Nach Peitschen-Verwarnung in Badminton: Oliver Townends Entschuldigung

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Hatte nicht den besten Tag: Oliver Townend wurde mit Cooley nach Zeitfehlern im Gelände Zweiter. (© Pauline v. Hardenberg)

Wegen inakzeptablem Einsatz der Peitsche wurde Oliver Townend verwarnt, und zwar bei beiden Pferden auf der Geländestrecke von Badminton. Jetzt hat er sich offiziell dafür entschuldigt. Nach dem Sieg von Jonelle Price hatte der Brite aber noch ganz anders geklungen …

Unter anderem nach dem letzten Hindernis hatte Oliver Townend (GBR) mit der Gerte auf seine müde wirkenden Pferde eingeschlagen, um beim CCI4* in Badminton möglichst noch dicht an der Bestzeit ins Ziel zu kommen. Das gelang dem Briten, der nach der Dressur in Badminton in Führung lag, jedoch nicht. Mit seinen beiden Pferden Cooley SRS (15. nach der Dressur) und Ballaghmore Class, der als Overnightleader ins Gelände gestartet war, kassierte er 7,2 Zeitstrafpunkte. Ballagmor Class rutschte nach zwei Abwürfen im Springen auf Platz fünf im Endklassement, Cooley wurde Zweiter. Für Townend ging es um viel: Nach seinen Siegen in Burghley 2017 und dem Triumph in Kentucky hatte er den Rolex Grand Slam und damit ein Extrapreisgeld von 350.000 Dollar zum Greifen nahe.

Ground Jury: Verwarnung nach Geländeritt in Badminton

Aufgrund „inakzeptablem Peitscheneinsatzes“ hatte die Ground Jury den Briten nach dem Gelände verwarnt und ihn darauf hingewiesen, dass man seine Pferde bei der Verfassungsprüfung äußerst genau auf irgendwelche Spuren des Gerteneinsatzes untersuchen werde. Die Jur wurde aber am Sonntag nicht fündig und beide Pferde gingen durch die Verfassung ins abschließende Springen. Nach dem sie Schimmel Ballaghmore Class zwei Abwürfe hatte, die Neuseeländerin Jonelle Price aber ohne Abwurf ins Ziel gekommen war, stand fest: Kein Rolex Grand Slam für den Briten. In dieser Situation gab er ein Interview, in dem er von seinem Ritt in Kentuck schwärmte. Auf Badminton bezogen sagte er:

Gestern musste ich hart kämpfen. Ich kann schön und ich kann hässlich gewinnen – genau deswegen bin ich siebenmal die Nummer eins in Großritannien gewesen und derzeit Weltranglistenerster.

Oliver Townend am Sonntag, 6. Mai 2018

Außerdem gäbe es bei Sportlern immer auch Kritik. „Irgendeiner trampelt immer auf dir herum“, so Townend. Dieses Interview befand Ian Stark, Buschlegende und in Badminton als TV-Kommentator im Einsatz, als unmöglich. Er erinnerte Townend an dessen Vorbildfunktion.

Sinneswandel am Tag danach

Am gestrigen Abend veröffentlichte Townend nun ein längeres Statement auf seiner Webseite. Er habe sich die Videos angesehen und sei „aufgewühlt und enttäuscht“, wie er geritten sei. „Es sah nicht gut aus und ich möchte nicht, dass es so aussieht.“ Er wolle immer seinen Pferden die best möglichen Chancen einräumen. Sei es im Training, sei es sein Sitz überm Sprung, sein eigenes Gewicht (Townend zählt eher zu den Reitern mit kräftiger Statur) oder der optimale Absprungpunkt.

Mein ehrgeiziger Instinkt hatte mich gepackt ich werde hart daran arbeiten, in diesem Bereich besser zu werden.

Oliver Townend am Montag, 7. Mai 2918

„Ich bin mir meiner Position im Sport bewusst, auch meiner Verantwortung als Vorbild für jüngere Menschen, und ich entschuldige mich bei ihnen“. Schließlich stünde er tief in der Schuld seines gesamten Teams, das er enttäuscht habe.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. M.W.

    Sehr geehrte Damen und Herren, dies ist eine recht freundliche Zusammenfassung der Vorgänge, die mit dem Verstoß gegen die Blutregel durch die notorische Frau Little(der wieder einmal nicht geahndet wurde) in Kentucky und die deprimierenden Bilder auf der Geländestrecke in Badminton innerhalb einer Woche die Vielseitigkeit wieder einmal in ein sehr schlechtes Licht gerückt haben. Dabei ist nach dem kollektiven Aufatmen, dass in Badminton mit Jonelle Price eine unbelastete Reiterin gewonnen hat, die unbedingte Vorbildrolle zu erwähnen, die Herr Jung bei beiden Events gespielt hat: Er lieferte gut anzusehende und pferdeschonende Ritte ab, nahm, wenn nötig, Zeitüberschreitungen dafür in Kauf, war ein fairer Sportsmann in der für ihn nicht ganz gewohnten Niederlage und versorgte sein Pferd in der Gluthitze nach dem Gelände in Badminton selbst. Gerade viele englische Zuschauer waren ihm dafür sehr dankbar. Dennoch müssten die negativen Bilder zu einem Überdenken der Regeln führen.

  2. HBWM

    Seine Schweine am Gang erkennen
    bedeutet, das Einschätzungsvermögen aufgrund langer Erfahrung zu besitzen; jemanden aufgrund charakteristischer Eigenschaften erkennen zu können; Verhaltensweisen vorhersehen zu können!
    Geht es so weiter?

  3. AP

    Es war ja nicht das erste Mal dass H. Townend negativ auffiel.
    Schlimm ist, dass nie groß was passiert, im Gegenteil diese Reiter sind weiterhin erfolgreich und verfolgen unbehelligt ihre Ziele -> das Siegen ohne Rücksicht auf Verluste.
    Als Amateur fühlt man sich eigentlich nur noch gedemütigt.

    Aber am Meisten beschäftigt mich dann doch die Frage:
    Wenn es die Reiter auf einem Turnier in der Öffentlichkeit nicht kümmert, wie sie sich verhalten, was machen denn die dann zu Hause, wenn es keiner sieht?
    Und ganz ehrlich, ein Entschuldigungsbrief im Nachhinein, machts auch nicht besser.


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