In einer langen Meldung auf seiner Webseite hat Andreas Helgstrand auf den Vorwurf seitens des Präsidenten von Dansk Varmblod, Jan Pedersen, reagiert, wonach Helgstrand Dressage die Agenda bestimmen wolle. Helgstrand widerspricht der Darstellung des Präsidenten des dänischen Warmblutzuchtverbandes.
Jan Pedersen, Präsident der dänischen Warmblutzüchter (Dansk Varmblod, DV) hatte vorgestern in einem Statement seine Sicht der Dinge rund um die Absage der Hengste von Andreas Helgstrand für den 10 Tage-Test im März dargestellt. Darin hatte er der Deckstation unter anderem vorgeworfen, Züchtern per Newsletter nahegelegt zu haben, ihr 2022er Fohlen von ungeprüften, heute dreijährigen Helgstrand-Hengsten, beim Oldenburger Verband eintragen zu lassen.
Andreas Helgstrand: Dansk Varmblod „immer gefördert“
Es ist eine lange Stellungnahme, die gestern Abend auf der Webseite von Helgstrand Dressage veröffentlicht wurde. Jan Pedersens Vorhaltungen haben ihre Wirkung getan. Andreas Helgstrand beginnt sein Statement mit dem Hinweis darauf, dass er sich und sein Unternehmen auch als Unterstützer der dänischen Warmblutzüchter in Dänemark versteht. „In den letzten zehn Jahren hatte Helgstrand Dressage das Ziel, die Zucht des dänischen Warmblut auf alle möglichen Arten zu fördern und zu verbessern, indem Hengste gekauft, DV-Pferde gekauft und verkauft wurden. Außerdem wurden DV-Pferde exportiert und dadurch das Wissen über DV-Pferde in die Welt getragen“.
Pedersens Aussagen sehe man „mit großer Überraschung“, wonach Andreas Helgstrand die Tagesordnung des DV bestimmen wolle. Vielmehr habe Jan Pedersen Druck ausgeübt. Den Wortlaut seiner Stellungnahme könne man in keiner Weise akzeptieren. Man sei „traurig, dass wir und insbesondere Esben Møller“ in falschem Licht dargestellt würde.
„Vom ersten Tag an, als bekannt wurde, dass sich das Körungsprozedere im Jahr 2021 von anderen Jahren unterscheiden würde, haben wir einen Dialog mit DV geführt. Wir haben mit allen Parteien über die Folgen von Verschiebungen und Änderungen des gesamten Auswahlprozesses gesprochen“. Statt einer zentralen Veranstaltung in Herning, war die dänische Körkommission von Hof zu Hof gefahren. Helgstrand-Dressage, so schreibt der Chef Andreas Helgstrand, sei „ein internationales Unternehmen“, arbeite eng mit mehreren großen ausländischen Hengststationen zusammen, darunter Paul Schockemöhle. Deshalb müsse man auch globaler agieren und den Anforderungen der unterschiedlichen Zuchtverbände entsprechen.
Covid-19 hatte den für in Dänemark gekörte Hengste obligatorischen 10-Tage-Test nach hinten im Kalender verschoben. Als sich dann auch noch Herpesvirus gleichzeitig in ganz Europa ausbreitete und der dänische Reiterverband wie auch der Weltreiterverband (FEI) auf Risiken hinwies bei der Zusammenkunft von Pferden aus unterschiedlichen Populationen, sei es „für uns selbstverständlich, einen direkten Dialog mit unseren ausländischen Partnern“ und dem DV zu suchen, schreibt das Unternehmen aus Nord-Dänemark.
Vorm Test habe Andreas Helgstrand mehrfach mit Jan Pedersen gesprochen. Dabei habe er gesagt, dass er seine Hengste nicht zum 10-Tage-Test anliefern werde und dass dies in Übereinstimmung mit sowohl Paul Schockemöhle, Ludger Beerbaum als auch allen deutschen Verbände geschehe. Die Sorge um die Gefahr des Herpesvirus habe ihn dazu bewogen.
Hat Pedersen eine Absage des 10-Tage Tests in Erwägung gezogen?
In der Woche vor der Anlieferung zum Test, hätten Jan Pedersen von Esben Møller telefoniert. Dabei sei es unter anderem um den Beschluss in Deutschland gegangen, die Hengst-Tests auch 2021 ausfallen zu lassen bzw. andere Termine anzustreben. Jan Pedersen habe Møller gegenüber gesagt, er wolle mit Dr. Klaus Miesner, dem Vorsitzenden der Abteilung Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), sprechen und sich dann wieder bei dem Zuchtmanager melden. Zu diesem Rückruf sei es aber nie gekommen.
In der Folge habe man verschiedene Modelle mit Pedersen durchgesprochen und ihn auch über die Möglichkeit informiert, Züchter auf eine Registrierung bei einem deutschen Pferdezuchtverband hinzuweisen. „Dies sollte für Dansk Varmblod keine Neuigkeit sein, aber dass man Helgstrand dann indirekt beschuldigt, Mitglieder von DV abzuwerben, ist unverständlich“. Man müsse sich schließlich gegenüber seinen Partnern und Investoren auch erklären. Herpes sei eine Bedrohung, Andreas Helgstrand habe 600 Pferde.
Herpes-Ausbruch in der Nähe des Test-Orts
Bestätigt sieht sich der dänische Pferdemogul auch, weil seinen Aussagen zu Folge in der Nähe von Tørring, der Anlage, auf der das DV seine Hengste getestet hat, in dem Zeitraum Herpes ausgebrochen sei. Der dänische Reiterverband habe Turniere in der Region daraufhin abgesagt. Deswegen „sind wir sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben“, so Andreas Helgstrand. Den alternativ vorgeschlagenen Termin habe man nicht annehmen können, weil die in Deutschland stationierten Hengste aufgrund von EU-Bestimmungen für längere Zeit nicht hätten zurücktransportiert werden können.
Abschließend bekräftigt der Hengsthalter und Pferdehändler, er habe nicht die Absicht, dem DV zu schaden, vielmehr wolle er seine Aktivitäten zusammen mit den Züchtern und dem Verband Dansk Varmblod sogar noch ausbauen. Es bestünde nicht die Absicht, die Agenda anderer Unternehmen als Helgstrand Dressage zu bestimmen.
UPDATE 15.30 Uhr: Der Oldenburger Verband hat, ohne den Namen Helgstrand zu nennen, auf seiner Webseite gepostet, dass Oldenburg für alle Züchter – weltweit – da sei. Es gäbe Aktionen für Neuzüchter, aber: „Eine Bevorzugung von einzelnen Züchtergruppen gibt es beim Oldenburger Pferdezuchtverband selbstverständlich nicht.“
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