Besser geht’s nicht! Bei den Europameisterschaften der ländlichen Vielseitigkeitsreiter in Westerstede kam die deutsche Delegation heute gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. Gold für die Mannschaft und der Einzelsieg für Antje Schöniger mit Quebec, so lautete die Bilanz des Wochenendes.
Schon seit 1953 werden die Europameisterschaften der ländlichen Vielseitigkeitsreiter ausgetragen – und sind damit das älteste Championat in Europa. Als gastgebende Nation durfte Deutschland in diesem Jahr gleich zwölf Reiter ins Rennen schicken: Sechs für die Mannschaft, sechs in der Einzelwertung. Und die deutschen Reiter lieferten ab, allen voran Antje Schöniger mit Quebec.
Nach der Dressur hatte die 30-Jährige mit ihrem Deutschen Sportpferd Quebec zunächst auf Rang vier gelegen. Zu den 29,2 Minuspunkten kamen allerdings weder in Springen noch Gelände weitere hinzu, so dass die beiden schließlich nicht nur die deutsche Mannschaft zum Sieg führten, sondern auch Europameister in der Einzelwertung werden konnten. Der selbstgezogene Quattro B-Grossist-Nachkomme und seine Reiterin sind übrigens ein mehr als eingespieltes Team: Quebec kam bei Familie Schöniger in Lengenfeld zur Welt. Dass er nicht nur in Sachen Stockmaß der Größte ist, bewies er heute im abschließenden Parcours, wo alle Stangen oben blieben.
Allerdings hätte der Sieg nicht knapper ausfallen können: Platz zwei belegte der Belgier Bart Hermans mit Gorki van de Pertjeshoeve, der die Drei-Sterne-Prüfung ebenfalls mit 29,2 Minuspunkten beendete. Da Schöniger im Gelände allerdings dichter an die Bestzeit heranritt, musste er sich am Ende mit Silber begnügen. Bronze gewann die Österreicherin Lea Siegl mit Fighting Line, die auf 29,9 Minuspunkte kam.
Team Germany holt Gold
Neben Schöniger ritten Melina Rytir/Fairy Tale, Katharina Schedel/Carla, Aline Stahn/Callas, Fritz Ludwig Lübbeke/Caramia und Heike Jahncke/Coco Spring für das deutsche Team. Anders als bei den „großen“ Europameisterschaften, die in vier Wochen in Luhmühlen ausgetragen werden, besteht eine Mannschaft jeweils aus sechs Reitern, von denen am Ende vier in die Wertung einfließen. Der Dressurprüfung geht zudem eine gemeinsam gerittene Mannschaftsdressur voraus, die ebenfalls für das Teamergebnis zählt.
Schon nach dieser ersten Teilprüfung hatte Deutschland die Führung übernehmen können. Im Gelände wurde es dann noch einmal spannend. Gleich die erste Mannschaftsreiterin Heike Jahncke mit Coco Springs hatte einen Vorbeiläufer an Hindernis 4b. Nach einer Nullrunde im Springen kam sie zwar nicht über Rang 44 hinaus, durfte sich aber bei der Siegerehrung neben der Medaille mit dem Team auch über die Verleihung des Goldenen Reitabzeichens freuen.
Super Leistungen im Gelände
Die weiteren Teamreiter blieben allesamt null, nur bei Katharine Schedel und Carla kamen ein paar Zeitfehler hinzu. Damit blieb Deutschland auch nach dem Gelände auf der Spitzenposition. Ebenfalls mit ihrem Dressurergebnis von 31,2 Minuspunken kamen Melina Rytir und Fairy Tale ins Ziel. Damit arbeitete sich das Paar von Rang 17 nach der Dressur auf einen starken fünften Platz vor. Direkt dahinter rangierten Katharina Schedel und Carla mit exakt der gleichen Punktzahl. Das Paar war nach der Dressur in Führung gegangen, musste diese dann aber aufgrund der Zeitfehler im Cross wieder abgeben.
Alina Stahn und Callas hatten heute einen Abwurf und verpassten damit nur knapp die Top Ten: 34,1 Minuspunkte, Platz elf. Ziemlich viel Pech hatten hingegen Fritz Ludwig Lübbecke und Caramia, die nach dem Gelände noch auf dem Bronzerang gelegen hatten. Nach vier Abwürfen im Parcours fiel das Paar auf Rang 25 zurück.
In der Endabrechnung kam Deutschland insgesamt auf 147,2 Punkte und holte mit komfortablen Abstand die Goldmedaille. Silber ging an die Mannschaft aus Großbritannien (169,9), Bronze an die Österreicher (186,4).
Die deutschen Einzelreiter
Für Einzelreiterin Marie-Sophie Zauber und Q Base wurde heute die dreifache Kombination zum Verhängnis. Zwei Abwürfe, insgesamt 39 Minuspunkte und damit Rang 16 lautete die Ausbeute für die EM-Debütantin. Katharina Tietz und Aspen konnten sich von Platz 62 nach der Dressur auf Rang 19 vorarbeiten (41,5). Nach zwölf Strafpunkten im abschließenden Springen beendeten Annika-Frederike Zerulla und Riviera die Europameisterschaften auf Platz 36 (53,6). Direkt dahinter rangierten Friederike Paradies und Amika, die gestern im Gelände einen ärgerlichen Hindernisfehler in Kauf nehmen mussten (56,5).
Für Merle Wewer und Antonia von Baath, die als Reservistinnen erst kurzfristig in das EM-Aufgebot nachgerückt waren, war das Turnier leider vorzeitig im Gelände beendet. Während Wewers Captain Hero schon vor dem ersten Sprung die Zusammenarbeit verweigerte, stürzten von Baath und Freddie C unglücklich im Wasser. Pferd und Reiterin haben aber keine ernsthaften Verletzungen davongetragen.
„Der Teamspirit war von Anfang an großartig“, lautete das Fazit des deutschen Teams. Insgesamt zehn Tage hatten alle deutsche Paare miteinander verbracht. Los ging es mit einem Trainingslager bei Mannschaftsführer Roger Böckmann. „Wenn man den Veranstaltungsort hier sieht, mit seinen Möglichkeiten, und was der Verein daraus gemacht hat, das war perfekt,“ bedankte er sich bei den Gastgebern. Auch den zahlreichen Unterstützern, die das Unternehmen „Ländliche Europameisterschaften“ in dieser Form möglich gemacht hatten, galt der Dank von Böckmann und seinem Kollegen Roland Hartig. So hatte der Club Deutscher Vielseitigkeitsreiter unter anderem die Schirmherrschaft für das Team übernommen.
Alle Ergebnisse aus Westerstede finden Sie hier.air jordan 1 royal nike outlet | nike clearance outlet gatlinburg
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