EM Avenches: Überragende Briten räumen ab, Silber für Deutschlands Vielseitigkeitsreiter

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AVENCHES – FEI Eventing European Championship 2021

Silber für die deutschen Vielseitigkeitsreiter bei der EM in Avenches (© Lafrentz)

An den Briten führte auch im abschließenden Springen kein Weg vorbei bei den Europameisterschaften in Avenches. Sie holten Mannschaftsgold und alle Einzelmedaillen. Nur Ingrid Klimke hätte das verhindern können, doch es sollte nicht sein.

Unerbittlich rollte die Stange am drittletzten Sprung zu Boden, nur zwei Hindernisse von der sicheren Einzel-Silbermedaille und dem da noch möglichen dritten EM-Titel entfernt. „Sie hätte genauso gut liegen bleiben können“, fand Ingrid Klimke. Der Abwurf des 17-jährigen Hale Bob im abschließenden Springen kostete vier Punkte und warf Klimke mit 25,40 Minuspunkten von zweiten auf den fünften Rang zurück. Trotzdem war sie am Ende zufrieden. „Bobby ist toll gegangen, auch im Parcours ließ er sich gut reiten. Das Triple war eh nicht mehr möglich, auch wenn ich Null geblieben wäre.“

Die Silbermedaille für die deutsche Mannschaft war durch Klimkes Missgeschick ungefährdet. Das Team aus Klimke, Michael Jung mit Wild Wave ( 23,9, Platz 4.), Anna Siemer mit Avondale (37,10, Platz 17) und Streichresultat Andreas Dibowski (40,80, 22.) reihte sich mit 86,4 Punkten hinter den Briten (73,1) und vor den Schweden (113,9) ein. Alle drei Einzelmedaillen gingen nach Großbritannien. Neue Europameisterin ist Nicola Wilson mit dem toll springenden Diarado-Sohn Dublin (20,9) vor Piggy March auf Brookfield Innocent (23,3) und Sarah Bullimore auf Corouet (23,6).

Bester Deutscher auf Platz vier war Michael Jung, der mit seinem Dressurergebnis von 23,9 Punkten abschloss, einen Hauch, nur 0,3 Punkte, hinter Bronzemedaillengewinnerin Sarah Bullimore auf Corouet. Und dieser Hauch, darüber waren sich die Fachleute einig, war der der Fehlleistung des Schweizer Richters in der Dressur geschuldet, der Jung strenger als seine Kollegen bewertet hatte, und für den raumgreifenden, fleißigen und taktmäßigen Schritt des neunjährigen Water Dance xx-Sohnes Wild Wave nur eine 6,5 zog. Anna Siemer auf der 14-jährigen Nobre xx-Tochter Avondale handelte sich einen leichten Hinterhandfehler im Parcours ein und wurde 17.

Andreas Dibowski und die zwölfjährige Contendro-Tochter Corrida konnten am Ende mit einer souveränen Parcours-Runde punkten. Dibos Bilanz des Championats war gemischt: „Mein Pferd hat einen supertollen Job gemacht. Da Corrida eine sichere Springerin ist, hat mich der Parcours nicht weiter nervös gemacht. Nach der sehr guten Dressur waren meine eigenen Erwartungen natürlich größer. Ich war von mir selbst enttäuscht, dass ich nicht mehr Risikobereitschaft gezeigt habe, und der Mannschaft nicht mehr dienlich sein konnte.“

Mit einer glänzenden Springrunde ohne Abwurf rundete Einzelreiter Christoph Wahler auf dem zwölfjährigen Carjatan v. Clearway seinen glänzenden EM-Auftritt ab, wurde mit 26,8 Minuspunkten Siebter. Mit diesem Resultat empfahl er sich für kommende große Aufgaben. Zumal sein Carjatan heute in der zweiten Verfassungsprüfung so gut trabte, dass es Szenenapplaus für den Schimmel gab, der ja schon in Luhmühlen seine Klasse mit Rang zwei im CCI5* demonstriert hatte.

Mit einer sicheren Nullrunde beendete auch Einzelreiter Dirk Schrade und der elfjährige Casino v. Casillas (Holst.) ihre erstes gemeinsames Championat. Am Ende standen 74,1 Punkte zu Buche, das war Platz 44.

Das abschließende Springen wurde als eher leicht eingeschätzt. Auf dem großen Platz musste nochmal auf langen Wegen galoppiert werden, die meisten Distanzen bis auf zwei waren passend anzureiten. 23 von 51 Reitern blieben abwurffrei. Die Franzosen verloren durch einen Abwurf von Maxime Livio noch die Bronzemedaille an Schweden.

Hans Melzer, der seine Zeit als Bundestrainer nun mit einer Mannschaftssilbermedaille abschließen konnte, war am Ende zufrieden: „Man muss das sportlich sehen, die Briten waren wirklich besser, schon in der Dressur vor uns, bis auf Ingrid. Und im Gelände waren sie einfach schneller. Aber dann muss man im Springen auch null reiten. Wir hatten ja bis auf Bobby nicht unsere Top-Paare hier und die hier waren, haben sich toll geschlagen.“

Alle Ergebnisse finden Sie hier.mens jordan release dates 2022 | 1576 nike air jordan 1 grises y negras

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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  1. Emma

    Soso. Bei Olympia war das Mim-System schuld und bei der Euro jetzt einer der Dressurrichter, dass Herr Jung keine Medaille bekam?
    S wird ja immer besser !

  2. ursula machner

    alle reiter hatten die gleichen bedingungen, soviel steht fest. vielleicht liegen die probleme daran, daß unser trainerduo nicht mehr dasselbe ist? das habe ich mich schon nach olympia gefragt. und einen 2. sam gibt es auch nicht so schnell wieder, daran kann auch unser super-miche leider nichts ändern.


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