Was wird aus dem Distanzsport? Neues FEI-Komitee soll Antwort liefern

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Ein Bild von den Weltreiterspielen in Tryon, kurz bevor die Distanz-WM abgebrochen wurde. (© Pauline von Hardenberg)

Der FEI Vorstand hat ein neues Interims-Komitee ins Leben gerufen, das sich mit der Zukunft des Distanzsport auseinander setzen soll. Die Frage: Wie kann aus den Distanzrennen wieder Distanzreiten gemacht werden?

Das Ziel des Komitees soll es sein, dem Distanzsport sein altes Gesicht wiederzugeben, bei dem es um Horsemanship und intelligente Einteilung der Kräfte von Pferd und Reiter ging. Gleichzeitig soll der Wettkampfcharakter nicht verloren gehen.

Wie ist dieser Spagat zu bewältigen? Das vom FEI Vorstand initiierte Komitee soll entsprechende Vorschläge erarbeiten. Es setzt sich zusammen aus:

  • dem neu gewählten Aktivensprecher Tarek Taher (KSA), der selbst im Distanzsport seit Jahren im Einsatz ist,
  • Pieter Wiersinga, Equipechef der niederländischen Distanzreiter,
  • Dr.  Margaret (Sleeper) (USA), die seit 2005 selbst Distanzritte mitmacht und außerdem als Trainerin und offizielle Tierärztin sowie veterinärmedizinische Kardiologin arbeitet, und
  • Dr. Tim Parkin (GBR), ein Kandidat für das FEI-Veterinär Komitee, der die Forschungsgruppe an der Universität Glasgow leitet, die sich im Auftrag der FEI im Rahmen der sogenannten FEI Global Endurance Injuries Study (GEIS) mit den Verletzungen im Distanzsport beschäftigt.

Den Vorsitz der Gruppe übernimmt Dr. Sarah Coombs, die wie FEI-Präsident Ingmar de Vos erklärte, ein „tiefgreifendes Verständnis für den Distanzsport“ mitbringt.

Um die Bedeutung dieser Gruppe zu unterstreichen und um die Kommunikation des Komitees mit dem FEI-Bureau zu erleichtern, wird auch der zweite FEI Vize-Präsident Mark Samuel (CAN) an der Arbeit beteiligt sein.

Präsident Ingmar de Vos erklärte: „Wir müssen die Disziplinen wieder mit den Prinzipien der FEI in Einklang bringen, bei denen das Wohlergehen der Pferde und Horsemanship im Vordergrund stehen. Das Komitee wird eine gründliche Untersuchung vornehmen mit dem Ziel, das wahre Distanzreiten zurück zu erlangen mit Horsemanship und der Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd im Fokus.“

Gleichzeitig merkte de Vos auch an, dass der Sport „sich entwickelt“ habe, und dass man das berücksichtigen müsse. Aber „die Essenz des Sports“ müsse dieselbe bleiben: „Was wir brauchen, sind Regeln, die größeres Gewicht auf die Beendigung des Turniers legen statt dieser ,egal-was-es-kostet-Hauptsache-Sieg‘-Mentalität, die den Sport mehr und mehr bedroht.“

Distanz Komitee in Schwierigkeiten

Wie jede Disziplin unter dem Dach der FEI hat der Distanzsport eigentlich ohnehin eine eigene Kommission. Doch die ist derzeit mehr oder weniger handlungsunfähig, weil ihr langjähriger Vorsitzender, Dr. Brian Sheahan (AUS), aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist.

Gegen seinen Vize, Ignasi Casas Vaque (ESP) läuft derzeit ein Verfahren bei der FEI, wegen unkorrekten Verhaltens bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon, wo die WM der Distanzreiter vorzeitig abgebrochen werden musste. Er ist daher von seinen Aufgaben entbunden. Grund für das Verfahren sind Beweise, die die unabhängige „Equestrian Community Integrity Unit“ gegen ihn vorgelegt hat. Weitere Disziplinarmaßnahmen wegen des Distanzdesasters in Tryon sollen zu gegebener Zeit ebenfalls bekannt gegeben werden.

Das Interimskomitee soll seine Arbeit so schnell wie möglich aufnehmen.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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