Noch drei weitere Vertreter der olympischen Reitsportdisziplinen gehörten zu den Gewinnern am Jubiläumswochenende des Preis der Besten in Warendorf, zwei aus dem Spring- und einer bzw. eine aus dem Vielseitigkeitslager.
Über die vielseitig begabten Buschsieger der Junioren und Jungen Reiter, Mathies Rüder und Greta Busacker, hatten wir schon berichtet. Auch die dritte Schärpenträgerin der Vielseitigkeit ist in mehreren Sätteln zuhause: Sina Brügger. 2022 gewann sie das Bundesnachwuchschampionat der Dressurreiter und den Preis der Besten. Letzteren Titel hat sie nun verteidigt. In der Dressur legten sie und ihr Pony Next Generation mit 23,6 Minuspunkten gut vor, im Gelände und im Parcours blieben sie fehlerfrei. Ein Start-Ziel-Sieg.
Theoretisch hätte Sina auch noch Silber gewonnen, denn dank fehlerfreiem Abschlussspringen wurde die 15-Jährige mit ihrem zweiten Pony Golden Girl’s Nelly auch noch Zweite der Prüfung. Da aber nur ein Ergebnis für die Medaillenvergabe zählt, war der Weg frei für Diana Jakolev mit Ravella, die sich dank fehlerfreiem Springparcours von Rang sieben auf den dritten Platz der Gesamtwertung und damit den Silberrang vorschoben.
Die 16-jährige Schülerin von Anna Siemer berichtete später, dass sie Ravella bereits seit fünf Jahren hat, aber erst seit drei Jahren auch im Gelände mit ihr unterwegs ist. Schon letztes Jahr waren sie beim Preis der Besten dabei, schieden aber aus. „Da fehlte es uns noch an Erfahrung“, so Diana. Also ein prima Auftakt in diese Saison, die ja ihre letzte im Ponylager sein wird.
Bronze ging an Theresa Welsch mit Shannon’s Hero. Die beiden legten eine kleine Aufholjagd hin. Nach der Dressur waren sie nur 14., aber durch zwei fehlerfreie Runden in Gelände und Parcours arbeiteten sie sich sukzessive nach vorne.
Die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport hatte für die Vielseitigkeitsreiter einen Stilpreis ausgelobt. Der bei den Ponys wurde Nell Röming, 14, für ihre Runden mit Pony Majestro überreicht. Das mag sie etwas darüber hinweggetröstet haben, dass es nach zwölf Strafpunkten im Parcours am Ende nicht die greifbare Silbermedaille wurde, sondern Rang sieben.
Pander und Haunhorst siegen im Parcours
Die Junioren und Children im Parcours waren die ersten gewesen, bei denen die Schärpenträger 2023 feststanden. Etwas später fielen die Entscheidungen bei den Ponyspringreitern und den Jungen Reitern.
Bei den Ponyreitern feierte Leonie Pander zum Abschluss ihrer U16-Zeit einen Riesenerfolg mit Indimill. Die noch 15-Jährige sagte später gegenüber der FN: „Ich kann noch gar nicht realisieren, dass ich wirklich die Goldmedaille gewonnen habe. Es ist mein letztes Ponyjahr und es war immer mein Traum, hier zu gewinnen. Indimill ist großartig gesprungen und ich bin sehr dankbar, dass sie das für mich möglich gemacht hat.“
Und das sehr souverän. Das Paar gewann sowohl die erste als auch die Zweite Wertungsprüfung und sicherte sich damit den Titel. Carlotta Merschformann sprang mit Black Pearl diesmal auf den Silberrang. Bronze ging an Antonia Hässler und Clarissa.
Bei den Jungen Reitern setzten sich Mick Haunhorst und Clarimo’s Girl nach Platz fünf in der ersten Wertung und einem Sieg im Finale an die Spitze des Feldes. Silber ging an Marie Flick auf Ciro. Bronze gewannen Philine Wittmeyer und Nindianer van den Berg.
Beide Spring-Bundestrainer, Karl Brocks bei den Ponys und Peter Teeuwen bei den Jungen Reitern, waren sich einig, dass die Paare auf dem Treppchen verdient dort standen. Aber auch, dass es dahinter eine Leistungslücke gibt.
Brocks gegenüber der FN: „Carlotta und Leonie sind hier eindeutig die beiden besten Paare gewesen und toll geritten. Das zeigen auch ihre Nullrunden. Ich muss allerdings sagen, dass wir doch einen großen Unterschied gesehen haben, zwischen den Paaren, die aktuell im Kader sind, und denen die nachkommen. Da müssen wir aufholen.“ Peter Teeuwen formulierte es so: „Wir haben bei den Jungen Reitern erfahrene Paare wie zum Beispiel Mick und Clarimos Girl, aber eben auch eine schmale Spitze. Der Preis der Besten ist eine gute Gelegenheit für alle um zu sehen, woran sie weiter arbeiten müssen.“
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