Oliver Townend gewinnt wieder 5-Sterne-Event in Kentucky

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Oliver Townend. Sieger im Kentucky CCI5*-L 2021

Oliver Townend macht den Hattrick: Zum dritten Mal in Folge gewann der Brite das Fünf-Sterne-Event in Lexington. Bei strömendem Regen gab es in Kentucky viele Ausfälle. Anna Siemer beendete beim Fünf-Sterne-Debüt von Butts Avondale die Prüfung als 30.

Der Brite Oliver Townend hat eine gewisse Routine darin, das Fünf-Sterne-Event in Lexington/Kentucky zu gewinnen. 2018 und 2019 führte er die Ehrenrunde in der Pferdewelthauptstadt an. 2020 fiel das Traditionsevent pandemiebedingt aus. 2021 fand es wieder statt, aber ohne Zuschauer.

Und Cooley Master Class, das Siegerpferd der letzten zwei Ausgaben im Kentucky Horse Park, lag auch nach dem Cross in diesem Jahr gut im Rennen. Doch der Sonntag begann für Townend mit einer Schrecksekunde: Für Cooley Master Class endete das Kentucky-5-Star mit der Verfassungsprüfung am Finaltag. Das Aus für den 16-jährigen Iren, Neunter bei der Europameisterschaft in Luhmühlen 2019, war  nur einer von vielen Ausfällen.

Harte Bedingungen

Kentucky kann schön sein um diese Zeit im Jahr. Kann, muss aber nicht. Anfang der Woche hatte es spontan noch einmal geschneit. Am gestrigen Geländetag schüttete es wie aus Eimern. Der Boden war an einigen Stellen rutschig. Mehr als eine Hoffnung musste im Matsch im Kentucky Horse Park begraben werden. Unter anderem ging Boyd Martin mit dem Trakehner Tsetserleg als Vierter nach der Dressur ins Gelände. Kurz vor Schluss rutschte der Windfall-Sohn weg. Wieder ein Traum ausgeträumt. Von 63 Startern beendeten 43 die Prüfung. 15 Pferd-Reiter-Kombinationen schieden auf der Geländestrecke aus. Auch William Fox-Pitt beendete den Cross nicht.

Doch zurück zu Oliver Townend. Die Nummer eins der Welt hatte noch ein weiteres Eisen im Feuer: den 14-jährigen Iren Ballaghmor Class, Fünfter nach der Dressur mit 26,5 Minuspunkten. Der Routinier, 2017 siegreich in Burghley, 2018 Zweiter in Badminton, hatte lediglich 0,8 Zeitstrafpunkte im Gelände zu seinem Dressurergebnis hinzugefügt. Im Springen blieb „Thomas“, so der Stallname des Schimmels, ohne Abwurf. Das war der Sieg. „Diese Woche ist so ziemlich alles gegen ihn gelaufen. Aber es sind die herausragenden Pferde, die selbst wenn alles nicht laufen will am Ende ganz vorne stehen“. Nun guckt die alte und nach diesem Erfolg auch neue Nummer eins der Welt nach vorne: ”Olympia …“ Für Townend war es der sechste Sieg in einem Fünf-Sterne-Event seiner Karriere.

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Jonelle Price und Tim Price aus Neuseeland bewiesen, dass gute Eheleute an einem Strang ziehen. Sie waren die beiden einzigen Teilnehmer, die mit ihrem Dressurergebnis den Klassiker in Kentucky beendeten. Tim wurde mit Xavier Faer damit Zweiter (28,2), Jonelle mit Classic Moet Siebte (35,2). Aber Jonelle hatte außerdem noch Grovine de Reve dabei. Nach 0,4 Zeitfehlern sowohl im Gelände als auch beim abschließenden Springparcours, wurde diese Kombination Dritte (29,2).

Boyd Martin brachte On Cue mit 31,8 Strafpunkten nach Hause. Damit war er der beste US-Amerikaner auf Platz vier. Dem Paar unterlief ein Springfehler. Sonst wäre Platz zwei drin gewesen.

Anna Siemer: Platz 30

Einzige deutsche Teilnehmerin war Anna Siemer mit Butts Avondale. Der Hannoveraner lag nach der Dressur auf Rang zehn (28,1). Im Gelände hatte die Luhmühlenerin dann auf die Nummer sicher gesetzt. Sie wählte nicht immer den direkten Weg im strömenden Regen. So kam sie mit einem Plus von 14,8 „Miesen“ ins Ziel nach der Q-Strecke, Zwischenstand 42,9. Für Avondale war es das Debüt auf Fünf-Sterne-Niveau. Im Stadion, in dem 2010 die Weltreiterspiele entschieden wurden, erwischte es die beiden zweimal. Zunächst fiel die Stange bei Sprung sechs und auch am letzten Hindernis wollte das Holz nicht in der Auflage liegen bleiben. Die Uhr zeigte 1,2 Strafpunkte für Zeitüberschreitung. 52,1 lautete das Endresultat, Rang 30. „Das Springen, das  können wir sonst ja besser, kein Problem, das zeigen wir dann bei unserer nächsten Fünf-Sterne“, bilanzierte Anna Siemer auf Instagram.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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