Vielseitigkeitsbundestrainer Hans Melzer ist in dermaßen freudiger Olympiaerwartung, dass er „es gar nicht erwarten kann, bis es endlich losgeht“. Er spricht dabei für seine Mannschaft, die wie er mit großem Ehrgeiz zu kämpfen hat („… wir müssen darauf achten, dass wir nicht übermotiviert sind.“).
Die Springreiter sind eher relaxt. Ludger Beerbaum: „Da wir von den anderen Sportarten getrennt sind, wird es keine andere Atmosphäre als bei sonstigen Reitturnieren sein.“ Nur dass die Reiter sonst selten bei den Umwelt-Bedingungen eines Türkischen Dampfbades am Start sind. Die gesundheitlichen Voraussetzungen, um die Klima-Hölle Hongkong unbeschadet zu überstehen, stimmen jedenfalls. Laut dem Chef der Mission, Reinhard Wendt, erfreuen sich die deutschen Qurantänepferde bester Gesundheit. Sowohl die in Warendorf (Springen und Vielseitigkeit) als auch die in Aachen (Dressur). Die Dressurreiter sind glücklich über die Flutlichtanlagen in der Soers. Heike Kemmer lobt: „Es macht uns nichts aus, dass unsere Quarantäne von den anderen beiden Disziplinen getrennt ist. Wir haben in Aachen die Möglichkeit, häufig bei Flutlicht zu trainieren.“ Frau Kemmer, China ist unserer Zeit sechs Stunden voraus. Während wir Daheimgebliebenen zu nachtschlafender Stunde vor dem Fernseher ausharren, und mit Ihnen fiebern, schwitzen Sie bereits unter chinesischer Sonne oder bei tropischem Regenguss. Die Spring- und Vielseitigkeitsreiter befanden die Trainingsbedingungen im Warendorfer Bundesleistungszentrum als geeigneter für ihre Zwecke als die der Aachener Soers. Für alle gilt: Isolationshaft. Zugang zu den Pferden haben nur Reiter, Trainer, Pfleger, Tierärzte, zehn Quarantänemitarbeiter und Hufschmied. Die Leute, die in die Ställe dürfen, müssen durch eine Desinfektionsmittelschleuse.
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