Das war eine fette Ausbeute bei der Europameisterschaft der Nachwuchs-Vielseitigkeitsreiter: Die deutschen Reiter holten sich Junioren-Gold im Team und in der Einzelwertung sowie Einzelbronze. Auch bei den Jungen Reitern wurde es Einzel-Gold für Deutschland. Das Team flog aus der Wertung.
Die U18-Bundestrainerin Julia Krajewski konnte mehr als zufrieden sein mit ihren Schützlingen. Die Deutsche Meisterin Anna Lena Schaaf sicherte sich im Sattel der selbst gezogenen Fairytale alias „Fine“ den Europameister-Titel (24,1 Minuspunkte) – zuletzt hatte 2016 eine deutsche Reiterin auf dem U18-Podium ganz oben gestanden. Ann-Catrin Bierlein gewann mit Auf geht’s Fräulein Hummel bei ihrem EM-Debüt die Bronzemedaille (29,3). Dazwischen schob sich Leilia Paske aus Großbritannien auf Billy Mcfee mit 29,0 Minuspunkten.
Vergoldetes Junioren-Team
Die deutsche Junioren-Mannschaft zog an allen vorbei und stand ganz oben auf dem Treppchen. Im Team ritten Joelle Celina Selenkowitsch und Zum Glück, Anna Lena Schaaf, Ann-Catrin Bierlein sowie Schlussreiter Calvin Böckmann und Altair de La Cense. Die vier setzten sich schon nach der Dressur an die Spitze und mit vier Nullrunden auf dem anspruchsvollen und sehr selektiven Geländekurs konnte das Quartett seine Führung weiter ausbauen. Auch ein Abwurf von Ann-Catrin Bierlein im abschließenden Springen änderte nichts mehr am Sieg (87,0 Minuspunkte). Über Silber freuten sich die Briten (97,2) vor den Vorjahressiegern aus Frankreich (99,7).
Für Einzelreiterin Kaya Thomsen, Tochter des Kaderreiters Peter Thomsen, blieb es bei ihrem Dressurergebnis von 30,3 Minuspunkten. Sie saß auf dem Olympiapferd ihres Vaters, Barny, und verpasste nur knapp eine Medaille. Sie landete auf Platz fünf.
Calvin Böckmann machte durch seine fehlerfreien Auftritte im Gelände und Springen viele Plätze gut und landete am Ende als Neunter sogar noch in den Top Ten. Aufgrund von Patzern in der Galopptour war er in Dressur nicht über 33,6 Minuspunkte hinausgekommen. „Am Ende überwiegt die Freude darüber, dass wir uns so gut nach vorne gekämpft haben. Und natürlich, dass das Team so gut abgeschnitten hat. Auch im Parcours lief alles super, Altair de La Cense hat super abgeliefert“, sagte der 18-Jährige, der auch für die zeitgleich stattfindende Junioren-EM im Springen auf der Longlist stand. (In der St.GEORG August-Ausgabe haben wir Calvin zuhause besucht – das Heft ist ab dem 24. Juli im Handel oder kann direkt hier bestellt werden).
„Der Parcours war nochmal anspruchsvoll, auch wenn sich am Ende die Nullrunden häuften. Es war sicherlich kein ‚geschenktes‘ Springen. Ich bin sehr stolz auf meine Reiter, dass sie das so durchgezogen haben. Vor allem freue mich für Leni, dass sie es geschafft hat, die Sache trotz des Drucks nach Hause zu bringen. Sie lag ja schon öfter nach Dressur vorne, aber man muss es auch zu Ende bringen. Und manchmal ist einfacher aufzuholen, als von vorneweg zu gewinnen“, lautete das Fazit von Julia Krajewski.
Junge Reiter: Platz eins im Einzel, Gesa Staas Vierte
Emma Brüssau ist Europameisterin der Jungen Reiter. „Emmas Sieg ist das verdiente, aber auch versöhnliche Ende der EM der Jungen Reiter, die von Höhen und Tiefen geprägt war“, sagte der U21-Bundestrainer Frank Ostholt. Mit Tiefen spielt er auf das Ausscheiden der zwei Teamreiter Anais Neumann mit Pumuckel und Jerôme Robiné mit Guccimo im Gelände am Wassereinsprung an, womit die Mannschaft „geplatzt“ war. Auch für Einzelreiter Brandon Schäfer-Gehrau und Fräulein Frieda war die Europameisterschaft im Gelände frühzeitig beendet. „Wir waren hier mit einem Topteam am Start und wollten natürlich mit einer Medaille nach Hause fahren. Alle waren gut vorbereitet und hatten gute Vorleistungen. Dass die drei Paare im Gelände ausfallen, war so nicht absehbar.“
Eigentlich waren die U21-Reiter nach der Dressur in der Mannschafts- und Einzelwertung in Führung gelegen. Doch durch das Gelände kamen lediglich Alina Dibowski, die mit dem erfahrenen Barbados in diesem Jahr erstmals bei den Jungen Reitern an den Start ging, und Emma Brüssau mit Dark Desire. Die Psychologiestudentin hatte am Geländetag bis zum späten Nachmittag auf ihren Start warten müssen. „Das war schon nervenaufreibend. Wenn es bei den ersten Reitern nicht so läuft, ist man schon ein bisschen verunsichert. Da war schon eine etwas gedrückte Stimmung. Aber ich habe mir gesagt, ich ziehe mein Ding jetzt durch“, berichtete sie. Vor dem abschließenden Springen lag nur die Französin Morgane Euriat besser als Brüssau, machte jedoch mit zwölf Strafpunkten im Parcours den Weg frei. Mit einer Nullrunde sicherte sich Emma Brüssau die Goldmedaille. „Ich bin noch ein bisschen geschockt und kann es gar nicht fassen. Mir fehlen die Worte“, sagte sie. „Alle haben mitgefiebert bis zum Schluss und sind bis zur Siegerehrung geblieben. Wir waren hier ein richtig cooles Team, das sich unheimlich gut verstanden hat und viel Spaß hatte“, sagte Brüssau.
Die Silbermedaille holte sich Isabelle Upton mit Cola, die damit maßgeblich auch zur Goldmedaille des britischen Teams vor Frankreich und den Niederlanden beitrug. Bronze ging an die Vorjahres-Vizeeuropameisterin der Junioren, Heidi Coy mit Royal Fury. Sie war als Einzelreiterin für Großbritannien am Start. Beinahe hätte es noch eine zweite Einzelmedaille für Deutschland gegeben. Gesa Staas, mit St. Stacy nach der Dressur noch 13., katapultierte sich dank einer Nullrunde im Gelände – von denen es insgesamt nur vier gab – auf den vierten Platz. Am Ende hätte es sogar für Bronze gereicht, wenn ihr nicht ein Springfehler im Parcours unterlaufen wäre.
Die Ergebnisse aus Maarsbergen finden Sie hier.men’s jordan retro release dates | nike blazer mid 77 indigo dc8246 100 release date
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