Marbach: Doppelspitze nach Tag eins

Von
Unknown-1

Beim CCI4*-S, dem Championat der Berufsreiter Vielseitigkeit, in Marbach ist der erste Dressurtag entschieden – mit einer deutsch-indischen Doppelspitze. Gleich drei junge Berufsreiterinnen konnten sich auf einen der vorderen Plätze in der Zwischenwertung behaupten.

Das war schon mal ein guter Einstand für Alina Dibowski in Marbach. Auf ihrem Championatspferd Barbados, einem 13-jährigen polnischen Wallach, mit dem sie 2018 Team-Bronze bei der Junioren- EM gewann und 2021 Team-Europameister der Jungen Reiter wurde, absolvierte sie eine vorbildlich, ganz korrekt gerittene Dressuraufgabe mit mutig ausgerittenen Verstärkungen. Lediglich der zweite fliegende Galoppwechsel misslang dem Paar – und damit waren sie nicht allein: Die Linie, auf der es im versammelten Galopp bei P bzw. V links bzw. rechts um geht und beim Überreiten der Mittellinie ein fliegender Wechsel gefordert ist, geriet für einige zur Herausforderung.
27,3 Minuspunkte gab es für die Vorstellung des Paares, die Alinas Vater Andreas Dibowski am Rande ganz genau beobachtete. Er ist ebenfalls am Start, musste aber seiner Tochter zunächst den Vortritt lassen. Mit Brennus rangiert er momentan auf Rang neun (29,8 Minuspunkte). Beide – Alina als Pferdewirtin, Andreas Dibowski als Pferdewirtschaftsmeister – mischen auch in der Wertung des Berufsreiterchampionats mit.

Inder ebenfalls in Führung

Gleichauf mit der 21-jährigen Alina Dibowski liegt der Inder Fouaad Mirza mit Seigneur Medicott, „Mickey“, in dessen Sattel einst Bettina Hoy saß und mit ihr u.a. an der EM 2017 teilnahm. Bei den Asian Games 2018 gewannen der 30-jährige Mirza und Seigneur Medicott v.  Seigneur d’Alleray xx zwei Silbermedaillen, letztes Jahr in Tokio wurden sie 23. Mirza lebt seit 2017 in der Nähe von Warendorf. Der Sohn eines in seiner Heimat bekannten Pferde-Tierarztes trainierte erst bei Bettina Hoy, später bei Sandra Auffarth.

Auf den Plätzen drei und vier mit nur hauchdünnen Abständen folgen zwei weitere junge Berufsreiterinnen, die beide ganz mustergültig im Sattel sitzen: Sportsoldatin und Perspektivgruppenmitglied Anna Lena Schaaf mit ihrer Rheinländer Stute Fairytale (27,5), mit der sie 2021 zusammen mit Alina Dibowski im EM Gold-Team ritt und in der Einzelwertung Silber gewann, sowie Pia Münker mit dem zehnjährigen polnisch gezogenen Jard (27,7), der im Besitz von Professor Bernd Heicke steht (über den es eine tolle Reportage in der kommenden St.GEORG Ausgabe 6 geben wird, ab 18.5. im Handel). Für Jard ist es erst die zweite Vier Sterne-Prüfung, seinen Einstand gab er letzten August beim Nationenpreis in Arville, Rang 13.
Auf den weiteren Plätzen folgen Lara de Liedekerke-Meier (BEL) mit Ducati d’Arville (28,3), Andrew Hoy (AUS) auf Vassily de Lassos (29,1) sowie Andreas Ostholt mit Höhenflug (29,1).

Morgen ab 8 Uhr geht der zweite Teil der Dressur weiter, dann starten u.a. Michael Jung (mit zwei Pferden), Sandra Auffarth und Dirk Schrade. Um 17 Uhr läutet die Startglocke für das erste CCI4*-Paar im Parcours. Anders als gewohnt ist das Gelände dieses Jahr die letzte Teilprüfung, die am Samstag entschieden wird. Dann steht auch fest, wer Berufsreiterchampion oder Berufsreiterchampionesse 2022 ist.

Alle Ergebnisse der CCI4*-S Prüfung finden Sie hier.

 

 

 

 

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Laura BeckerRedakteurin

Nach der Lehre zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ und Coach für Longier- und Reitabzeichen Studium der Germanistik. Anschließend Volontariat beim St.GEORG. Mutter von zwei Söhnen, verantwortet alle Themen rund um die Berufsreiterei. Auch Tipps und Hilfen in punkto Pferde- und Reiterausbildung sowie Recherchen rund ums Pferd gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

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