Die Briten geben den Ton an beim letzten CCI5*-L der Saison in Pau, Frankreich. Wenngleich das Gelände heute die Rangierung nach der Dressur gehörig durcheinander gewürfelt hat.
Von 54 Paaren, die sich heute ins von Pierre Michelet gebaute Gelände von Pau aufgemacht haben, schieden zehn aus und sieben weitere gaben auf. Ohne Hindernisfehler kamen nur 19 ins Ziel, ohne Zeitstrafpunkte lediglich ein Paar, aber das musste sich elf Strafpunkte für das Auslösen eines Sicherheitssystems anrechnen lassen.
Souverän wie immer: die Briten, allen voran Europameisterin Rosalind Canter mit dem zehnjährigen KWPN- Wallach Izilot v. Zavall. Nach der Dressur hatten sie mit 24,3 Minuspunkten auf Rang zwei gelegen. Doch heute im Gelände waren sie mit nur 3,2 Zeitfehlern eines der schnellsten Paare und übernahmen damit die Spitze. Zwischenstand: 27,5 Minuspunkte.
Canter sagte später, Izilot habe einen stark ausgeprägten Fluchtinstinkt, aber dieses Jahr sei er sehr gereift. Darum sei sie überglücklich mit Izilots Performance heute. Zumal die beiden unterwegs mit Widrigkeiten zu kämpfen hatten. Einmal wurden sie angehalten, weil das Paar vor ihnen gestürzt war. Allerdings nicht an einem „Stopping Point“, sondern die Offiziellen riefen ihr zu, dass sie anhalten müsse, als sie gerade am springen war.
Dann galoppierten sie gerade auf die letzte Kombination 28 ABC zu, als Rosalind sah, dass an einem Knotenpunkt, wo die Trassen sich überschneiden, das Absperrseil noch über ihrem Weg hing. Sie musste Izilot zurücknehmen. Das Seil wurde aber nicht entfernt, sondern nur auf den Boden gelegt, so dass sie nur langsam darüber galoppieren konnte. Das alles kostete Zeit. Später brachte sie einen Protest bei der Ground Jury ein. Ihr wurde Recht gegeben. Die 3,2 Zeitfehler sind das Ergebnis inklusive der Sekunden, die ihr daraufhin wieder gut geschrieben wurden.
Mit ihrem zweiten Pferd, der Stute Pencos Crown Jewel, erreichte Rosalind Canter das Ziel ebenfalls, allerdings nach einem Vorbeiläufer mit 20 Strafpunkten belastet. Da habe sie die Linie am Wasser nicht ideal getroffen, so die Europameisterin und Weltmeisterin von 2018.
Weitere Ergebnisse
Canter und Izilot lösten an der Spitze die Pechvögel von Haras du Pin ab, Tom McEwen auf dem Holsteiner Diarado-Sohn JL Dublin. Heute in Pau, wo McEwen einst seinen ersten Fünf-Sterne-Sieg gefeiert hat, kamen mit lediglich acht Zeitstrafpunken belastet ins Ziel. McEwen meinte, die Strecke sei „sehr intensiv“ gewesen, aber „völlig flach“ und zog den Vergleich mit Haras du Pin, wo ja nicht nur die hügelige Landschaft, sondern vor allem auch der aufgeweichte Boden die Pferde viel Kraft gekostet hat. Das Problem gab es heute in Pau nicht. Zusammen mit ihrem Dressurergebnis von 23,1 Minuspunkte sind das 31,1 Minuspukte für McEwen und Dublin. Canter darf sich also keinen Springfehler erlauben, wenn McEwen null bleibt im Parcours.
Das sollte er, dann seine Landsleute sind ihnen dicht auf den Fersen. Ebenfalls super unterwegs heute im Cross von Pau waren Kirsty Chabert und ihre AES-Stute Classic VI v. Calvaro F.C.. Mit nur 0,8 Minuspunkten zusätzlich zu ihrem Dressurergebnis von 32,6 konnten sie sich um 18 Plätze verbessern und liegen nun an dritter Stelle.
Dahinter folgen Oliver Townend auf Tregilder (34,4), Piggy March mit Coolparks Sarco (36,5), Pippa Funnell auf Maverick (39,6) und Kylie Rodd mit Kan Do (39,7).
Komplettiert werden die Top Ten durch Jonelle Price (NZL) mit Hiarado an achter Stelle (42,4), Boyd Martin (USA) auf Fedarman dahinter (das einzige Paar in der Zeit) und schließlich Maxime Livio als bestem Franzosen auf Carouzo Bois Marotin (46,5).
Deutsche Paare sind in Pau nicht am Start.
Die Ergebnisse in der Übersicht finden Sie hier.
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