leichten Schreckmoment, aber am Ende wurden alle deutschen Pferde akzeptiert. Bundestrainer Peter Thomsen hat das Team für die EM-Vielseitigkeit und die Startreihenfolge bekanntgegeben.
Das Team für die EM-Vielseitigkeit besteht aus den drei amtierenden Mannschaftsweltmeistern Sandra Auffarth. Michael Jung und Christoph Wahler, ergänzt durch Championatsebütantin Malin Hotopp-Hansen. Als Einzelreiter werden Jérôme Robiné und Nicolai Aldinger an den Start gehen.
Team für EM-Vielseitigkeit – die Startreihenfolge
Als erste Reiterin des Quartetts wird Malin Hotop-Hansen mit Quidditch am Samstag auf den Geländekurs gehen, der den ersten Einschätzungen von Bundestrainer Peter Thomsen nach „super anspruchsvoll“ ist. Die Siegerin von Blenheim 2022 hat schon mehrfach ihre Nervenstärke in der Rolle des Pathfinders bewiesen. Auch in Aachen beim Sieg im Nationenpreis war sie als erste des Teams auf den Kurs gegangen. Sie sei „unbeschwert“, habe schon viele Pferde geritten und bilde mit ihrem Pferd ein super Team, sagt Bundestrainer Peter Thomsen.
Doch vor dem Gelände steht die Dressur ab morgen Vormittag auf dem Programm. Malin Hansen-Hotopp startet entsprechend als erste deutsche Teilnehmerin im Viereck. Deutschland hat Startposition drei gezogen. Die Briten sind als jeweils Neunte gefordert.
Christoph Wahler als zweiter Team-Reiter
Als zweiter Deutscher Reiter wird Christoph Wahler mit Carjatan S starten. In Pratoni bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr war der Hengsthalter aus der Lüneburger Heide noch als erster auf den Kurs gegangen. Dabei war der Holsteiner mit dem großen Galoppsprung gut mit dem hügeligen Terrain in Italien zurechtgekommen. Hügelig ist es rund um Frankreichs ältestes Staatsgestüt bei der Europameisterschaft Vielseitigkeit auf jeden Fall auch.
Sandra Auffarth als Dritte für Deutschland
Die Reiterin, die an das Gelände am Haras du Pin die besten Erinnerungen hat, ist Sandra Auffarth. 2014 wurde sie hier Weltmeisterin. Damals ritt sie einen Fuchs französischer Herkunft mit einfach zu merkendem Spitznamen, Opgun Louvo, „Wolle“. Diesmal reitet sie den Selle Français Viamant du Matz, „Mat“ – bei so viel Parallelen, denn Mat ist auch ein Fuchs, sollte es wohl gut laufen.
Schlussreiter Michael Jung
Den Abschluss macht Routinier Michael Jung mit Chipmunk. Der Hannoveraner, noch ein gutes Omen, hat hier vor einem Jahr bereits schon einmal gewonnen. Als Einzelreiter sind Jérôme Robiné mit Black Ice und Nicolai Aldinger mit dem Holsteiner Timmo am Start. Letztere sorgten für erhöhten Puls bei der Verfassungsprüfung: Der Schimmel ging deutlich taktunrein. Die Jury steckte die Köpfe zusammen, diskutierte. „Holding Box“, hieß es dann. Beim erneuten Vortraben wirkte der Schimmel dann deutlich entspannter und taktreiner – „accepted“, tönte es da durch die Lautsprecher. Aufatmen bei allen Beteiligten.
Nullrunden sind Pflicht für Medaille
Bundestrainer Peter Thomsen blickt optimistisch auf die bevorstehenden Tage, weiß aber auch, dass hier niemandem etwas geschenkt werden wird. Seine Strategieansage: „Wenn man drei Nullrunden im Gelände hat (er meint hindernisfehlerfreie Runden), dann ist man in den Medaillen. Wir haben in Aachen mit vier Nullrunden gewonnen, wir haben die Weltmeisterschaft so gewonnen. Wir hoffen, dass wir das hier so hinkriegen.“
„Reinhorchen“ werde wichtig auf der Geländestrecke, die Kraftreserven des Pferdes gut einschätzen, das sei von Bedeutung. Der Boden, ein lehmiger schwerer Grund, ist noch etwas feucht. Aber die nächsten Tage sollen trocken sein und nach der Verfassungsprüfung verschwanden auch recht zügig die dunklen Wolken und die Sonne kam durch.
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