Die Doppelweltmeisterin von Franke Sloothaak lebt nicht mehr. Weihaiwej ist letztes Wochenende im gesegneten Alter von 35 Jahren gestorben.
Im Sattel der Oldenburger Stute Weihaiwej v. Westminster mit den markanten hellblauen Augen feierte Franke Sloothaak den größten Erfolg seiner Karriere: Doppelgold bei der Weltmeisterschaft 1994 in Den Haag. Etliche Siege und Platzierungen in Großen Preisen, Weltcup-Entscheidungen und Nationenpreisen kamen hinzu.
Gezogen hat die Fuchsstute mit der breiten Laterne Otto Baumann aus Haschenbrok (Niedersachsen). Der Vater war ein Rappe, die Mutter ebenso – zur Überraschung des Züchters kam ein buntes Fohlen zur Welt. 1987 war sie Auktionspferd bei der Eliteauktion in Vechta. Uwe Heckmann war es, der ihr den außergewöhnlichen Namen gab. Seine Begründung: „Ein besonderes Pferd braucht einen besonderen Namen.“ Hans-Jörg Böhner vom Gestüt Neeritz kaufte die junge Stute damals und brachte sie in den Sport, bevor sie 1993 in den Besitz von Sloothaaks italienischem Sponsor Vincenzo Muccioli wechselte – dem Eigentümer des Drogen-Rehazentrums in San Patrignano in Italien, wo Weihaiwej bis zu ihrem Tod lebte. Nach ihrer Sportkarriere brachte Weihaiwej, die eine eigenen Facebook-Seite hat, noch bei ihrem Besitzer sieben Nachkommen via Embryo-Transfer zur Welt. Ein Sohn und zwei ihrer Enkel gehen international auf 1,50-Meter Niveau.
„Weihaiwej war unter dem Sattel unheimlich vorsichtig, sehr leicht im Maul und immer brav“, erzählt Franke Sloothaak. „Sie hat ihre Aufgaben super gemeistert. Ein Ausnahmepferd. Aber am Anfang hat es etwas gedauert, bis sie sich daran gewöhnt hatte, mehrere Tage auf Turnier zu sein. Über Nacht weg zu sein, der viele Trubel – da hatte sie lange Zeit immer Heimweh. Ihre damalige Pflegerin hat sich sehr viel Mühe mit ihr gegeben und sie hat mir sehr geholfen, dass wir das hinbekommen haben.“
St.GEORG Chefredakteur Jan Tönjes kannte Weihaiwej schon als ganz junges Pferd:
„Mit der Kombination Franke Sloothaak und Weihaiwej verbinden mich ganz persönliche Erinnerungen. Als ich 1987 als 19-jähriger Student einen Semesterjob suchte, fand ich den beim Oldenburger Verband in Vechta als Pfleger bei der Auktion. Eines der ersten Pferde, die ich zu betreuen hatte, war das hässlichste seiner Spezies, das ich je gesehen habe: Lang und kantig, eine breite Laterne, zwei hellblaue Augen. Und dann noch dieser Name! Weihaiwej hatte Auktionator Uwe Heckmann die in der Box garstige Stute getauft. Name, Verhalten und Aussehen waren Nebensache, sobald man Weihaiwej springen sah. Jeden Tag gleich, nie auch nur einmal ,an der Stange‘. 1994 ging Weihaiwej bei den Weltreiterspielen in Den Haag. Es waren meine ersten Spiele, damals als Chefredakteur für das ,Oldenburger Sportpferd‘, mein erster Pferde-Journalistenjob. Ich habe Franke und Weihaiwej 1994 jeden Tag beobachtet. Ich war begeistert, wie er die Stute zu einem grandiosen Pferd geformt hatte.“
(entnommen aus dem Editorial der St.GEORG-Sonderausgabe 2018)
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