Neuseeland gewinnt Nationenpreis in Millstreet und weitere Busch-News

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Überragendes Paar in Millstreet 2023: Tim Price und Falco, die Einzel- und Nationenpreissieg holten. (© FEI)

In Millstreet in Irland war Nationenpreis-Wochenende für die Vielseitigkeitsreiter und vor allem Olympia-Qualifikationsgelegenheit. In Kronenberg, Niederlande, wurde ebenfalls auf Vier-Sterne-Niveau geritten.

Der CCI4*-S von Millstreet wurde zur überlegenen Beute der Neuseeländer. Mit 114,6 Minuspunkten ließen sie Belgien (131,9) und Irland (139,7) locker hinter sich.

Bester Reiter des Teams war die Nummer eins der Weltrangliste, Tim Price, mit seinem 14-jährigen Hannoveraner Falco v. Cardenio. Nach der Dressur waren die beiden noch Zweite, nach dem Springen schon Erste und heute im Busch waren sie mit 5,2 Zeitstrafpunkten zweitbestes Paar. Innerhalb der erlaubten Zeit war niemand ins Ziel gekommen. Unter dem Strich kamen 29,8 Minuspunkte zusammen.

Rang zwei der Einzelwertung (36,5) ging an die Britin Kirsty Chabert auf Classic VI v. Calvaro F.C., gefolgt von Joseph Murphy im Sattel des Brandenburger DSP-Wallachs Calmaro v. Carpalano (39,7).

Die weiteren Paare im siegreichen neuseeländischen Team waren Clarke Johnstone auf Menlo Park (5./42,3), Jonelle Price mit McClaren (7./42,5) und Samantha Lissington auf Ricker Ridge Sooty Gnz, die sich allerdings mit Platz 44 in der Einzelwertung zufrieden geben mussten nach einem Vorbeiläufer im Gelände.

Olympia-Quali für Australien und China

Für die Vertreter der FEI Ländergruppen F und G war die CCIO3*-L-Prüfung eine der letzten Gelegenheiten, sich das Ticket für Paris zu sichern. Gelungen ist das Australien und China, die die Plätze eins und zwei in dem Drei-Sterne-Nationenpreis belegten.

Für Australien ritten Shanae Lowings und Bold Venture, die auch die Einzelwertung gewannen, Kevin McNab mit A Best Friend (5.), Shane Rose auf Dotti (7.) und Andrew Hoy im Sattel von Vassily de Lassos, die im heutigen Springen gar nicht mehr anzutreten brauchten.

China wurde vertreten durch Alex Hua Tian mit Chicko (4.), Huadong Sun auf Lady Chin van’t Moerven Z (8.), Yingfen Bao mit Flandia (9.) und Ruiji Liang im Sattel von Kiriaantje (17.).

Das Nachsehen hatten Japan, Neuseeland und Südafrika.

Kronenberg

In Millstreet waren keine deutschen Paare am Start, anders in Kronenberg, wenngleich sie in den großen Prüfungen auch nicht vorne mitgemischt haben. Den CCI4*-L sicherte sich Schwedens Sara Algotsson Ostholt im Sattel des zehnjährigen Holsteiner Diarado-Sohns Dynamite Jack mit 38,7 Minuspunkten, ihrem Dressurergebnis plus 0,8 Zeitfehler im Gelände. Rang zwei holten Quentin Faucheur und Fleur de Lilas nach Frankreich (44,6). Dritter wurde der Brite Alexander Bragg mit dem Iren Ardeo Premier (47,5).

Der CCI4*-S wurde zum Heimspiel von Raf Kooremans und seinem KWPN-Wallach Houdini v. Dakar VDL. Nach der Dressur lagen sie noch an vierter Stelle, übernahmen aber schon nach ihrer fehlerfreien Parcoursrunde die Führung, die sie heute im Gelände auch nicht mehr hergaben. 3,6 Zeitstrafpunkte kamen noch hinzu, aber in der Zeit hatte es keines der Paare geschafft. Endergebnis: 35,8 Minuspunkte.

Zweite wurden die Dressursieger Lara de Liederkerke-Meier und ihr Hannoveraner Diarado-Sohn Ducati d’Arville mit 37,9 Minuspunkten nach einem Spring- und mehreren Zeitfehlern, Dritter David Doel (GBR) im Sattel von Captain Tiger Lilly (43,6). Auch hier ist das Zuchtgebiet Hannover verzeichnet, in diesem Fall mit Grey Top als Vater.

Krajewski und Siemer

Zwei deutsche Paare waren im CCI4*-S am Start, Anna Siemer auf dem zwölfjährigen Mighty Magic-Sohn Mic-Mac und Julia Krajewski mit dem neunjährigen DM-Silbergewinner Ero de Cantraie v. Querlybet Hero. Letztere lag nach Dressur (2.) und Springen (zwei Abwürfe) an fünfter Stelle, verzichtete aber bewusst auf einen Start im Gelände. Ero soll in Luhmühlen gehen, Dressur und Springen waren Training.

Anna Siemer hingegen hätte ihren Mic-Mac sicherlich gerne zum ersten Mal ins Ziel einer Vier-Sterne-Prüfung gebracht. Auf Drei-Sterne-Niveau war ihnen das schon mehrfach gelungen. Auf Vier-Sterne-Niveau waren sie letztes Jahr zweimal am Start, erst in Marbach, dann in Strzegom, doch beide Male schieden sie aus. Heute gab Siemer nach zwei Verweigerungen auf.

Weitere Ergebnisse

Besser lief es für die diversen deutschen Paare in den anderen Prüfungen. So gingen im CCI3*-S die Plätze zwei bis sechs alle nach Deutschland. Sieger war hier der Franzose Quentin Faucheur auf RNH Mc Ustinov mit 31,6 Minuspunkten.

Dahinter demonstrierten Anna Katharina Vogel und Quintana P, dass sie ihren Badminton-Ausflug gut überstanden haben. Sie blieben null im Springen, hatten wie alle anderen auch ein paar Zeitfehler im Cross und kamen so auf 36,7 Minuspunkte. Das reichte, um sich von Rang 16 nach der Dressur auf Rang zwei zu schieben.

Die weiteren deutschen Platzierten waren Anna Lena Schaaf mit dem neunjährigen Westfalen Lorsandos (36,7), die zwar genauso viele Punkte hatte, wie Vogel und Quintana, im Gelände allerdings etwas langsamer waren und so Dritte wurden. Dann folgten Nina Schultes auf Zappelphilipp (38,4), Antonia Baumgart mit Ris de Talm (38,8) und Hanna Knüppel im Sattel von Levinio (39,4).

Toller Erfolg bei den Ponyreitern: Hier belegten Nell Röming und Marlon Platz zwei hinter der Belgierin Julie Geurts auf Umelia-V.

Sämtliche Ergebnisse aus Kronenberg und Millstreet finden Sie unter www.rechenstelle.de.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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