Bettina Hoy ist auf dem Weg zum Deutschen Meistertitel. Mit Seigneur Medicott verteidigte sie im Cross des CIC3* ihre Dressurführung.
Mit einem glänzenden Ritt punktgenau in der Bestzeit von 6:41 Minuten im CIC3*, zugleich Deutsche Meisterschaft, konnte Bettina Hoy auf dem elfjährigen westfälischen Seigneur Medicott v. Seigneur d’Alleray ihre Führung aus der Dressur verteidigen. Mit 26,30 Punkten bleibt sie mit mehr als einem Springfehler Vorsprung nun vor dem abschließenden Springen am Sonntag an der Spitze des ursprünglich 53 Reiter starken Feldes. Es sah meist mühelos aus, lediglich am Wasser half sie mit kräftiger Stimme nach. Übrigens war auch der überschwängliche Dank an das Pferd am Ziel nicht zu überhören. Euphorisch lobte die 54-jährige Europameisterin von 1997 die Strecke des neuen Aufbauers Mike Etherington Smith und das Luhmühlener Publikum, das vor allen an den schwierigen Kombinationen die Reiter lautstark unterstützte. Nach dem Cross liegt Ingrid Klimke mit zwei Pferden auf den folgenden Plätzen, auf Rang zwei mit Weiße Düne, ebenfalls in der Zeit mit 32,70 Minuspunkten und Rang drei auf Olympiapferd Hale Bob (33,30), für den Luhmühlen nach seiner guten Runde im sehr viel schwereren Badminton quasi als Fitness-Test eingeplant war. Mit ihm kassierte sie zwei Zeitfehler.
Die Zeit: ein Kommunikationsproblem
Schuld daran war nach Klimkes Ansicht ein Kommunikationsproblem bezüglich der erlaubten Zeit. Sie und andere Reiter waren von 6:50 Minuten ausgegangen, so stand es (als Circa-Zeit) zunächst im Internet, die Zeit wurde aber am Prüfungsvortag um neun Sekunden verkürzt, so war es auch in den offiziellen Starterlisten zu lesen. Ingrid Klimke wie auch Christoph Wahler wähnten sich in der Zeit, mussten denn den Irrtum einsehen und waren fair genug, ihre Konkurrenten davon zu informieren. „Natürlich hätten wir als Profis die Zeit nochmal überprüfen müssen“, gab Klimke zu. Eine korrigierende Durchsage vor Prüfungsbeginn hätte natürlich das Missverständnis vermieden. Ingrid Klimke äußerte sich wie Bettina Hoy begeistert über den Kurs des britischen Aufbauers, der auch schon für die Olympiakurse in Sydney 200 und Hongkong 2008 verantwortlich war. „Es war ein idealer Wechsel zwischen den Hindernissen, die richtiges Zuspringen erforderten, reiterlichen Aufgaben und Erholungssprüngen. Auf den flachen Strecken musste man sich beeilen, weil man in den Waldstücken nicht so schnell reiten konnte.“ Hinzu kam ideales nicht zu heißes Sommerwetter und ein federndes Geläuf, sodass 44 Reiter ohne Hindernisfehler blieben. Zwei Reiter gaben nach Verweigerungen auf, eine Reiterin musste wegen mehrfachen Verweigerns ausscheiden und der Spanier Gonzalo Blasco Botin beendete die Reise nach einem Bad im Messmer-Teich.
Zu leicht?
Als erstem gelang Michael Jung auf dem neunjährigen Hannoveraner Star Connection v. Chacco Blue-Star Regent xx eine zeitfehlerfreie Runde, neun weitere Reiter machten es ihm im Laufe der Prüfung nach. Jung liegt mit hauchdünnem Abstand auf Platz vier vor Julia Krajewski auf dem neunjährigen Contendro-Heraldik xx-Sohn Chipmunk (Holst.) auf Platz fünf. Auch Jung war von der längeren Zeit ausgegangen, hatte aber beschlossen, sein Pferd das Tempo wählen zu lassen, Ergebnis 6:39 Sekunden. Mit CCI4*Kentucky-Siegerin Rocana liegt er auf Platz sieben.
Er äußerte sich recht kritisch über den Kurs, empfand ihn als zu leicht. „Das war eher Zweitsterne-Niveau“, sagte Jung. „Es war eine schöne Prüfung, aber die Reiter müssen sich darauf einstellen können, was sie erwartet. So bekommt die Dressur ein zu hohes Gewicht.“ Auf Platz sechs schob sich die amtierende Weltmeisterin Sandra Auffarth mit dem 15-jährigen Opgun Louvo, dessen Rekonvaleszenz nach der Griffelbein-OP offenbar gut voranschreitet. Zwischen Platz eins und sechs liegt weniger als ein Springfehler, das kann also morgen noch spannend werden.
50 Miese für „Missing Flags“
Zweimal kam die neue Regel des Weltreiterverbandes FEI zum Tragen, nach der 50 Strafpunkte angerechnet werden, wenn ein Pferd nicht sauber zwischen den beiden Flaggen springt, was gerade bei Ecken und schmalen Sprüngen schnell passiert. Früher wurden diese Pferde nach Videoüberprüfung disqualifiziert, dies ist sicher die bessere Lösung. Einen abenteuerlichen Ritt lieferte Kai Rüder mit Colani Sunrise. Mal hinter der Bewegung, mal vor dem Sattel auf dem Hals, oft in unpassender Distanz, wurschtelte er sich durch den Kurs und befand am Ende ganz salopp: „Solange man die Ohren vor sich hat, ist noch alles ok.“ Strengere Richter hätten ihn auch wegen gefährlichen Reitens disqualifizieren können. Aber es ist ja noch mal alles gut gegangen.
Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | nike jordan outlet online
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar