Bei den Europameisterschaften der Pony-Vielseitigkeitsreiter in Le Mans haben die deutschen Reiterinnen der Konkurrenz keinerlei Chance gelassen.
Am Freitag nach der Dressur waren das deutsche Quartett bei den Europameisterschaften der Pony-Vielseitigkeitsreiter Dritte gewesen. Aber Bundestrainer Rüdiger Rau hatte da schon prophezeit, dass diese Prüfung nicht im Viereck entschieden werden würde. Dazu sei das Gelände zu anspruchsvoll und die Zeit zu knapp bemessen gewesen. Er sollte Recht behalten. Und sein Team war auf den Punkt fit.
Alle vier deutschen Reiterinnen kamen mit ihren Ponys ohne Hindernis- und ohne Zeitfehler ins Ziel des Cross. Damit hatten sie sich vor dem heutigen Abschlussspringen an die Spitze der Mannschaftswertung vorgearbeitet. Heute im Parcours wurde es dann spannend. In der Mannschaftswertung hatte Deutschland einen satten Vorsprung, aber es ging ja auch noch um die Einzelmedaillen.
Von denen waren Pita Schmid und ihre Sietlands Catrina zu weit entfernt. Nach der Dressur waren sie 45., nach dem Gelände 20. Aber als sie heute als erstes deutsches Paar in den Parcours gingen und fehlerfrei wieder herauskamen, war das für die Sicherheit der Mannschaftskolleginnen äußerst wichtig und sie selbst arbeiteten sich damit am Ende bis auf den 14. Platz vor.
Als nächstes dann Marlene Hayessen und Betty Boo. Sie waren Siebte nach dem Gelände, hatten also noch Tuchfühlung zur Spitze und behielten die auch, denn auch bei ihnen lief es rund im Parcours. Dressur- = Endergebnis: 33 Minuspunkte. Aber zum Jubeln war es noch zu früh.
Vierletztes Paar waren EM-Neuling Nell Röming und Marlon. Mit einer fehlerfreien Runde übernahmen sie vorerst die Führung. 31,5 Minuspunkte waren hier Dressur- und Endergebnis.
Als nächster ging der Franzose Clemens Tonon auf Vidock de Berder in den Parcours. Er rangierte an dritter Stelle, konnte sich aber keinen Abwurf leisten. Es wurden aber zwei. Damit lag Nell Röming immer noch in Führung.
Sina Brügger und Next Generation, Deutsche Meisterinnen des Vorjahres und Preis der Besten-Siegerinnen, waren als Zweitbeste nach dem Gelände das vorletzte Starterpaar. Auch hier war kein Abwurf drin. Doch der passierte. Der Mannschaft taten die vier Strafpunkte nicht weh, doch für Sina bedeuteten sie auch weiterhin Rang zwei.
Als letzte Starterin ging Carla Williamson aus Irland auf Galco ins Springen. Nach der Dressur waren ihre 27,4 Minuspunkte drittbestes Ergebnis, nach dem Gelände lagen sie auf Siegkurs. Ein Abwurf wäre drin gewesen, um den Titel zu holen. Es wurden aber zwei. Das warf sie selbst auf den vierten Platz zurück und sicherte Nell Röming und Marlon im ersten Anlauf die Goldmedaille vor ihren Teamkolleginnen Sina Brügger auf Next Generation und Marlene Hayessen mit Betty Boo.
In der Mannschaftswertung setzte das deutsche Quartett sich mit 97,3 Minuspunkten gegen Frankreich (112,6) und Irland (129,2) durch. Was für eine starke Leistung!
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