Marbach: Dibo ist erstmals Berufsreiterchampion

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(c) Julia Waldenmaier / JW Fotografie

Der neue Berufsreiterchampion Vielseitigkeit: Andreas Dibowski mit Corrida. (© equistock.de/Waldenmaier)

Spannung bis zum Schluss: Im CCI4* in Marbach hat sich Andreas Dibowski im abschließenden Springen vor den Führenden Michael Jung gesetzt – und ist zum ersten Mal in seiner Karriere zum Berufsreiterchampion gekürt worden.

„Corrida ist meiner Meinung nach das beste Vielseitigkeitspferd im Parcours, das es momentan gibt“, das sagt Andreas Dibowski über sein Spitzenpferd – und die Hannoveraner Stute v. Contendro bestätigte seine Aussage heute im CCI4*-S, zugleich das Championat der Berufsreiter, mit Nachdruck. Das Paar lag nach Dressur und Gelände auf dem zweiten Platz vor dem abschließenden Springen. Im Parcours präsentierte sich Corrida frisch und energisch, man merkte ihr die Geländerunde am Tag zuvor nicht an, an jedem Sprung war noch viel Luft zur oberen Stange. Corrida verließ ohne Fehler den Parcours (29,6 Minuspunkte).

Damit stieg der Druck auf Michael Jung und Chipmunk, die als Führende zum Schluss den Parcours betraten. Der Abstand zu Dibowski betrug weniger als einen Springfehler. An Sprung drei, einem einzelnen Oxer, passierte es dann: Chipmunk touchierte und die Stange fiel. Der Rest des Parcours klappte tadellos. Damit stand fest, dass Michael Jung ganz knapp auf dem zweiten Platz gelandet ist (29,7) und Andreas Dibowski die CCI4*-S-Prüfung gewonnen hat – der erste Sieg für Corrida auf diesem Niveau.

Dibowski, der außerdem einen Sonderpreis für den besten Geländeritt entgegennehmen konnte, hat sich somit zum ersten Mal in seiner Karriere den Titel des Berufsreiterchampions gesichert. Fünfmal war der erfahrene Pferdewirtschaftsmeister schon Vize-Meister, das erste Mal 2001, einmal gewann er Bronze. „Bis jetzt war immer einer besser gewesen als ich. Da freut es mich natürlich, dass ich das Berufsreiterchampionat nun gewinnen konnte“, betonte Dibowski. „Vor allem ist es eine Bestätigung meiner Arbeit.“ Für Michael Jung ist es die dritte Silbermedaille im Championat der Profis, sechsmal gewann er Gold, dreimal Bronze. Ganz nebenbei wurde er in Marbach außerdem Landesmeister Baden-Württemberg, er gewann mit Nachwuchspferd Wild Wave, einem siebenjährigen Holsteiner Hengst, die CCI2*-L-Prüfung.

 

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Springvermögen satt: Corrida unter Andreas Dibwoski (Foto: equistock.de/Waldenmaier)

Andrew Hoy und Jörg Kurbel vorne dabei

Auf Platz drei der CCI4*-S-Prüfung landete Australiens Altmeister Andrew Hoy mit dem schicken Anglo-Araber Vassily de Lassos v. Jaguar Mail (31,7), der bei den Weltreiterspielen in Tryon letztes Jahr Vierter wurde. Die beiden hatten gestern den Geländekurs als eines von nur zwei Paaren in der vorgegebenen Zeit absolviert, den Parcours meisterten sie problemlos und mit Leichtigkeit. Hinter Hoy rangierte der Japaner Yoshiaki Oiwa mit Calle (32,2), Ebba Adnervik (SWE) mit Chippieh (33,6) sowie Miriam Engel auf Bonita Bella (35,8).

Der Bronzerang im Berufsreiterchampionat ging erstmals an den Pferdewirt Jörg Kurbel aus Rüsselsheim. Er saß im Sattel des selbstausgebildeten elfjährigen Hannoveraner Wallachs Entertain You v. El Bundy. Das Paar rangierte nach der Dressur im Mittelfeld, die Aufgaben im Gelände absolvierten sie ohne Hindernisfehler, lediglich 10,4 Zeitfehler schlugen zu Buche. Im Parcours blieben alle Stangen liegen, für das Überschreiten der Zeit kamen 1,6 Punkte hinzu, machte in Summe 45,1 Minuspunkte, Rang 13 im Gesamtranking.

In Erinnerung an den letztes Jahr bei einem Autounfall verstorbenen Geländebauer Gerd Haiber wurde der „Gerd Haiber-Preis Rookie 2019“ vergeben für den Reiter mit der besten Premiere auf Viersterne-Niveau. Die Auszeichnung ging an Myrtle Schoones aus den Niederlanden.

 

 

Die Berufsreiterchampions 2019: Andreas Dibowski, Michael Jung und Jörg Kurbel (Foto: equistock.de/ Waldenmaier)

 

Debüt für Pony-Nationenpreis

Erstmals wurde in Marbach ein Pony-Nationenpreis ausgetragen. Den entschied das französische Team mit deutlichem Abstand für sich. Sie sicherten sich von Tag eins an die Führung und gaben diese bis zum Schluss nicht mehr ab: Sieg mit 105,6 Punkten insgesamt. Dahinter reihten sich das italienische (127,3) und das niederländische (171,2) Team ein. Die deutschen Ponyreiter hatten Pech, Jule Krüger musste ihren Golden Grove Simon vor dem Springen zurückziehen, weil er sich einen Ballentritt im Gelände zugezogen hatte, Sophia Rössel hatte die Geländeprüfung nicht beendet. Damit landete das deutsche Team, zu dem auch Maya Marie Fernandez/Kick und Maxima Homola/Lalube gehörten, auf dem vorletzten Platz.

Deutsche Junioren top

Die Junioren trugen zum zweiten Mal einen Nationenpreis aus. Für die deutschen Reiter ein Erfolg auf ganzer Linie. Calvin Böckmann/Altair de la Cense, Konstantin Harting/Cigaline, Christina Schöniger/Continus und Gregor Migas/Lisa wiederholten mit einem Start-Ziel-Sieg den Team-Erfolg des vergangenen Jahres (98,1). Platz zwei und drei belegte Italien mit zwei Equipen (188,9 und 204,0). Auch in der Einzelwertung gaben die deutschen Junioren den Ton an. Abiturient Calvin Böckmann führte wie schon letztes Jahr die Siegerehrung an (31,2). Auf den Plätzen zwei bis vier folgten seine Abitur- und Teamkollegen Konstantin Harting (32,8) und Christina Schöniger (34,1) sowie Einzelreiterin Tamara Langhof mit Icy Eye (38,7). Teamreiter Gregor Migas belegte Rang 19 (87,5).

 

Alle Ergebnisse aus Marbach finden Sie hier.jordan retro shoes mens release dates | cheap air jordan 1 university blue

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Laura BeckerRedakteurin

Nach der Lehre zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ und Coach für Longier- und Reitabzeichen Studium der Germanistik. Anschließend Volontariat beim St.GEORG. Mutter von zwei Söhnen, verantwortet alle Themen rund um die Berufsreiterei. Auch Tipps und Hilfen in punkto Pferde- und Reiterausbildung sowie Recherchen rund ums Pferd gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

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