Als sie aus dem Parcours der Badminton Horse Trials kam, hielt sich die britische Vielseitigkeitsreiterin Laura Collett fassungslos die Hand vors Gesicht. Sie hatten es geschafft, sie und der Holsteiner Wallach London hatten gerade die schwierigste Vielseitigkeit der Welt gewonnen.
Selbst eine Reiterin wie Piggy French, die Badminton ja schon gewonnen hat, sagte nach ihrer Runde gestern mit Vanir Kamira, es habe sich angefühlt, wie „elf Minuten in einem Wäschetrockner“. So viel zu springen, so viele Aufgaben und keine Sekunde Zeit, durchzuatmen. Ihre Landsfrau Sarah Way hatte ihren Falben Dassett Cooley Dun bereits vor dem Cross zurückgezogen, weil sie am Morgen das Gefühl hatte, der Strecke mental nicht gewachsen zu sein. Was für eine vernünftige Entscheidung, wenn man dieses Gefühl hat!
Laura Collett und London hatten auch ihre Schwierigkeiten. Am Vicarage V, einem der gefürchtetsten Sprünge der Strecke, zögerte der Holsteiner Landos-Sohn, der seiner Reiterin schon so viele große Erfolge beschert hatte (Pau 2020, Mannschaftsgold Tokio 2021), und den sie einst beim heutigen Bundestrainer Peter Thomsen entdeckte. Collett meinte später, er habe wohl gedacht, sie müsse verrückt geworden sein. Aber die beiden meisterten diese Herausforderung. Diese und auch alle anderen.
Vor dem heutigen Abschlussspringen hatten sie immer noch ihr Dressurergebnis von 21 Minuspunkten auf dem Konto und einen Abwurf konnten sie sich leisten, ohne ihren Sieg in Gefahr zu bringen. Doch der Sicherheit bedurfte es gar nicht. London sprang, wie es sich für einen Holsteiner gehört. Allerdings kamen 0,4 Zeitfehler aufs Endergebnis, so dass sie am Ende mit 21,4 Minuspunkten zum ersten Mal Badminton gewonnen haben.
Ebenso groß dürfte die Freude bei Weltmeisterin Rosalind Canter sein über Rang zwei auf dem erst zehnjährigen Grafenstolz-Sohn Lordship Graffalo, der gestern seinen ersten Badminton-Kurs in spektakulärer Manier meisterte, heute ebenfalls null war und sich damit von Rang zehn nach der Dressur mit 26 Minuspunkten an die zweite Position vorschob.
Oliver Townend, gestern noch Zweiter und Dritter, hatte mit beiden Pferden einen Abwurf. Für den 14-jährigen Iren Swallow Springs bedeutete das Platz drei (29,7). Der 15-jährige irische Courage-Sohn Ballaghmor Class, ein Pferd, von dem Townend sagt, er könne auch einen Sieben-Sterne-Kurs gehen, wurde Fünfter (30,3).
Dazwischen schoben sich die Sieger des letzten Badminton, die bereits erwähnten Piggy French und Vanir Kamira (30,1).
Es waren heute einige Paare, die im Parcours nochmal Federn gelassen haben, sicherlich auch wegen des anstrengenden Geländetags gestern. Dazu gehörte auch das einzige deutsche Paar, Christoph Wahler und sein Holsteiner Clearway-Sohn Carjatan S. Der eigentlich so zuverlässige Springer kam heute mit zwölf Fehlern aus dem Parcours. Nach ihrer super Geländerunde gestern bei ihrem Badminton-Debüt waren sie auf Rang 14 vorgestoßen. Die zwölf Strafpunkte warfen sie wieder auf Rang 22 zurück (48,1). Dennoch eine tolle Premiere!
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Da wird Laura Collett dankbar sein mit London 52 vom aktuellen deutschen Bundestrainer einen Bandmintonsieger bekommen zu haben.
Wie schön, dass Herr Müller wieder einen Anlass gefunden hat, gegen Herrn Thomsen zu sticheln.
Schaut man sich die Erfolgsdaten des London an, sieht man doch immerhin 7-jährig eine Platzierung in Geländepferdeprüfungen. Bis dahin war das Pferd als reines Springpferd unterwegs.
Den zwischen den Zeilen zu lesenden „Ausverkauf potentieller Championatspferde“ kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.
Ein Pferde handelnder Bundestrainer kann in seiner Amtsausübung nicht neutral sein!
An den Ausverkauf von potentiellen Championatspferden hatte ich gar nicht gedacht, dass lesen sie Herr/Frau Deschner zwischen den Zeilen.
Wann hat Laura Collett London gekauft? Das ist schon etliche Jahre her. Ihr erstes Turnier zusammen war im Juni 2016 in Nunney. Lässt sich auf Colletts Homepage nachvollziehen. Seit wann ist der Pferde handelnde Peter Thomsen Bundestrainer? Wenn ich mich richtig erinnere seit dem Jahreswechsel 2021/22. I rest my case.
Beißen sie sich doch bitte nicht auf dieses eine Pferd fest, welches von PT verkauft wurde und zu dem ich lediglich gesagt hatte, dass Laura Collett dankbar sein kann, so ein Pferd bekommen zu haben.
Meine Grundaussage bezieht sich auf die fehlende Neutralität eines Pferde handelnden Bundestrainers, der heute immer noch unzählige Pferde öffentlich anbietet.