Der Auftakt der Weltmeisterschaften in Tryon gelang schon mal nach Maß für Deutschlands Vielseitigkeitsreiter. Und das Gelände? „Ein championatswürdiger Kurs!“
Mit 73,40 Minuspunkten setzte sich das deutsche Vielseitigkeitsteam bei den Weltreiterspielen in Tryon souverän an die Spitze der Mannschaften aus 16 Ländern vor Großbritannien (80,80) und den USA (83).
Julia Krajewski mit dem zehnjährigen Chipmunk v. Contendro I und Ingrid Klimke mit dem 14-jährigen Hale Bob v. Helikon xx führen auch in der Einzelwertung das 83 Kopf starke Feld der Reiter an. Krajewski blieb als einzige Reiterin unter 20 Minuspunkten. 19,90 standen am Ende für einen sicheren harmonischen Ritt mit großer Ausstrahlung zu Buche. Das entspricht 80,1 Prozent vor der Umrechnung in Minuspunkte. „Mein Pferd war entspannt und die ganze Zeit bei mir“, sagte die Deutsche Meisterin.
Auch Ingrid Klimke war zufrieden: „Bobby war wie immer beständig und entspannt, sobald wir einritten. Er konnte nicht besser gehen.“ 23,30 Minuspunkte gab es für Platz zwei. Dritte nach der Dressur ist die Britin Rosalind Canter auf Allstar (24,60).
Die anderen im 30er-Bereich
Auch die anderen deutschen Reiter lieferten ordentliche Ritte ab. Kai Rüder auf Colani Sunrise ist zur Zeit 32. (30,20), dicht gefolgt von Andreas Dibowski auf Corrida (30,30, Platz 33). Die erst neunjährige Contendro I-Tochter lieferte eine ansprechende Runde, nicht immer mit gleichmäßiger Anlehnung und nicht wirklicher Dehnung in die Tiefe beim Zügel-aus-der-Hand-kauen lassen. Auch steht sie beim Halten noch ungerne auf allen vier Beinen. „Das kann man schwer korrigieren, aber sie war immer bei mir und ließ sich gut reiten“, sagte Dibowski zufrieden.
Auch Einzelreiterin Sandra Auffarth war mit den Dressurfortschritten des ebenfalls erst neunjährigen Selle Français Viamant du Matz zufrieden. Seit Aachen hat sich das Pferd sehr verbessert, aber ein nachgesprungener Galoppwechsel und das verkorkste Rückwärtsrichten drückten auf die Noten. Mit 30,60 Punkten liegt sie vorläufig auf Rang 35.
Ausblick in den Cross
Die 5700 Meter lange Geländestrecke am Samstag stellt nach Ansicht der Reiter eine championatswürdige Herausforderung dar. „Ich bin froh, dass die Strecke nicht, wie zeitweise diskutiert, verkürzt wurde, sondern die letzte Steigung drin blieb. Es ist wirkliche ein echter WM-Kurs“, sagt Ingrid Klimke.
Hinderniskomplexe mit mehreren Alternativen verlangen von den Reitern eine durchdachte Vorbereitung. „Am Wasser gibt es, glaube ich, fünf verschiedene Wege.“ sagte Julia Krajewski. Tatsächlich besteht der gesamte Hinderniskomplex aus 17 verschiedenen Teilen, das gab es wohl noch nie.
Der Hurricane Florence ist zwar auf einen „Tropischen Sturm“ herunter gestuft worden, doch wird befürchtet, dass seine Ausläufer dem Gebiet von Tryon ausgiebige Regenfälle beschert. Sie könnten nochmal das Gesicht der Prüfung völlig verändern.
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