Am Samstagabend startete die 44. Ausgabe der Performance Sales International Auktion, kurz P.S.I.-Auktion, von Ullrich Kasselmann und Paul Schockemöhle. Zwei Pferde erzielten den Veranstaltern zufolge Preise im siebenstelligen Bereich.
Zwar wurde es nicht der exorbitante Preis von vier Millionen Euro wie im letzten Jahr für ein sechsjähriges Springpferd, aber über den Zuschlag in Höhe von 1,6 Millionen Euro für die Casallco-Baloubet du Rouet-Tochter Casabea Blue PS dürfte dennoch für gute Stimmung bei den Veranstaltern gesorgt haben. Casabea Blue PS ist ebenfalls (noch) sechsjährig, wird als fertig für 1,40 Meter Parcours beschrieben und war in diesem Jahr qualifiziert fürs Bundeschampionat sowie die WM in Lanaken. Kunden aus Italien werden diese Springofferte zukünftig weiter fördern.
Mehr als eine Million Euro kosteten laut Statistik außerdem ein Dressurpferd: Dantino, ein großrahmiger vierjähriger Oldenburger Wallach v. Dante’s Junior-Fürstenball. Die Käufer legten 1,2 Millionen Euro für den Braunen an.
In Ankum stand zudem die diesjährige Weltmeisterin der siebenjährigen Springpferde zum Verkauf, Casanina PS, die ebenfalls Casallco zum Vater hat und aus einer Chacco-Blue-Stute stammt. Der Auktionshammer fiel bei Casanina PS bei der Summe von 770.000 Euro, die Stute wird ihre Box bei ihren neuen Besitzern aus Mexiko beziehen. An die Millionengrenze heran reichte mit Casamara Blue PS noch ein Springpferd und ebenfalls eine Tochter des Casallco. 950.000 Euro kostete die siebenjährige, international bereits bis 1,40 Meter platzierte Stute.
Mit diesem Ergebnis war der Holsteiner Hengst der erfolgreichste Vererber der diesjährigen Auktion und erfreute seinen stolzen Besitzer Paul Schockemöhle: “Qualität setzt sich durch, vor allem, wenn man hinter dieser Qualität steht. Casallco ist ein Ausnahme-Hengst.“
Die internationalen Käufer der 44. P.S.I.-Auktion kamen unter anderem aus Australien, den Vereinigten Staaten, Schweden, Österreich, Italien, Kolumbien, Mexiko, Taiwan und Hongkong. Der Gesamtumsatz der Auktion betrug 20.036.000 Euro. Die Dressurpferde brachten insgesamt 8.476.000 Euro bei einem Durchschnittspreis von 353.167 Euro ein und die Springpferde erzielten 11.560.000 Euro bei einem Durchschnittspreis von 462.400 Euro.
Die gesamte Kollektion ist hier zu finden.
P.S.I. Awards für Prof. Dr h.c. Martin Richenhagen und Frederic Wandres
Der Tradition folgend wurden auch in diesem Jahr wieder zwei P.S.I.-Awards für verdiente Persönlichkeiten um den Pferdesport vergeben. In diesem Jahr ging der Award für das Lebenswerk an Martin Richenhagen, der CEO eines großen US-Unternehmens war, des Landmaschinenherstellers AGCO. Dessen Marke Fendt war jahrelang Sponsor der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Richenhagen ist seit seiner Jugend reiterlich aktiv, ritt selbst bis zur schweren Klasse und war viele Jahre als internationaler Dressurrichter tätig. Im Jahr 2008 war er Teamchef der deutschen Dressurmannschaft beim CHIO Aachen und bei den Olympischen Spielen in Peking.
In der Kategorie Sport wurde Frederic Wandres mit dem Award bedacht, seit einigen Jahren schon ist Wandres als Bereiter für den Hof Kasselmann tätig. Der renommierte Dressurrichter, Ausbilder und Reiter Dr. Dietrich Plewa hielt die Laudatio und lobte Wandres‘ Qualitäten als Reiter und Ausbilder, die sich in seinen zahlreichen internationalen Erfolgen mit verschiedenen Pferden, seinem sechsten Platz in der FEI-Weltrangliste und drei aufeinanderfolgenden Titeln als erfolgreichster Dressurreiter beim CHIO Aachen widerspiegeln. Er gehörte mit Duke of Britain zum Bronze-Team der WM Herning 2022 und dieses Jahr zum Silber-Team der EM in Riesenbeck.
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