Briten dominieren CCI5*-L Luhmühlen 2023. Laura Collett führt mit Holsteiner London. Jérôme Robiné beim Debüt aud Platz acht nach Dressur mit Black Ice.
Die Britin Laura Collett hat sich mit einer Dressur wie aus dem (Vielseitigkeits-)Lehrbuch an die Spitze des Feldes in der CCI5*-L Luhmühlen gesetzt. Mit 20,3 Punkten setzte sie sich an das stark besetzte Feld. Nachdem beim Klassiker in Badminton das Wetter viele Reiter in diesem Jahr dazu bewogen hatte, das Gelände nicht oder nicht zu Ende zu reiten, hagelte es Nennungen in Luhmühlen. Vor allem viele Topkombinationen aus Großbritannien haben den Weg in die Heide gefunden. Von den 39 Starten im Viereck kamen allein 15 von der Insel.
Entsprechend sieht auch das Tableau nach der Dressur aus: Hinter der über ihren Holsteiner London, Sieger in Badminton 2022, überglücklichen Laura Collett, kamen sechs Kolleginnen oder Kollegen aus dem Team GB. „Mittlerweile ist er (London) so gut in dieser Disziplin, dass ich den Moment einfach genießen kann. Er liebt die Aufmerksamkeit und das Rampenlicht. Kurz bevor es losging wurde er auf einmal etwas nervös, doch dann hat er vor dem Einritt einmal tief durchgeatmet und war absolut konzentriert bei der Sache. Ich habe ihn in den letzten Tagen nur leicht und abwechslungsreich gearbeitet. Er kennt die ganzen Lektionen, ich muss nur dafür sorgen, dass er ausgeglichen ist.“
Big Names vorne beim CCI5*-L Luhmühlen 2023
Zweite nach der Dressur ist Pippa Funnell (GBR), die den Burghley-Sieger von 2019, den Iren Grafton Street in Luhmühlen gesattelt hat, Das Paar zählt zu den Kombinationen, die den Cross in Badminton in diesem Jahr nicht beendet hatte. Mit 23,1 lieferten die beiden beim CCI5*-L Luhmühlen 2023 eine Spitzenleistung ab. Dritte ist Kitty King (GBR) mit Vendredi Biats (26,8). Die beiden waren 2022 Siebte in den CCI5*-L in Badminton und Sechste in Burghley. Sie zählten außerdem in Avenches zum Europameisterschaftsteam, das 2021 Gold gewann.
Jasmin Ingham, Weltmeisterin 2022 in Pratoni del Vivaro, liegt mit dem Hellbraunen Rehy DJ auf Rang vier ( 27,5 ). Nicht mal ein Punkt dahinter liegt Emily King (28,4), Tochter der Legende Mary King und mit dem im CCI5*-L Luhmühlen an den Start gehenden Valmy Biats, 2022 Achte in Pau.
Jérôme Robiné debütiert auf 5*-Niveau
Als bester Deutscher liegt Jérôme Robiné auf Rang acht. Mit Black Ice, im vergangenen Jahr in Luhmühlen in de CCI4*-S Fünfter und unlängst in Barbarowko Dritter, gibt er sein Debüt in der Königsklasse. Mit 30,1 lieferte das Paar eine gute Dressur ab, die noch um einiges besser hätte bewertet werden können, wäre der Voltaire-Enkel nicht äußerst ambitioniert und damit nicht ganz spannungsfrei über eine Diagonale galoppierte.
Mit 32,9 Strafpunkten, Rang 19, ist die zweite deutsche Debütantin Emma Brüssau auch noch gut dabei.
Anspruchsvoller Kurs von Mike Etherington Smith
Kursdesigner Mike Etherington Smith sah sich bei der Konzeption der Geländestrecke des CCI5*-L Luhmühlen 2023 gleich mehreren Herausforderungen gegenüber. Einerseits ein bärenstarkes Starterfeld, andererseits die Einstellung gegenüber der Vielseitigkeit, die in Deutschland einfach anders sei als in Großbritannien. Luhmühlen sei, nicht nur vom Terrain her, kein Badminton und kein Burghley. (Hier finden Sie eine Übersicht der Hindernisse mit Kommentaren ).
Aber für Debütanten, zwei- oder vierbeinig, sei es eine ideale Prüfung. Eines seiner Prinzipien: „Am Anfang das Tempo herausnehmen, sodass die Guten am Ende mit ihrer Erfahrung und ihrem Rhythmusgefühl es noch an die Zeit herankommen.“ Entsprechend sieht der Kurs aus. Zu Beginn dominieren Hochweitsprünge, dann wird es bald schon etwas kringelig. Eingerahmt haben, muss man sein Pferd. Denn Ecken und äußerst schmale Elemente stehen mitunter recht allein auf weiter Flur. Das lädt zum Vorbeilaufen ein, so das Kalkül von Mike Etherington Smith.
Stimmen zum Kurs
Das Konzept hat auch der für die USA reitende Boyd Martin ausgemacht: „Es gibt viele schmale Sprünge, Ecken und viele Aufgaben aus Wendungen. Es ist von den Abmessungen nicht der höchste Kurs aber es gibt viele herausfordernde Aufgaben im Verlauf der Strecke.“
Chris Bartle, Nationaltrainer der Briten, lobt die „deutlich erkennbaren Aufgaben“. „Die Reiter müssen reaktionsschnell sein und absolut konzentriert auf ihre Balance und ihre Linienführung achten. Insgesamt ist es ein wunderschöner Kurs und ich bin sicher, dass unsere Reiter dafür bereit sind.”
US Amazone Tamra Smith hat das gesehen, was auch andere diskutieren: Schräge Hecken mit Wassergräben auf dem Stadionsplatz: „Die Hindernisse auf dem Hauptplatz erfordern Vermögen und Mut. Es ist die erste Fünf-Sterne-Prüfung für mein Pferd aber ich denke es ist ein toller Kurs für sie“, Team Vize-Weltmeistern 2022.
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