Das war Michael Jungs Wochenende: Zu seiner Sammlung der Titel im Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit reiht sich noch ein weiterer hinzu. Er siegte in der CCI4*-Prüfung. Und: Er ist Vater geworden.
Sechs Mal schon hat sich Reitmeister Michael Jung zum Berufsreiterchampion Vielseitigkeit küren lassen. Heute kam beim CCI4*-S in Marbach der siebte Titel hinzu – wenngleich es keine Siegerehrung gab aufgrund der Corona-Auflagen. Sowieso war alles etwas anderes in diesem Jahr. Zuschauer waren nicht erlaubt, die Dressur- und Springprüfungen fanden Donnerstag und Freitag statt. Nach der Dressur hatten Michael Jung und Chipmunk zunächst die Führung übernommen, mit einem Abwurf im Springen starteten sie dann von Platz fünf in die Teilprüfung Gelände, die ursprünglich für Samstag geplant war, dann aber auf Sonntag verschoben wurde wegen der Witterungsverhältnisse mit Regen- und Schneefall. Der Boden sollte abtrocknen können und die Reiter und Reiterinnen sollten die Möglichkeit haben, bedenkenlos vorwärts zu reiten – zumal Marbach dieses Jahr Sichtung ist für die Olympischen Spiele in Tokio und die Europameisterschaften im September in Avenches (SUI). Die richtige Entscheidung, sagte Reitmeisterin Ingrid Klimke: „Ich bin froh, dass das Gelände einen Tag nach hinten verschoben wurde. Die Strecke ließ sich super reiten und die Anforderungen waren genau richtig, für viele ist es ja erst die zweite Prüfung in diesem Jahr. Es gab schon ein paar Aufgaben für die Pferde, die aber gut zu lösen waren. Schade ist natürlich nur, dass wir ohne Zuschauer reiten, das ist schon eine komische Stille. Ich hoffe, dass das bald wieder anders wird.“
Freundliche Strecke
Auf der 3800 Meter langen Strecke hatte Geländedesigner Rüdiger Schwarz 26 Aufgaben erstellt, dazwischen gab es längere Reprisen zum Galoppieren. Es gab nur wenige Verweigerungen, das Entscheidende war in Marbach einmal mehr mal die vorgegebene Zeit – die erreichten nur zwei Starter. Einer davon war Michael Jung mit Chipmunk, der wie an der Schnur gezogen über die Strecke galoppierte. „Chipmunk ließ sich super reiten heute, es hat sehr viel Spaß gemacht“, betonte der Reiter. „Eine tolle Prüfung, die Pferde konditionell super abfragt. Das Gelände ist traumhaft!“ Mit 27,7 Minuspunkten in der Gesamtrechnung gewannen die beiden die Prüfung und das Berufsreiterchampionat. „Das Berufsreiterchampionat zu gewinnen ist ein Extra-Bonus und doppelt schön“, freute sich der Sieger, der zudem dieses Wochenende verkündete, dass er Vater geworden ist.
Lange hatte es so ausgesehen, als würde sich Sandra Auffarth mit Viamant du Matz die Prüfung sichern können. Der Diamant de Semilly-Sohn galoppierte frisch und energisch über die Strecke. Lediglich zwei Zeitstrafpunkte kamen für das Überschreiten der erlaubten Zeit um fünf Sekunden hinzu, machten 28,7 Minuspunkte insgesamt. „Matz ist gut in Form“, so die Reiterin. „Er hat sich von allein immer die Innenbahn gesucht, ich musste eigentlich nur still sitzen. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass er sogar nochmal schneller wird. Er ist wirklich in Saft und Kraft.“ Für die Pferdewirtschaftsmeisterin wäre es der erste Titel im Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit gewesen, im Springen hat sie schon einmal gewonnen. Nun wurde es der zweite Platz, zum fünften (!) Mal. Auch mit ihren anderen beiden Pferden war Sandra Auffarth mehr als zufrieden: Der Holsteiner Let’s Dance landete ohne Fehler im Parcours und mit wenigen Zeitstrafpunkten im Gelände auf Platz fünf (32,7). Für den polnischen Wallach Rosveel wurde es am Ende Rang 30 (48,2).
Die Plätze drei und vier in der CCI4*-S Prüfung gingen an die Österreicherin Lea Siegl auf Fightning Line (29,9) und Andrew Hoy (AUS) auf Olympiapferd Vassily de Lassos (31,0).
Pferdwirtschaftsmeister Dirk Schrade galoppierte mit dem elfjährigen Holsteiner Casino mit 29,8 Minuspunkten aus der Dressur fehlerfrei durch den Parcours und beendete das Gelände mit 33,0 Minuspunkten. „Es war ein sehr motivierender Kurs und Casino hatte einen guten Rhythmus“, so Dirk Schrades Fazit. Er landete mit Casino im Gesamtklassement auf Platz sechs und gewann die Bronze-Medaille im Berufsreiterchampionat. „Das Berufsreiterchampionat in unserer Disziplin mit allein zwei Reitmeistern und Reitern wie Dibo und Sandra und vielen anderen ist schon aussagekräftig und eine Standortbestimmung.“ Ingrid Klimke folgte auf den Plätzen acht und neun mit Hale Bob (35,0) und Siena just do it (35,1).
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