Am 19. August wurde die Liste mit den nominierten Paaren für die Weltmeisterschaften der Vielseitigkeitsreiter vom 15. bis 18. September in Pratoni del Vivaro bekannt gegeben. Einige Nationen wissen aber schon genau, wen sie nach Italien schicken. So nun auch die Neuseeländer, für die Pratoni schon einmal ein gutes Pflaster war.
Die letzten Weltmeisterschaften in dem Hügelland vor den Toren Roms fanden 1998 statt, und damals führte kein Weg vorbei an den Reitern aus Neuseeland. Sie gewannen Gold. Damals ritten noch die alten Größen, Blyth Tait, Mark Todd, Vaughn Jefferis und Andrew Nicholson. Dieses Jahr schickt Equestrian Neuseeland eine gemischte Equipe mit hoch erfolgreichen, Championats-erfahrenen Reitern und Neulingen.
Angeführt wird Neuseelands Aufgebot für Pratoni vom Ehepaar Price. Tim Price wird den 13-jährigen Hannoveraner Falco v. Cardenio (Z.: Norbert Nowak) reiten. Der hat zwar noch keine Championatserfahrung, dafür aber unter anderem den CCI5*-L in Pau 2021 gewonnen, war dieses Jahr Vierter beim Testevent in Pratoni und erst neulich Achter beim Nationenpreisturnier im Haras du Pin.
Jonelle Price ist mit dem 15-jährigen Holsteiner Wallach McClaren v. Clarimo (Z.: Dirk Hotze) nominiert. Mit McClaren ist doch noch ein Stück Mark Todd mit im Team, denn der Doppel-Olympiasieger hatte den Wallach ausgebildet und war mit ihm unter anderem bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon am Start. Nach seinem Rücktritt übergab er die Zügel an Jonelle Price. Die war mit ihm letztes Jahr Dritte in Pau, beendete Kentucky in diesem Jahr als 18. und wurden 23. in Haras du Pin.
Jonelle Price sagt über McClaren: „Er war ziemlich früh auf dem Zenit seiner internationalen Karriere. Aber ich denke, jetzt hat er einige wirklich gute Erfahrungen gesammelt und ich hoffe, dass wir zur WM gehen und unseren Teil beitragen können und ein gutes Ergebnis fürs Team liefern.“
Ebenfalls Championats-erfahren ist Clarke Johnstone. Er gehörte unter anderem auch zu jener Mannschaft, die die letzte WM-Medaille für die Kiwis holte, 2010 in Kentucky. Außerdem war er bester Neuseeländer bei den Olympischen Spielen 2016 auf Rang sechs. Er reitet den zwölfjährigen Menlo Park, einen in Großbritannien gezogenen Wallach, den er seit letztem Jahr unter dem Sattel hat.
Die beiden Neulinge im Team sind Monica Spencer (35) auf Artist und Amanda Pottinger (31) mit Just Kidding. Monica Spencer hat den elfjährigen Vollblüter Artist selbst ausgebildet und war mit ihm vor allem in ihrer Heimat Neuseeland sehr erfolgreich. Sie sagt, der Wallach sei schon besonders gewesen, als sie ihn als Vierjährigen gekauft hat. Aber nun für ein Championatsteam nominiert zu sein, sei „surrreal“.
Der Name Pottinger hat im Vielseitigkeitssport einen guten Klang. Amandas Mutter Tinks gehörte 1988 zum Bronzeteam der Olympischen Spiele in Seoul. Just Kidding ist ein Vollblüter, mit dem Pottinger 2019 Vierte beim CCI5*-L in Adelaide war und dieses Jahr Badminton als 32. ohne Hindernis-, nur mit Zeitfehlern im Cross beendet hat. Allerdings gab es 16 Fehler im Parcours. mit ihrem anderen Pferd Good Timing war Amanda auch beim Testevent in Pratoni am Start und beendete es auf Rang 17.
Als Reservisten sind für Pratoni vorgesehen:
- Jesse Campbell mit Diachello (2-j. Holst. v. Diarado, Z.: Thomas Visser)
- Samantha Lissington auf Ricker Ridge Sooty GNZ
- Matthew Grayling mit Trudeau
- Dan Jocelyn auf Cooley One To Many
Australiens Mannschaft ebenfalls benannt
Deutschland, die USA und Großbritannien haben ja z. B. bereits ihre Mannschaften benannt. Auch Australien, die Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2021 hinter Großbritannien, haben sich nun festgelegt, wer in Pratoni reiten soll. Die Wahl dürfte nicht schwergefallen sein.
Mit Andrew Hoy auf Vassily de Lassos (die auch noch Einzel-Bronze in Tokio gewannen), Shane Rose und Virgil (bzw. ersatzweise mit Easy Turn) und Kevin McNab im Sattel von Don Quidam sind schonmal drei der vier Tokio-Reiter auch in Pratoni am Start. Hinzu kommen noch Shenae Lowings auf Bold Venture sowie Hazel Shannon mit Willingapark Clifford.
Als Reservisten wurden hier benannt:
- Samantha Birch auf Finduss PFB
- Sam Lyle mit Valour
- Jessica Rae im Sattel von Fifth Avenue.
Weitere Infos finden Sie auf der FEI-Website oder unter www.pratoni2022.it.
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