Maßarbeit führt Deutschland zum Sieg im Vielseitigkeitsnationenpreis von Arville

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Julia Krajewski und Nickel gewannen auch die Einzelwertung beim Nationenpreis in Arville. (© FEI/Libby Law)

Im belgischen Arville fand dieses Wochenende die achte und damit vorletzte Etappe der FEI-Nationenpreisserie der Vielseitigkeitsreiter statt. Es wurde ein Start-Ziel-Sieg für Deutschland – allerdings am Ende mit einem hauchdünnen Vorsprung.

Nach der Dressur hatte die deutsche Mannschaft, bestehend aus Julia Krajewski auf Nickel, Calvin Böckmann mit The Phantom Of The Opera, Libussa Lübbeke mit Caramia und Emma Brüssau im Sattel von Dark Desire GS mit Weile vorn gelegen. Dem GER Quartett auf den Fersen waren von Anfang an die Gastgeber. In der Dressur hatte Deutschland 81,4 Punkte, Belgien 93,3. Im gestrigen Parcours kamen für Deutschland 4,4 Strafpunkte hinzu, für Belgien 6,2. Heute im Cross allerdings rückten die Belgier bis auf drei zehntel Punkte an Deutschland heran. Am Ende konnte die Mannschaft um Julia Krajewski die Führung jedoch mit 103,2 Minuspunkten verteidigen und Belgien musste sich mit 103,5 Punkten knapp geschlagen geben. Rang drei sicherten sich die Franzosen mit 112,3 Punkten.

Das belgische Team setzte sich zusammen aus Lara de Liederkerke-Meier mit Ducati D’Arville (4.), Karin Donckers auf Leipheimer van’t Verahof (6.), Tine Magnus mit Dia van het Lichterveld Z (22.) und Maarten Boon im Sattel von Gravin van Cantos (35.).

Für Frankreich ritten Maxime Livio auf Carouzo Bois Marotin (8.), Christopher Six mit Totem de Brecey (16.), Raphael Cochet auf Difda du Very (24.) und Fabrice Saintemarie mit Cedar de Roy (28.)

Krajewski gewinnt Einzelwertung

Julia Krajewski und ihr neunjähriger Zukunftsstar Nickel hatten schon die beste Dressur abgeliefert und mussten sich sowohl im Parcours als auch heute im Gelände lediglich Zeitfehler anrechnen lassen. Am Ende kamen sie auf 27,1 Minuspunkte und hatten den Sieg in der Tasche. Für den Holsteiner Numero Uno-Sohn war es der erste auf Vier-Sterne-Niveau.

Platz zwei hielten von Anfang bis Ende Fouaad Mirza aus Indien und Seigneur Medicott. 27,5 Minuspunkte waren es bei ihnen. Über Rang drei konnte sich die Österreicherin Lea Siegl im Sattel von Fighting Line freuen (29,7).

Äußerst wichtig für den Sieg der deutschen Mannschaft war die Nullrunde von Calvin Böckmann und The Phantom Of The Opera. Sie waren Neunte nach der Dressur. Ein Abwurf gestern im Pacours warf sie zwischenzeitlich auf Rang 13 zurück. Doch heute im Cross setzte der zwölfjährige Quo Vados-Sohn zu einer furiosen Aufholjagd an und kam ohne Strafpunkte ins Ziel. Das beförderte sie in der Einzelwertung wieder sechs Plätze nach vorne auf Rang sieben und war entscheidend für die Mannschaftswertung.

Libussa Lübbeke und Caramia waren heute im Gelände mit nur 4,4 Zeitfehlern ebenfalls gut unterwegs gewesen. Allerdings hatten sie gestern im Springen nicht ihren besten Tag: Zwei Abwürfe, 2,4 Zeitfehler ließen sie von Platz 13 nach der Dressur auf Rang 51 abrutschen. Doch im Gelände konnten sie wieder einiges gutmachen, Rang 30 mit 44 Strafpunkten.

Emma Brüssau und Dark Desire hatten nach guter Dressur und fehlerfreiem Springen auf einem aussichtsreichen sechsten Platz gelegen. Doch heute im Gelände hatten sie einen Vorbeiläufer, so dass sie das Streichergebnis bildeten.

Weitere Ergebnisse

Den CCI3*-S sicherte sich Hausherrin Lara de Liederkerke-Meier im Sattel der neunjährigen Hannoveraner Stute Formidable v. For Edition. Zweite wurde Antonia Baumgart im Sattel von Ris de Talm, gefolgt von den beiden Doppel-Weltmeisterinnen in Lion d’Angers, Anna Lena Schaaf und Lagona.

Der CCI2*- S wurde in zwei Abteilungen gewertet. Die für die „Millennials“, also mit dem Geburtsjahr 2000 oder jünger, wurde zur Beute von Ann-Catrin Bierlein und Come On Lotti, die ihr Dressurergebnis nach Hause brachten. Zweite wurde die Finnin Lotta Lamberg auf Come In Like A Rose, gefolgt von Splinter Bergsma aus den Niederlanden auf Vigo Key SR Z.

In der zweiten Abteilung gab es ebenfalls einen deutschen Sieg, hier dank Antonia Baumgart und Lagavulin, die schon nach der Dressur in Führung lagen und im Cross lediglich 0,8 Zeitfehler sammelten. Die Plätze zwei und drei gingen nach Belgien, an Lara de Liederkerke-Meier auf Pumpkin de la Liniere und an Sarah Dessambre mit Brioche.

Im CCI1*-Intro hatten Jérôme Robiné und der Trakehner Hengst Sturmpfeil eine wunderbare Vorbereitung aufs Bundeschampionat: Start-Ziel-Sieg trotz eines Abwurfes im Parcours für den Warendorfer Silbermedaillengewinner des Vorjahres mit 31,1 Minuspunkten.

 

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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