Interview mit Hans Melzer zur Olympiasaisonplanung

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Bundestrainer Hans Melzer ist optimistisch für die kommende Saison, überlässt aber nichts dem Zufall.

Buschtipps vom Bundestrainer Hans Melzer persönlich? Der FN-Bundestrainertag macht's möglich! (© Thomas Ix)

Was machen unsere Gold-Buschreiter eigentlich im Winter? Die Luhmühlener Turnierveranstalter haben ein Interview mit Bundestrainer Hans Melzer zum Status Quo der Olympiavorbereitungen, Training von Vielseitigkeitspferden usw. geführt.

Herr Melzer, wie läuft die Saisonvorbereitung?
Alle Kaderpferde sind topfit und gut im Training, davon konnten wir uns schon bei der ersten Frühjahrs-Trainingseinheit in Warendorf im Februar überzeugen. Im März findet nun ein weiterer Lehrgang für unsere Kaderreiter statt. Außerdem treffen wir uns bereits seit Mitte Januar zum Springtraining – dienstags und mittwochs in Luhmühlen, donnerstags in Warendorf. Seitdem das Wetter es zulässt gehen wir wechselweise auch schon raus zum Geländetraining.

Wie aufwändig ist das Training eines Vielseitigkeitspferdes auf diesem hohen Niveau?
Es ist sehr zeitintensiv. Die Kaderpferde werden sieben Tage in der Woche geritten. Dabei ist es wichtig, das Training abwechslungsreich und motivierend zu gestalten. Insofern spielt nicht nur das Dressur- und Springtraining eine Rolle, auch Konditionstraining, Geländetraining und eben auch Spazierenreiten stehen auf dem Programm. Um einen Konditionsgrundstein zu legen, gehen die Pferde schon zu diesem frühen Saisonzeitpunkt anderthalb Stunden am Tag. Das Galopp- oder Intervalltraining ist auch sehr zeitintensiv. Die Bodenbedingungen müssen hierfür optimal sein. Deshalb verladen einige Reiter ihre Pferde und das kostet natürlich Zeit.

Wie sieht der Alltag der Reiter im Topsport aus?
Heute ist der Sport nun noch unter professionellen Bedingungen erfolgreich durchführbar, als Amateur kann man kaum mithalten, weil das Training so aufwändig ist. Hinzu kommt, dass viele Reiter zu Spezialtrainern fahren, um auch in der Dressur und im Springen Topleistungen abliefern zu können. Ingrid trainiert zum Beispiel mit Kurt Gravemeier, Michi mit Marcus Ehning und Hubertus Schmidt, Andreas Ostholt mit Jürgen Koschel und Hans Günter Winkler und Dibo arbeitet beispielsweisemit Dolf Keller zusammen.

Wie passt Luhmühlen in die Saisonplanung?
Vor Luhmühlen findet ein Trainingslager in Warendorf statt, das sogenannte Longlist-Training. Diese drei Tage dienen dazu, nochmal das eine oder andere Schräubchen zu drehen, die Vorbereitung zu perfektionieren. Alle Pferde die Richtung Rio gehen sollen, werden dann in Luhmühlen starten – die meisten davon in der CIC*** Meßmer Trophy. Nach dem Abschlussspringen in Luhmühlen geben wir unsere Longlist mit Rangierung bekannt.

Was sind die besonderen Herausforderungen in einem olympischen Jahr?
Olympische Spiele sind immer etwas ganz Besonderes. Der sportliche Erfolg ist richtungsweisend für die weitere Förderung des DOSB und insofern sehr wichtig für uns. Für die Reiter ist es auch persönlich etwas ganz Besonderes. Man kann jedes Jahr ein Championat reiten aber Olympische Spiele eben nur alle vier Jahre.

Seit nunmehr vielen Jahren sind die deutschen Reiter extrem erfolgreich – wie lautet das Erfolgsrezept?
Wir haben Reiter im Team, die in allen Disziplinen erfolgreich sind, die nicht nur in der Vielseitigkeit sondern auch in der Dressur und im Springen auf allerhöchstem Niveau unterwegs sind. Das ist wirklich außergewöhnlich. Außerdem haben wir immer darauf geachtet, dass es Nachwuchspferde gibt, gleichwertige Zweitpferde – Takinou, Hale Bob, Escada, Rocana – Ingrid, Michi und Sandra haben alle zwei Pferde im Kader – Michi hat sogar drei. Das bedeutet für uns Planungssicherheit.

Mit welchem Anspruch geht es nach Rio?
Ganz klar Doppelgold! Das ist die Ansage. Wir haben mit Michi, Ingrid und Sandra drei potentielle Kandidaten für Einzelgold. Alle haben schon Vier-Sterne-Prüfungen gewonnen und können auch in Rio gewinnen. Natürlich wird es nicht einfach aber diesen Anspruch haben wir.

Peter Thomsen und Barny

Peter Thomsen und Barny. Foto: Thomas Ix (© Peter Thomsen und Barny)

Fragen an Peter Thomsen:

Wie läuft die Saisonvorbereitung?
Die Saisonvorbereitung läuft sehr gut mit Horseware’s Barney. Wir liegen voll im Zeitplan und freuen uns auf den nächsten Kaderlehrgang in Warendorf. Leider fällt mein zweites Top-Pferd Horseware’s Cayenne langfristig aus, deswegen bin ich im Moment auf der Suche nach einem Ersatzpferd auf diesem Niveau.

Wie aufwändig ist das Training eines Vielseitigkeitspferdes auf diesem hohen Niveau – was bedeutet das im Alltag?
Das Training ist sehr umfangreich und muss absolut professionell durchgeführt werden.
Alle drei Wochen verbringe ich einige Tage in der Nähe Berlins auf dem Gestüt Bonhomme und arbeite im Dressurtraining mit Falk Rosenbauer. Zum Springtraining verabrede ich mich wöchentlich mit Detlef Peper, zum Geländetraining mit den Bundestrainern. Hinzu kommt Konditionstraining am Meer oder am Berg. Zusätzlich trainiere ich täglich mindestens eine halbe Stunde indem ich laufe, Fahrrad fahre, schwimme oder Krafttraining absolviere.
Top-Leistung ist nur mit Top-Vorbereitung möglich und mit einer Fokussierung auf das Pferd und unsere optimale Leistung.

Wie passt Luhmühlen in die Saisonplanung?
Luhmühlen ist seit Jahrzehnten fest in meinen Saisonplan integriert. Seitdem ich die WM in Luhmühlen 1982 gesehen habe, gehört das Turnier für mich immer dazu. Außerdem habe ich hier einige Zeit gelebt. Seit mein Arbeitgeber DHL als Hauptsponsor agiert, freue ich mich umso mehr, mit meinen Starts diese Partnerschaft zu unterstützen, Kunden und Mitarbeiter zu begrüßen.

Welcher Saisonhöhepunkt wird angestrebt?
Barney soll über das CIC*** in Marbach, das CIC*** in Luhmühlen und das CICO*** in Aachen für die Olympischen Spiele nominiert werden. Das ist der absolute Saisonhöhepunkt 2016. Mein Zweitpferd Caspar soll ebenfalls in Luhmühlen die Deutsche Meisterschaft gehen und dann ein CCI***.

Ist der dritte Platz in der CIC*** Meßmer Trophy / Deutsche Meisterschaft 2015 auch in diesem Jahr Ansporn oder eher zweitrangig?
Eine Medaille bei den Deutschen Meisterschaften ist immer ein Saisonziel. Besonders bei der jetzigen Leistungsstärke der deutschen Reiter ist es extrem schwer, auf dem Treppchen zu stehen.

Was sind die besonderen Herausforderungen in der Vorbereitung auf Olympische Spiele?
Ich würde gerne meine Freistellung von meiner Tätigkeit bei DHL mit einem Start bei den Olympischen Spielen rechtfertigen und bisher läuft alles nach Plan. Ziel ist sicher die Titelverteidigung in Rio, die ich dann im Wesentlichen auch meinem Arbeitgeber verdanke. Und wer weiß… vielleicht ließe sich ein solches Projekt noch einmal in Richtung Tokio verlängern?!air jordan 1 royal nike outlet | spider man jordan 1 release

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