Obwohl der erste Dressurtag natürlich noch wenig bis gar nichts über das Endergebnis verrät, kann eine gute Ausgangsbasis nicht schaden. Und die gelang dem deutschen Team durchaus.
Nach den ersten beiden Teamreitern, Anna Siemer auf der 14-jährigen Fast-Vollblutstute Butts Avondale v. Nobre xx-Heraldik xx (31,5 Minuspunkte, vorläufig Platz 17) und Andreas Dibowski auf Corrida v. Contendro-Espri (25,6, Platz 3), beides Hannoveraner, liegen die Deutschen mit 57,10 Punkten auf Platz drei hinter den Briten (44,2) und den Franzosen (56,0).
Anna Siemer stellte ihre Stute etwas verhalten vor. Die Richter griffen auch nicht allzu tief in die Notenkiste. „Die Stute war sehr konzentriert und ließ sich nicht ablenken von der Atmosphäre. Aber ich hätte deutlich mehr riskieren können. Ein ordentliches Ergebnis, aber sicher geht es deutlich besser“, sagte die Reiterin nach der Prüfung. Es ist ihre Premiere in einem Seniorenteam. „Das ist richtig cool, ich und die Heroes wie Dibo und Ingrid, das ist schon toll.“
Corrida in Bestform
Hochzufrieden war auch der zweite deutsche Teamreiter, Andreas Dibowski auf Corrida. Die Stute ging eine der besten Dressurprüfungen ihres Lebens. Alle Lektionen gelangen sauber. Der mäßige Schritt kostete ein paar Punkte. Die letzte Grußaufstellung wurde von einem Richter mit neun bewertet – eine Zehn wäre auch vertretbar gewesen.
Seitdem „Dibo“ Corrida auf Kandare reitet, haben sich Anlehnung und Selbsthaltung deutlich verbessert. „Ich habe selten ein Pferd gehabt, das so ledern im Maul ist. Zuhause reite ich natürlich nur auf Trense, aber beim Turnier hat sich die Kandare bewährt. Ich nehme sie nicht, damit mein Pferd den Hals krumm macht, sondern weil es sich damit wohler fühlt. Ich denke, das sieht man der Stute an.“
Auch das intensive Training mit dem Dressurcoach der Buschreiter, Jürgen Koschel, schon in Tokio, wo Dibo als Reservist viel Zeit hatte, hat sich bewährt. Koschel ist auch in Avenches vor Ort.
Über die Aufgaben im Gelände hält Andreas Dibowski sich bedeckt, man kann freilich ahnen, dass der Kurs mit den vielen Wendungen nicht seine Lieblingsstrecke ist. „Ich bin kein Kamikaze-Reiter und werde versuchen, das Beste draus zu machen“, sagte er. Dann zitiert er den langjährigen Coach der deutschen Buschreiter, Chris Bartle: „Versuche die Probleme zu lösen und beiße dich nicht an Dingen fest, die du nicht ändern kannst.“
Sehr kritisch sieht er die zunehmende Verwendung der MIM-Sicherheitssysteme, die zur Zeit kontrovers diskutiert werden, weil sie einerseits schwere Stürze verhindern können, sich aber andererseits manchmal zu früh öffnen, sodass der Reiter elf Strafpunkte kassierte. „Ich hasse sie“, sagte Dibo, „sie verändern unseren Sport, der darauf angelegt ist, dass auch mal ein Hindernisteil berührt wird.“
Einzelreiter Wahler
Auch der erste deutsche Einzelreiter, Christoph Wahler, kann sehr zufrieden mit der Vorstellung seines zwölfjährigen Carjatan v. Clearway-Galant Vert xx sein, vorläufig auf Platz vier mit 26,0 Punkten. Der Schimmel ging durchgehend in sicherer Anlehnung, sehr gehorsam, mit knackigen Trabverstärkungen. Ein nachgesprungener Galoppwechsel kostete Punkte.
„Ich bin sehr zufrieden, vor allem in der Trabtour und im Schritt. Der Fehler beim Galoppwechsel war teuer, aber das Pferd war die ganze Zeit bei mir.“
Das Gelände beurteilt er als schwer, auch aufgrund der wechselnden Böden und vielen Wendungen. „Da müssen die Pferde gut auf den Füßen sein“, sagte Wahler.
Die vorläufige Spitzenreiterin, Chris-Bartels-Schülerin Nicola Wilson auf dem zehnjährigen Diarado-Zantano-Sohn (Holst.) Dublin lieferte eine fehlerlose, wenngleich in der Trabtour etwas eilige Vorstellung ab. Sie geht jetzt mit 20,9 Minuspunkten in den Cross, gefolgt von ihrer Landsfrau Piggy March auf dem zwölfjährigen Iren Brookfield Inocent (23,3).
Die zweite Hälfte der Reiter aus 17 Nationen geht morgen ab 10 Uhr ins Viereck. Das deutsche Einzelstarterpaar Dirk Schrade und Casino macht den Anfang.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
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