Fünf-Sterne in Luhmühlen: Christoph Wahler Zweiter von 15, die das Gelände beendeten. 25 Starter, 15 davon sahen das Ziel. Michael Jung mit MIM-Fehler bei 5*-Premiere mit Wild Wave. Britin Mollie Summerland führt.
Fünf-Sterne Luhmühlen – auch mit kleinem Starterfeld, 25, und ohne Zuschauer war das eine Prüfung, die in der Sommerhitze als Tokio-Test alles forderte von Pferd und Reiter. Christoph Wahler wird sein Fünf-Sterne-Luhmühlen wohl nicht so schnell vergessen. Erstens, weil es sein Debüt auf dem Niveau war und zweitens , weil Bundestrainer Hans Melzer zu dem Geländeritt der beiden Debütanten nur drei Worte hatte: „Das war souverän“.
Fünf-Sterne Luhmühlen: der Tokio Test
Carjatan S, der Holsteiner Wallach von Christoph Wahler, galoppierte bis ins Ziel frisch. „Wir haben ja lange auf meinen ersten Fünf-Sterne-Start hingearbeitet, haben ihn gut vorbereitet, er war von Anfang an bei mir, auch bei allen Anforderungen hat alles so geklappt, wie wir das wollten.“ Mehrfach hatte Wahler sein Debüt auf dem höchste Niveau angestrebt. In Lexington vereitelte Corona den Start, in Pau ein dickes Bein seines Schimmels. Nun aber, unweit von Zuhause, dem Klosterhof Medingen, zeigte das Paar eine sichere, konzentrierte Runde. „Wir haben viel trainiert, viel Wert auf Kondition gelegt“, so Wahler.
Die Dressur war gestern nicht so gewesen, wie erhofft. Nach der ersten Hälfte war Spannung aufgekommen. „Ich weiß, dass ich mit dem Pferd eine sehr gute Dressur reiten kann, das ist mir gestern nicht gelungen. Es waren untypische Fehler, die ich mehr mir als ihm ankreide.“ Und morgen? „Null reiten wäre wohl ganz gut“, grinst der 27-Jährige. „Mal gucken, wie frisch er ist, wie er aus der Box kommt. Ich gucke positiv nach vorne.“ Und Tokio? „Das muss ich ja nicht einschätzen“, gibt sich der Gestütsleiter diplomatisch. „Wenn du auf irgendeiner Liste draufstehst, dann macht das was mit dir. Seit anderthalb Jahren trainieren wir auf die Fünf-Sterne, das war das wichtige an diesem Wochenende.“ Wahler liegt mit 32,1 Punkten für den fehlerfreien Geländeritt mit seinem Dressurergebnis auf Platz zwei, 3,2 Punkte hinter der führenden Britin Mollie Summerland.
Ohne Pfleger Overnight-Leader: Mollie Summerland
Mollie Summerland ist 23. Und sie ist wegen der Corona-Situation in Großbritannien ganz allein nach Luhmühlen gekommen. Kein Pfleger, kein Trainer. Nur sie und Charly van ter Heiden. Mit dem Contendros Bube-Sohn ist sie vergangenes Jahr in Pau erstmals auf Fünf-Sterne-Niveau unterwegs gewesen. Digitale Technik hilft ihr über die Tage in Luhmühlen. Den Kurs hat sie mit dem Smartphone gefilmt und mit ihrem Trainer besprochen. Freunde haben in Großbritannien den Livestream mitgefilmt und ihr Clips geschickt, damit sie weiß, wer was wie geritten ist. Auch vorm morgigen Springen wird sie via Facetime mit ihrem Trainer den Kurs besprechen. Sie hofft, dass ihr jemand auf dem Abreiteplatz ein wenig Unterstützung geben kann.
„Mein Pferd is so genial! Wenn ich was falsch mache, versucht er immer das wieder auszugleichen. Und ich bin so durcheinander einige Hindernisse angeritten“, entschuldigt sich die Britin. Charlys Züchter ist extra gekommen.
Auch Platz drei ist britisch belegt: Emilie Chandler und Gortfadda Diamond. 36,0 Punkte hat das Paar, das buchstäblich in letzter Minute nach dem es im britischen Bicton zwei Vorbeiläufer am vergangenen Wochenende gegeben hatte, angereist. Das sei schon ein mentale Herausforderung, so Chandler.
Michi: Schnellster aber ein MIM mitgenommen
Der einzige weitere Deutsche, der das Ziel sah, war Michael Jung. Er ritt Wild Wave erstmals auf Fünf-Sterne-Niveau in Luhmühlen. Der neunjährige Holsteiner war motiviert unterwegs. Doch zum Ende des 6.308 Meter langen Kurses mit seinen 31 Hindernissen (45 Sprünge) stimmte die Abstimmung am Coffin nicht. Am Einsprung löste der Halbblüter ein MIM (das Sicherheitssystem, das das Hindernis bei Anschlagen in sich zusammenfallen lässt, um einen Sturz zu verhindern) aus, 11 Strafpunkte. Da half es auch nicht, dass der Holsteiner Wallach in 10:43 Minuten 21 Sekunden unter der Richtzeit blieb.
Zehn Paare erreichten das Ziel nicht. Sechs gaben auf, vier schieden aus. Zu denen, die früh aufgaben zählten auch Malin Hotopp-Hansen und Nadine Marzahl. Ein schwarzes Wochenende war es für das Ehepaar Price aus Neuseeland. Drei Pferde am Start, dreimal nicht beendet. Darunter auch die Schimmel Ascona, 2019 Siegerin in der Heide, und Faerie Dianimo. Mit ihr war Jonelle Price in absolut überhöhtem Tempo gegen einen Tisch „gebrettert“ und dann hatte die Distanz nicht gepasst.
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Was ist ein MIM??? Was hat Wilde Wave ausgelöst???
@ Andrea Leuchten
Das schwedische MIM-System sorgt seit einigen Jahren für mehr Sicherheit im Vielseitigkeitssport. Sobald ein Pferd fehlerhafterweise mit einer gewissen Kraft gegen ein Hindernis kommt, bricht ein Clip und löst einen Klappmechanismus aus. Schwere Stürze können auf diese Weise verhindert werden.