Pferdewirtschaftsmeister kann man per Prüfung werden. Aber zum Reitmeister wird man ernannt. Diesen Ehrentitel trägt nun auch der Vielseitigkeits-Bundestrainer Hans Melzer.
Unter dem Jubel der von ihm trainierten Kaderreiter und der prominenten Gäste aus dem Ausland, die derzeit für die Luhmühlener Vielseitigkeit in Deutschland sind, wurde Melzer der Titel gestern bei einem Festempfang in Lumühlen feierlich verliehen. Die Laudatio hielt Hans Melzers langjähriger Co-Trainer Chris Bartle. Melzer meinte bescheiden, er finde es „gemein von Chris“, dass der gerade bei ihm wohnt und keinen Ton sagt, obwohl „im Grunde 50 Prozent von dem was er hier (in seiner Laudatio) aufgezählt hat, auf seine Kappe gehen“.
Der Titel des Reitmeisters ist im wahrsten Sinne des Wortes Ehrensache. Er wird auf Vorschlag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) oder eines Mitgliedsverbandes für besondere Verdienste als Reiter und Ausbilder von Spitzenreitern und -pferden verliehen.
Karriere
Hans Melzer war selbst im Vielseitigkeitssattel auf Champinatsebene erfolgreich. So nahm er 1975 und 1977 an den Europameisterschaften teil. 1980 legte Melzer seine Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister ab und übernahm die Leitung der Landes- Reit- und Fahrschule Weser-Ems in Vechta. 1981 wurde er Leiter des Ausbildungs- und Leistungszentrums in Luhmühlen (1981 bis 1982) und kehrte nach mehrjähriger Selbstständigkeit auf diesen Posten zurück (1997 bis 2000).
Als Bundestrainer betreute Hans Melzer zunächst die Pony-Vielseitigkeitsreiter (1989 bis 1998), bevor er 2001 zum Cheftrainer berufen wurde. Die Vielseitigkeit stand damals vor Umbrüchen und es galt, wieder internationales Niveau zu erreiche. Das ist Hans Melzer – zusammen mit Chris Bartle – mehr als überzeugend gelungen. Sein langjähriger Trainerkollege, der Anfang des Jahres begonnen hat, wieder die Reiter seiner britischen Heimat zu trainineren, erklärte: „Hans ist es als Cheftrainer gelungen, auch unter Druck immer ein präzise funktionierendes Team zu formen.“
So ließen die Erfolge nicht auf sich warten. In Athen schlug die große Stunde – auch wenn die Goldmedaillen später am grünen Tisch wieder aberkannt wurden. Aber danach war klar, dass mit den Deutschen wieder zu rechnen ist im Busch. 2006 wurden sie Mannschaftsweltmeister, 2008 folgte olympisches Doppelgold Nummer eins, 2012 Nummer zwei. Hinzu kamen die Mannschafts- und Einzelsiege bei den EMs 2011, 2013 und 2015 und bei den Weltreiterspielen 2014. Insgesamt gewannen deutsche Teilnehmer seit 2001 15 Gold-, sechs Silber- und sechs Bronzemedaillen in der Team- beziehungsweise Einzelwertung. Hinzu kommen zahlreiche Siege und Platzierungen bei den schwersten Vielseitigkeitsturnieren der Welt.
air jordan 1 low outlet | nike air jordan 1 low outlet
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar