4. Braxxi – der, der sie lehrte zu akzeptieren, was nicht zu ändern ist
2008 klappte es dann endlich mit dem ersehnten Edelmetall bei Olympia. Im Sattel des quirligen Hannoveraners Butts Abraxxas aka Braxxi gewannen Klimke und das deutsche Team Gold, in der Einzelwertung wurde es Platz fünf. Aber Braxxi hatte eine Schwäche: das Springen. Ein bis zwei Abwürfe hatte der kleine Heraldik xx-Sohn fast immer, wenn er aus dem Parcours kam. Nicht, dass er nicht springen konnte. Offenbar fand er das mit den bunten Stangen einfach langweilig. Das hat Ingrid Klimke bei so manchem Turnier eine vordere Platzierung gekostet. In bleibender Erinnerung bleiben da die Europameisterschaften in Luhmühlen 2011. In der Dressur war Braxxi immer eine Klasse für sich – nicht der bewegungsstärkste, aber dank der soliden klassischen Grundausbildung à la Paul Stecken ein Punktesammler in allen Lektionen. Und im Gelände waren er und seine Reiterin sowieso in ihrem Element. Vor dem abschließenden Springen führten sie mit sensationellen 30 Minuspunkten das Feld an. Selbst ein Michael Jung hätte das nicht schlagen können. Einzig, beim Springen fielen die Stangen wie im Herbst die Blätter. Mit 24 Fehlerpunkten kamen die beiden aus dem Parcours und fielen vom ersten auf den elften Platz zurück. Aus der Traum vom Einzeltitel. Aber Ingrid Klimke wäre nicht Ingrid Klimke, wenn sie aus dieser misslichen Situation nicht das beste gemacht und ihrem Pferd auch noch dankbar gewesen wäre: „Braxxi hat mich gelehrt zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann.“ Das nennt man Horsemanship (und eine gesunde Lebenseinstellung)!
Bin voll dafür Sie soll die Fahne Tragen .
Ingrid hat es verdient, die Fahne zu tragen. Sie ist eine hervorragende Sportlerin