Die Briten haben Teamgold in der Vielseitigkeit bei Olympia 2024 gewonnen. Die Equipe setzte sich vor Frankreich und Japan. Michael Jung führt vorm Einzelfinale das Klassement trotz eines Abwurfs an. Julia Krajewski rangiert an Position elf. Zwischen den ersten drei Plätzen liegen 1,3 Strafpunkte.
Der Sieg der Briten bei Olympia 2024 im Mannschaftswettbewerb der Vielseitigkeitsreiter stand schon recht früh fest. Laura Collett und der Holsteiner London hätten mehr als vier Springfehler unterlaufen müssen, um nicht zu gewinnen. Sie gingen als letztes Paar an den Start. Bis zum letzten Sprung sah es nach einer souveränen Nullrunde aus. Doch am letzten Sprung, einer schmalen weißen Planke im gleißenden Sonnenschein sprang der Landos-Sohn einmal nicht vorsichtig genug, auch die Zeit erreichten sie nicht ganz (23,1). Damit ist Collett nun Dritte in der Einzelwertung. Doch das war in den Moment Nebensache. Glücklich genoss sie den Applaus des Publikums, das bei Temperaturen über 30 Grad in der brennenden Sonne jeden Ritt gefeiert hatte. Und die entscheidende Runde im Teamwettbewerb erst recht. 91,3 Strafpunkte bedeuteten den klaren Sieg mit 12,3 Punkten Abstand zur Silbermedaille.
Starke Teamleistung der Briten zum Teamgold
Ihr Teamkollege Tom McEwen hatte im Sattel von Dublin v. Diarado zuvor eine Runde gedreht, bei der zu keinem Zeitpunkt auch nur der Hauch eines Zweifels aufkam. Mit 25,8 Strafpunkten liegt der Silbermedaillengewinner von Tokio vorm Einzelfinale nun auf dem vierten Rang. Rosalind Canter und Lordships Graffalo hatten ebenfalls einen Abwurf (42,4/23.). Sie sind noch im Einzelspringen dabei.
Mit 91,3 Minuspunkten ritten die Briten souverän zum Sieg. Vor dem Parcoursspringen waren ihnen die Franzosen noch eng auf den Fersen gewesen. Schon der Ritt des ersten französischen Reiters, Nicolas Touzaint und Diabolo Menthe, hatte den Optimismus der zahlreichen Fans der Equipe tricolore gedämpft. Der Schimmel hatte zwei Abwürfe, dazu klapperte es mehrfach. Publikumsliebling Karim Florent Laghouag und Triton Fontaine erwischte es im letzten Parcoursdrittel. Der flach galoppierende Braune sprang generell gerade so viel wie möglich. Eine Stange nahm er mit der Hinterhand mit. Schließlich kassierte auch Stepahne Landois mit Chaman Dumontceau einen Abwurf plus Zeitfehler (31,6/9.). Mit 103,6 Strafpunkten gewannen „Les Bleus“ die Silbermedaille in der Teamwertung.
Japaner im Glück
Der Tag hatte für die Japaner unangenehm begonnen. Zwei Pferde mussten in die Holding Box bei der Verfassungsprüfung, von denen eines zurückgezogen wurde, sodass ein Ersatzpaar, Toshiyuki Tanaka und Jefferson, im Springen starteten. Dafür hatte die Equipe 20 zusätzliche Minuspunkte bekommen. Mit 115,8 Punkten konnten sich die Japaner schlussendlich aber über die Bronzemedaille freuen. Ihr bester Reiter, Yoshiaki Oiwa liegt mit Grafton Street an fünfter Stelle (25,9) mit weniger als einem Springfehler Abstand auf die Silbernmedaille. Kazuma Tomoto und Vinci de la Vigne sind Siebte (23,4).
Um die Bronzemedaille hatten mehrere Teams konkurriert. 123,4 Punkte bedeuten Platz vier für die Belgier. Die Schweiz, die lange gut im Medaillenrennen lag, musste nach insgesamt sechs Abwürfen die Hoffnung auf Edelmetall aber begraben (128,4/5.).
Einzelwertung: Jung führt vor Christopher Burton und Laura Collett
Nach zwei blitzsauberen Nullrunden von Christoph Wahler und Julia Krajewski, die mit 32,1 Strafpunkten Elfte nach dem Teamspringen war, kam Michael Jung als letzter deutscher Teamreiter in das Stadion. Chipmunk sprang sicher und souverän. Faszinierend, wie die Feinabstimmung zwischen den beiden funktioniert. Jung richtet sich ein wenig mehr auf, sofort kommt der Contendro-Sohn zurück. Der Hannoveraner machte zwar keinen Handstand, aber war hinten so vorsichtig wie vorne. Nur am Einsprung der Zweifachen Kombination, dem drittletzten Sprung des Parcours, einem Oxer, touchierte „Chip“ die Stange. Der Fehler wäre teurer gewesen, wenn Laura Collett fehlerfrei geblieben wäre. Nun ist sie Dritte (23,1) und Jung führt (21,8),
Jung erklärt den Fehler so: „Ich hatte gut Schwung über den Oxer (davor), normalerweise springt er ein bisschen nach rechts, dieses Mal ist er wirklich gerade geblieben, ich war ein Stück weit zu weit innen, als eigentlich geplant war, war zu dicht an der Kombination. Er ist vorne super losgesprungen, hat am Ende die Weite nicht gekriegt. Ich hätte besser reiten müssen. Jetzt ist der Fehler passiert. Jetzt müssen wir ihn nachher noch einmal ihn ganz konzentriert abreiten und im nächsten Parcours hoffentlich alles ideal treffen.“
Zwischen den beiden rangiert der Australier Christopher Burton mit Shadow Man. Dem Paar gelang der souveränste Auftritt im Parcours. Kraftvoll und mit mächtigen Sätzen katapultierte sich der Belgier, den Burton nur für dieses Jahr geleast hat, über die Sprünge. Zwei Sekunden langsamer als erfordert kamen die beiden ins Ziel (22,4) und sind nun Zweite.
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