EM Strzegom: Die deutsche Dressursensation – mit großer Bildergalerie

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Ingrid Klimke und Hale Bob bei den Europameisterschaften 2017 in Strzegom, wo sie nach der Dressur zunächst auf Rang zwei lagen. (© Pauline von Hardenberg)

Das gab’s noch nie: Mit einem Vorsprung von mehr mehr als 24 Strafpunkten gehen die deutschen Vielseitigkeitsreiter im polnischen Srzegom nach der ersten Teilprüfung, der Dressur, in Führung.

87,70 Punkte, ein neuer Weltrekord, stehen zu Buche für die Reiter von Hans Melzer. Mit deutlichem Abstand folgen die Franzosen (111,80) mit hauchdünnem Vorsprung vor den Briten (111,90).

Glänzend sind auch die Aussichten für die Einzelwertung: Platz eins, zwei, drei und neun für Bettina Hoy auf Seigneur Medicott (24,20), Ingrid Klimke auf Hale Bob (30,30), Michael Jung auf Rocana (32,80) und Julia Krajweski auf Samourai du Thot (36,30). „Das hat es noch nie gegeben“, sagt Bundestrainer Hans Melzer. „Jetzt müssen wir den Platz nur noch halten.“

Auch die beiden Einzelreiter schlugen sich hervorragend. Kai Rüder mit Colani Sunrise liegt mit seiner persönlichen Bestleistung auf Platz 10 (37,10), Championatsdebütantin Josefa Sommer mit Hamilton auf Patz 19 (41,00).

Abreiten à la Klimke

Bettina Hoy hat sich einen komfortablen Vorsprung herausgearbeitet. Ihre Glanzleistung von Donnerstag (24,20) wurde auch am Freitag, dem zweiten Dressurtag, von keinem Reiter übertroffen. Ingrid Klimke lieferte mit Hale Bob eine nahezu perfekte Vorstellung ab, ohne Fehler, das Pferd immer in schöner Selbsthaltung. Sie hatte nur kurz dressurmäßig abgeritten und dann ihren Helikon xx-Sohn mit Cavaletti-Arbeit aufgewärmt. „Dressur ist nicht seine Lieblingsdisziplin“, sagte sie, „Er galoppiert lieber vorwärts.“ Wie es sich für ein richtiges Buschpferd gehört.

Ausbildungspferd Rocana

Eine Augenweide auch Rocana unter Michael Jung: Das Genick der leichtfüßigen Stute, die dieses Jahr zum dritten Mal in Folge den CCI4* von Kentucky gewann, blieb immer der höchste Punkt, die Nase konstant vor der Senkrechten. In völliger Gelassenheit absolvierte sie das Programm. Nur die erste Aufstellung geriet etwas unruhig, was von der britischen Richterin Sue Baxter mit einer 5 sehr streng bestraft wurde. Der polnische Richter Slawomir Pietrzak sah den dreifachen Europameister sogar auf Patz eins. Die Stute sei am Anfang etwas nervös gewesen, sagte Jung, habe sich aber schnell beruhigt. Weder Hale Bob noch Rocana sind prädestinierte Dressurpferde; ihre hervorragenden Vorstellungen zeigten, was gute Reiter aus solchen Pferden machen können. Das waren auch Punkte für eine großartige Ausbildungsleistung.

Wo fällt die Entscheidung

Hinter dem deutschen Trio setzte sich die britische Einzelreiterin Gemma Tattersall mit Quicklook auf Platz vier (33,10) vor die Schwedin Sara Algotsson-Ostholt mit Reality (34,20). Bei ihr waren sich die britische Richterin und ihr polnischer Kollege sehr uneins, hatten sie zwischen Rang zwei und 21.

Morgen im Gelände werden die Karten neu gemischt. Vielleicht sind dann die Dressurpunkte Makulatur. Aufbauer Rüdiger Schwarz wünscht sich, dass nicht zu viele Reiter mit ihrem Dressurergebnis enden, sondern das Gelände entscheidet. Doch diesen Wunsch teilt man im deutschen Lager ganz und gar nicht.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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