Männer auf einer Mission! Geländeplatzgestaltung leicht gemacht

Von
Jörn-Warners-Blog-2019

Jörn Warner bloggt aus Großbritannien, wo er bei Vielseitigkeitsreiter Chris Burton trainiert. (© Petra Boschen)

Den Aufbau eines Geländeplatzes erlebt man nicht alle Tage – bei Pferdewirtschaftsmeister Jörn Warner, der einen Trainingsaufenthalt bei Olympiareiter Christopher Burton in England absolviert, hat er bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ein Mann soll in seinem Leben ja bekanntlich drei Dinge tun: ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und einen Sohn zeugen. Bin ich als Vielseitigkeitsreiter dann aus der Nummer raus, wenn ich einen Geländeplatz gebaut habe? Oder zumindest an der Gestaltung beteiligt war? Zwar sind die Bäume eher gefällt, um uns als Hindernisse zu dienen, und wo ich das Kind hernehme, weiß ich auch noch nicht – aber das Gefühl bei der Entstehung etwas nicht Alltäglichem dabei zu sein, ist bestimmt genauso erhebend, wie die Emotionen beim Bau eines Hauses.

Ein Geländeplatz, der keine Wünsche offen lässt

Ich hatte ja bereits in meinem vorangegangenen Blog die optimalen Bedingungen der Lower Chapel Marsh Farm im Allgemeinen erwähnt. Aber der beeindruckende Geländeplatz hat einen eigenen Text verdient. Alleine die harten Fakten dieses Areals sind beeindruckend. Auf sieben Hektar Grundfläche – das sind fast 60 Dressurplätze nebeneinander – stehen 40 mobile Hindernisse von A bis S. Hinzu kommen zwei Wasser, mehrere Auf- und Absprünge in verschiedenen Höhen sowie Gräben in allen Variationen. Da ist es schwer, nicht in Schwärmerei auszubrechen. Stolz hat mir Chris Burton alias Burto erzählt, dass Mike Ethering-Smith den Platz entworfen hat. Seit 2017 ist der britische Kursdesigner der kreative Kopf  des Luhmühlener Geländes. Die Planungen mit ihm starteten bereits im August 2018, die Erdarbeiten begannen dann schon einen Monat später, damit sich die Grasnarbe pünktlich zum Saisonstart 2019 erholen konnte. Nun wurden diese Woche also die mobilen Hindernisse geliefert. Fencebuilder Andrew Hunter ließ es sich natürlich nicht nehmen, gemeinsam mit Chris Burton die neuen Sprünge zu platzieren. Mir fiel direkt auf, dass bei alle Hürden mindestens eine Holzlatte blau angestrichen ist, weil die Pferde diese Farbe wohl besser wahrnehmen. Das hat mich doch etwas erstaunt, denn mir wurde mal genau das Gegenteil beigebracht. Mit Burto kann ich über solche Unterschiede hervorragend diskutieren. Ihm war meine These auch nicht unbekannt. Am Ende sind wir zu dem Entschluss gekommen, es im Training auszuprobieren und einfach unsere eigenen Erfahrungen ganz individuell mit jedem einzelnen Pferd zu machen und uns dann noch einmal auszutauschen. Und genau für diesen Austausch und die neuen Eindrücke bin ich ja hier.


Pferdewirtschaftsmeister Jörn Warner ist mit seinen Pferden für sechs Monate nach England ausgewandert, um mit Olympiareiter und Burghley-Sieger Christopher Burton zu trainieren. In seinem Blog erzählt er aus seinem neuen Leben, von Turnierstarts im Mutterland der Vielseitigkeit, den besten Tipps eines internationalen Profis und britischen (Stall-)Gepflogenheiten.


Jedenfalls war ich mit von der Partie, als die mobilen Elemente platziert wurden. Zu dritt sind wir die Distanzen immer wieder abgegangen, haben uns Linien für die jüngeren Pferde überlegt und auch ein paar anspruchsvollere Abfragen für die Erfahreneren ausgedacht. Mit dem Trecker wurden die Hindernisse auf den Zentimeter genau platziert. Wir haben nur hier und da den Winkel mit purer Muskelkraft noch etwas verändert. Durch diese Arbeit habe ich noch einmal einen anderen Blickwinkel auf die verschiedenen technischen Aufgaben im Gelände bekommen. Im Nu waren ein paar Stunden rum und es wurde schon langsam dunkel als wir den Platz wieder verließen. Völlig zufrieden mit unserem Tagwerk waren Chris und ich uns einig dieses neue Areal einzuweihen, sobald es ein paar Tage am Stück trocken ist. Ich kann es kaum erwarten! Wenn Häuser bauen und Bäume pflanzen annähernd so viel Spaß macht, überlege ich es mir vielleicht doch noch mal.

Cheers, Jörn

 

 

 

Im aktuellen St.GEORG 5/2019 berichten wir ausführlich über Jörn Warner und seinen Trainingsaufenthalt bei Christopher Burton. Zudem wird es online auf www.st-georg.de regelmäßig einen Blog geben. Für einen weiteren Blick hinter die Kulissen lohnt es sich außerdem auch mal auf dem St.GEORG Instagram-Account vorbeizuschauen.nike air jordan 1 low outlet | nike air force 1 shadow pistachio frost

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