Vielseitigkeit Olympia 2024: Starker deutscher Dressurauftakt dank Julia Krajewski

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Nickel und Julia Krajewski sind mit 26,9 Minuspunkten in die olympische Vielseitigkeit gestartet. (© Pauline von Hardenberg)

Als erste musste Julia Krajewski heute ins Dressurviereck bei der Vielseitigkeit bei Olympia 2024. Mit 26,9 Minuspunkten war sie besser als ihr Minimalziel. Der Brite Tom McEwen führt nach einer generösen Bewertung. Als erstes Paar bekam Krajewski noch etwas akustischen Rückenwind und mangelnde Koordination zwischen Orga-Team und Richter.

Es war eine Prüfung, die Olympiasiegerin Julia Krajewski heute zum Auktakt der Reitwettbewerbe der Vielseitigkeit bei Olympia 2024hinlegte, wie sie kaum besser hätte sein können. Der Holsteiner Nickel ging mit steter Anlehnung, sprang ausdruckstarke fliegende Galoppwechsel und war geschmeidig und durchlässig in den Seitengängen. Einen kurze Schreckmoment gab es, als der Numero Uno-Sohn einmal an der kurzen Seite vor den Richtern etwas beeindruckt war von der Atmosphäre. Doch die Irritation dauerte keine 30 Sekunden, dann war der Zehnjährige wieder voll bei der Sache.

Vielseitigkeit Olympia 2024: Krajewski legt gut vor

Der Auftakt war etwas holprig, nicht was den lupenreinen Takt anbelangt, sondern Absprachen zwischen Organisation und Richtern. Julia Krajewski nimmt’s locker. Sie ist mehr als zufrieden mit ihrem Pferd.  „Ich bin erstmal sehr stolz auf Nickel, der da so reingekommen ist mit Fanfare, was natürlich schön ist, aber ich glaube die sollte eigentlich schon fertig sein. Die haben da noch Tamtam gemacht, was den anderen ein oder anderen vielleicht gestört hätte. Aber Nickel hat sich gedacht, Na gut, das kommt mir jetzt hier gerade recht und dann war der da.“

Auch das Läuten der Chefrichterin kam zu früh, dabei ist alles eng getaktet. „Der Countdown ging nicht an, das Viereck ging nicht auf“. Krajewski blieb cool, fragte im Vorbeireiten die Chefrichterin Christina Klingspor, was denn nun Sache sei. „Ich so: Kiki geht das jetzt hier los? Du hattest ja geklingelt. Und dann, na ja, kam ich so gerade rum und rein. Ich glaube, da war die Richterin schneller als das Organisationsteam.“

Ihr selbstgesetztes Ziel hat Krajewski erreicht. „Unter 27“ wollte sie bleiben. Volltreffer. „Ich habe an mir selber immer ein bisschen was zu meckern, aber so als erster Starter glaube ich sind ,26 Komma‘ schon mal eine solide Basis“. Ein guter Start in die Vielseitigkeit bei Olympia 2024 für Krajewski.

Brite Tom McEwen nach 20 Startern in Front

Nach einem knappen Drittel des Starterfeldes liegt der Brite Tom McEwen mit Dublin an der Spitze. 25,8 Minuspunkte gab es für einen Ritt, der sicherlich nicht zu den besten Vorstellungen des Paares zählte. Der Diarado-Sohn verwarf sich in den Traversalen. Das Maul war während der gesamten Vorstellung immer wieder offen. Im versammelten Schritt machte er sich frei. Die Galoppwechsel, von dem einer misslang, schwankten. Mit 25,8 Punkten hat McEwen damit für das Team GB gut vorgelegt.

Platz zwei nimmt in der Zwischenwertung die Belgierin Karin Donckers ein. Die 53-Jährige nimmt an ihren siebten Olympischen Spielen teil. Mit ihrem belgischen Hengst Leipheimer van’t Verahof, einem Sohn des Springweltmeisters von 2010, Vigo d’Arsouilles, kam sie auf 26,6 Strafpunkte.

Christoph Wahler und Carjatan sind um 12.24 Uhr an der Reihe. Michael Jungs Startzeit ist 16.18 Uhr.

Die Startliste mit Live-Resultaten Vielseitigkeit Olympia 2024

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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