Westfalen: Vaderland unter Vorbehalt gekört, Verband plant eigene Maßnahmen gegen Doping

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Dem im Rahmen der westfälischen Hauptkörung 2018 prämierten Vitalis-Sohn Vaderland war die Körung aberkannt worden, nachdem sein Dopingtest positiv ausgefallen war. Er bekam aber die Chance, sich erneut vorzustellen. Das ist gestern geschehen

Vaderland war bei der Körung 2018 in Münster-Handorf zum Reservesieger ausgerufen worden. Da in seinem Blut jedoch das Beruhigungsmittel Acepromazin gefunden worden war, wurde das Körurteil nachträglich aberkannt. Nun präsentierte er sich erneut der Kommission und erhielt ein positives Körurteil. Allerdings vorbehaltlich des noch ausstehenden Untersuchungsergebnisses der erneuten Medikationskontrolle, wie Westfalens Zuchtleiter und Geschäftsführer Wilken Treu betonte.

Westfalen will abschrecken

Vaderland war der erste positive Fall bei einer Körung, mit dem der Westfälische Verband es zu tun bekommen hat. Und wenn es nach den Verantwortlichen geht, soll es auch der letzte sein. Der Vorstand und der Zuchtausschuss haben ein Konzept entwickelt, das Mitte April der Delegiertenversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird, Thema: mehr Dopingproben bei Körungen und auch Stuten-Zuchtveranstaltungen sowie konkretisierte Sanktionsmaßnahmen bei Verstößen.

Auf Nachfrage erklärte Wilken Treu: „Die Mittel, die uns bisher über die Satzung und das Ministerium zur Verfügung standen, reichen nicht aus. Das ist keine Kritik. Man merkt das erst, wenn man wirklich einen positiven Fall hat. Das Ministerium kümmert sich um den behördlichen Teil bei der positiven Probe. Aber wir selbst haben keinen Einfluss. Wir wollen jedoch nach außen abschreckender wirken.“

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) ist zwar im Bilde über die Pläne des Verbandes, aber: „Wir wollten nicht auf die turnusmäßige Sitzung mit der FN und den anderen Zuchtverbänden warten“, so Treu, „es kann aber sein, dass sie der Sache folgen. Uns war es nur wichtig, zur nächsten Veranstaltung etwas in der Hand zu haben.“

Wie genau das „Etwas“ dann aussieht, dazu wollte Treu sich mit Rücksicht auf die Delegierten noch nicht äußern. Erst müssen sie Kenntnis von der Ausarbeitung genommen haben. Offen wäre zum Beispiel die Frage, wer am Ende die verantwortliche Person ist bei einer positiven Probe – der Besitzer des Hengstes? Der Vorführer? Beide?

Auch ist noch nicht ganz klar, ob wirklich alle Hengste beprobt werden. „Darüber muss noch entschieden werden. Unsere Vorstellung ist aber, je mehr, desto besser“, so Treu.

Auch Stuten sollen getestet werden

Die erweiterten Kontrollen sollen sich nicht auf die Hengste beschränken, sondern auch die Stutenschauen, -leistungsprüfungen und die Eliteschau umfassen. „Das sind zwar drei Gelegenheiten, aber sie gehören ja zusammen“, erklärt Treu. Hier wird allerdings eher auf Verdacht beprobt. Und anders als bei Hengsten, soll bei den Stuten der Verband die Kosten von 400 Euro für die Auswertung der Proben übernehmen.

Wilken Treu: „Bei den Stuten wird das eine Kann-Bestimmung, bei den Hengsten eine Muss-Bestimmung.“ Er erläutert: „Die Hengste haben durch die Zahl ihrer Nachkommen größeren Einfluss auf die Zucht. Und bei ihnen fallen die 400 Euro weniger ins Gewicht als bei den Stuten. Würden wir das auch noch den Züchtern auferlegen, würde dies das System kaputt machen.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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