Auf dem Springplatz des Ausbildungszentrums Luhmühlen wäre am vergangenen Wochenende eigentlich Stutenschau gewesen. Doch die wurde abgesagt, weil auf einem der vielen pferdehaltenden Betriebe in der Umgebung Herpes ausgebrochen ist. Die Vielseitigkeit soll davon aber nicht betroffen sein.
Der Overbeck Hof Luhmühlen ist ein alteingesessener Familienbetrieb. Seniorchef Karl Oberbeck übernahm ihn 1965 von seinem Vater und hat ihn nach und nach zu einem Reitstall ausgebaut, zu dem heute rund 200 Pferde vom Fohlen bis zum Rentner, Zuchtstuten und Turnierpferde gehören. Alle Pferde, die hier untergebracht sind, müssen gegen Influenza und Herpes geimpft sein. So steht es schon auf der Website und Karl Overbeck begründet das auch: „Ich habe das einmal erlebt, wie Herpes um sich greift. Damals haben sechs Stuten verfohlt. Aber die anderen Pferde des Stalls waren nicht betroffen.“ Das war dieses Mal anders.
Seit Anfang Mai grassiert Herpes auf seinem Betrieb. „Das ist wie ein Lauffeuer durch den Stall gegangen. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, beschreibt Overbeck. „Drei Pferde mussten wir einschläfern, drei Stuten haben verfohlt.“ Ein weiteres habe eine Thrombose entwickelt, bei der nicht ganz klar ist, ob sie mit dem Virus in Zusammenhang steht. Die Pferde, die eingeschläfert werden mussten, seien Rentner gewesen, aber ebenfalls geimpft. Wie das Virus ausbrechen konnte, kann sich Overbeck nicht erklären. „Wir haben keinen blassen Schimmer, woher es gekommen ist. Es waren zwar Pferde zum Turnier, aber die waren alle nicht erkrankt.“
Aktuell stehe noch ein Pferd mit Fieber auf dem Hof. Aber ansonsten sei das Virusgeschehen am abklingen. Trotzdem: „14 Tage haben wir damit wohl noch zu tun“, schätzt Overbeck. Vier Tierärzte seien derzeit täglich bei ihm auf dem Hof. Auch das Veterinäramt wurde unterrichtet. Leider sei aber letzte Woche auch noch auf einem anderen Hof Herpes diagnostiziert worden.
Vielseitigkeit nicht gefährdet
Eigentlich wäre das Ausbildungszentrum Luhmühlen letztes Wochenende Ausrichter einer Stutenschau gewesen. Doch um keine unnötigen Risiken einzugehen, wurde diese abgesagt. Im Gespräch sei auch, ob die für Freitag angesetzte Fohlenschau stattfinden kann.
Aber die große Vielseitigkeit vom 15. bis 18. Juni sei aber „momentan nicht gefährdet“, versichert die AZL-Eventmanagerin Alexa von Baath. „Das Turniergelände ist ja einige Kilometer vom Ort und den hiesigen Stallungen entfernt. Die Pferde werden dort in Stallzelten untergebracht und haben keinerlei Berührungspunkte mit den hier eingestallten Pferden“, erklärt sie. Auch hätten die Tierärzte den Reitern aus den umliegenden Ställen grünes Licht für Ausritte gegeben – selbstverständlich ohne Pferdekontakte zu den betroffenen Ställen.
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